Landeshauptstadt: Lieber Angsthase als Ober-Zicke
Bei Schloss Einstein ist die sechste Generation eingezogen
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Bei Schloss Einstein ist die sechste Generation eingezogen Von Sabine Schicketanz „Wenn ich eine Ober-Zicke sein müsste, wäre das nicht so toll“, sagt Friederike Schäfer. Doch zum Glück ist die blonde Emma, in die sich Friederike regelmäßig verwandelt, ein liebes Mädchen und eine treue Freundin – wenn auch ein bisschen ängstlich. „Mit meiner Rolle bin ich recht zufrieden“, sagt Friederike. Seit September steht die 13-Jährige aus Geltow für die ARD-Kinderserie „Schloss Einstein“ in Babelsberg vor der Kamera. Im Fernsehen zu bewundern war Friedericke allerdings noch nicht. Denn die mittlerweile sechste Generation des Einstein-Internats hat erst am 28. Februar um 18 Uhr im Kinderkanal Bildschirm-Premiere. Mehr als 500 Kinder aus Brandenburg und Berlin hatten sich im Frühjahr bei der Askania Media in Babelsberg um eine der Rollen für die neue sechste Klasse beworben, die ins „Schloss Einstein“ einziehen darf. Neun wurden ausgewählt – darunter neben Friederike Schäfer auch Lucas Scupin (12), Anna Majtkowski (12) und Katharina Wien (12) aus Potsdam sowie Felix Rehn (13) und Cynthia Micas (14) aus Berlin. Vor der Kamera haben die Kids mittlerweile schon fast Routine, und auch die Texte zu lernen, sei ganz einfach, sagt Felix Rehn. Aber anstrengend seien die Dreharbeiten, die alle Kinder neben der Schule absolvieren, trotzdem, gibt Katharina Wien zu. „Besonders, wenn es große Bilder sind“, drückt sie sich ganz fachmännisch aus – und meint damit Einstellungen, in denen viele der Nachwuchsschauspieler auftauchen müssen. Nicht einfach sei es, mit den ständigen Nachfragen der Freunde umzugehen, sagt Anna Majtkowski. Sie wollten vor allem wissen, wann sie denn nun endlich mal im Fernsehen zu sehen sei. Manche Klassenkameraden seien auch ziemlich neidisch, meint Friederike Schäfer. „Viele denken, dass man jetzt viel Geld verdient und sich alles leisten kann.“ Wenn sie einmal kein Geld fürs Kino habe, „verstehen das manche nicht“. Auch wolle sie lieber nicht zu viel über das Drehen erzählen, „weil ich meine Freunde sonst wohl nerve“. Zum Quatschen über ihren „Nebenjob“ trifft sich Friederike am liebsten mit den Schauspiel-Kolleginnen Katharina und Anna – und zwar im Potsdamer Café „Alex“. Die „Schloss Einstein“-Macher sind mit ihren neuen Darstellern auf jeden Fall sehr zufrieden. „Es wurde wieder unheimlich gut gecastet“, sagt Christa Streiber, die für die Serie verantwortliche Redakteurin vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Dass neue Jungschauspieler gebraucht wurden und werden – das nächste Casting findet im März statt – liegt am Erfolg der Serie. Im Dezember haben die ARD-Familienkoordination und der MDR-Rundfunkrat einstimmig für eine Fortsetzung von „Schloss Einstein“ gestimmt: 52 neue Folgen werden in Babelsberg gedreht. Dabei können die frisch aufgenommenen Sechstklässler, grob charakterisiert als kaufsüchtige Austauschschülerin Joana (Cynthia Micas), Hobbykriminalistin Tinka (Anna Majtkowski), Klassenclown Jan (Markus Diller), Tüftelgenie und „Professor“ Felix (Lucas Scupin), Hippiemädchen Sue (Katharina Wien), Realo Kai (Felix Rehn), Angsthase Emma (Friederike Schäfer) und die von Krisen heimgesuchte Annika (Shalin Tanita Rogall), sich auf einige Abenteuer gefasst machen. Schließlich wollen die „Einstein“-Macher aktuelle Themen wie Drogen- und Alkoholkonsum von Teenies, politische Auseinandersetzungen auch mit rechtsgerichteten Jugendlichen und die Arbeitslosigkeit nicht aussparen. Das stört Friederike Schäfer wenig – solange sie nur keine Ober-Zicke spielen muss.
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