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Severin Fischer (SPD) und Noosha Aubel (parteilos) treten bei der OB-Stichwahl in Potsdam gegeneinander an.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

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OB-Stichwahl in Potsdam: Noosha Aubel oder Severin Fischer: Wer wird das nächste Stadtoberhaupt?

Wahllokale sind geöffnet + Rund 143.000 Potsdamer sind wahlberechtigt + Der Newsblog.

Stand:

Wer wird Potsdams neues Stadtoberhaupt? Das entscheidet sich bei der heutigen Stichwahl zwischen Noosha Aubel (parteilos) und Severin Fischer (SPD). Rund 143.000 Bürgerinnen und Bürger sind wahlberechtigt. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Bei der Hauptwahl vor drei Wochen lag Aubel deutlich vor Fischer. Weil sie die absolute Mehrheit verpasste, kommt es zur Stichwahl.

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Sabine Schicketanz
Jan Philipp Thomeczek
Jan Philipp Thomeczek   Bild: Soeren Stache/dpa

"Parteien haben ein sehr schlechtes Image"

Die Parteien haben es nach Ansicht des Potsdamer Politikwissenschaftlers Jan Philipp Thomeczek zunehmend schwer mit Kandidaten bei Kommunalwahlen.

„Parteien haben ein sehr schlechtes Image“, sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. „In regelmäßigen Abständen wird Vertrauen in Institutionen, wie Parteien, Parlamente oder Gerichte, abgefragt. Häufig liest man, dass die Mehrheit Parteien misstraut.“

Der Politikforscher sieht deshalb Vorteile für parteilose Bewerberinnen und Bewerber bei Kommunalwahlen. „Wer also ohne ,Partei-Ticket' in so eine Wahl geht, kann sich von diesem Image loseisen und kommt möglicherweise besser an“, sagte Thomeczek.

Außerdem müssten sich Oberbürgermeister ohnehin Mehrheiten im Rat suchen. „Auch hier kann es einfacher sein, nicht einer bestimmten Partei zuzugehören, weil man in der Regel die Unterstützung von mehreren Parteien braucht.“

In Brandenburg nimmt der Trend zu parteilosen Kandidatinnen und Kandidaten zu. Am heutigen Sonntag wird neben Potsdam auch in Frankfurt (Oder) in einer Stichwahl der künftige Oberbürgermeister gewählt. Dort treten der parteilose Axel Strasser und AfD-Politiker Wilko Möller gegeneinander an. Strasser lag im ersten Durchgang vorn. 

Bei Bürgermeisterwahlen am 28. September in 18 Städten oder Gemeinden waren parteilose oder unabhängige Bewerber in elf Kommunen – Bad Freienwalde, Friedland, Finsterwalde, Herzberg, Luckau, Luckenwalde, Nauen, Nuthe-Urstromtal, Prenzlau, Pritzwalk, Treuenbrietzen und Vetschau – teils in der ersten Runde oder der Stichwahl erfolgreich oder lagen vorn und gehen in eine Stichwahl. (dpa)

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Christian Mueller
Frühaufsteher in Babelsberg
Im Wahllokal in der Babelsberger Bürgel-Grundschule läuft die Wahl so langsam an. Eine Stunde nach Öffnung der Wahllokale haben 26 Frühaufsteher im Stimmbezirk 5205 ihr Kreuzchen gemacht, sagt ein Wahlhelfer. Ähnlich die Zahl im Stimmbezirk 5204, der im Nachbarraum der Grundschule abstimmt. Beim ersten Wahlgang lag die parteilose Noosha Aubel in Babelsberg vorne. (mak)
Auch in der Babelsberger Bürgel-Grundschule wird gewählt.
Auch in der Babelsberger Bürgel-Grundschule wird gewählt.   Bild: Marion Kaufmann
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Christian Mueller
Noosha Aubel (parteilos) oder Severin Fischer (SPD)?
Wer wird neues Stadtoberhaupt von Potsdam? Das entscheidet sich am heutigen Sonntag in der Stichwahl zwischen Noosha Aubel (parteilos) oder Severin Fischer (SPD). Bei der Hauptwahl vor drei Wochen lag Aubel deutlich vor Fischer. Sie holte 34 Prozent der Stimmen, Fischer kam auf 16,9 Prozent.

Aubel hatte 2023 ihren Posten als Potsdamer Bildungsbeigeordnete nach rund sechs Jahren niedergelegt – auch aus Unzufriedenheit mit der Zusammenarbeit mit Ex-Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Derzeit ist die 49-Jährige als Stadträtin für Bildung, Integration, öffentliche Dienste und Sicherheit in Flensburg (Schleswig-Holstein) tätig.

Fischer ist seit April 2023 Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe von Berlin. Der 41-Jährige war von 2018 bis 2021 im Bundesfamilienministerium unter Franziska Giffey (SPD) unter anderem als Chef des Leitungsstabes und Unterabteilungsleiter tätig. Von 2021 bis 2023 war der gebürtige Franke Chef der Berliner Senatskanzlei unter der damaligen Regierenden Bürgermeisterin Giffey. 

Die SPD stellt seit 1990 die Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Bei einem Erfolg von Aubel würde diese Ära enden. Die bisher einzige Frau an der Spitze der Stadt war die 2024 verstorbene Brunhilde Hanke, die zwischen 1961 und 1984 das Amt der Oberbürgermeisterin innehatte. 

In Potsdam kam es zu einer vorgezogenen Neuwahl, nachdem Mike Schubert (SPD) im Mai per Bürgerentscheid abgewählt wurde. Regulär wäre seine Amtszeit 2026 zu Ende gegangen. (cmü)
Noosha Aubel (parteilos) und Severin Fischer (SPD) belegten bei der Hauptwahl die ersten beiden Plätze.
Noosha Aubel (parteilos) und Severin Fischer (SPD) belegten bei der Hauptwahl die ersten beiden Plätze.   Bild: Ottmar Winter
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