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Landeshauptstadt: „Marias“ für die Filmstars von morgen

Studio Babelsberg und die Europäische Filmförderung präsentierten die zehn „Shooting Stars“ 2010

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Berlin/Babelsberg - Eine erste „Maria“-Statue wurde bereits gestern überreicht. Als elfter „Shooting Star“ der diesjährigen Berlinale erhielt Festival-Chef Dieter Kosslick im 60. Jubiläumsjahr des Filmfests eine der silbernen Trophäen. Die zehn restlichen Nachwuchs-Preise werden heute Abend im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz an die nach Jury-Ansicht besten Nachwuchs-Schauspieler aus ganz Europa übergeben.

Gab es 2009 mit David Kross („Der Vorleser“) auch einen deutschen Preisträger, geht das Gastgeberland in diesem Jahr jedoch trophäenlos aus. Die Gewinner kommen aus Rumänien, Polen, Norwegen, Kroatien, Frankreich, der Tschechei, Großbritannien, Italien, die Niederlanden und Finnland. Allerdings gab es auch ohne deutschen Gewinner genügend Grund beim Studio Babelsberg, den Nachwuchspreis nach 2009 wieder maßgeblich zu unterstützen. Neben dem „sehr großen finanziellen Engagement“ sah es Studio-Babelsberg-Vorstand Christoph Fisser als „eine Verpflichtung der großen Produzenten wie es das Studio ist, Nachwuchsförderung zu betreiben“. Zum einen diene die Aufmerksamkeit auf die Preisträger den Schauspielern bei der Suche neuer Rollen, so Fisser. Doch Studio Babelsberg will auch die aktive Vermittlung vorantreiben und lädt die Shooting Stars zum so genannten Produzenten-Lunch, bei dem die Nachwuchskräfte auf 20 namhafte Filmemacher treffen. „Auch für uns als Studio dient solch ein jährlicher Wettbewerb, erhalten wir doch einen guten Überblick auf die europäische Filmlandschaft.“ Der könne etwas mehr Aufmerksamkeit gut tun, meinte der Präsident der „Shooting Stars“-Jury, Karl Baumgartner. Diese Art der Nachwuchsförderung befand er nach anfänglicher Skepsis als „sehr gut“. Die vorherigen Gewinner wie Daniel Brühl oder David Kross, die auch internationale Erfolge feiern, „sprechen für die gute Auswahlarbeit“. Die britische Vorjahrespreisträgerin Carey Mulligan ist jetzt sogar für den Oscar nominiert. Der Preis könne dafür sorgen, dass sich im europäischen Film ein „notwendiges Starsystem wie in Amerika etabliert“, so Baumgartner.

Zumindest hat die fünfköpfige Jury in diesem Jahr eine ähnliche Sprache gesprochen wie die Berlinale-Auswahlgremien: So nimmt die kroatische Schauspielhoffnung Zrinka Cvitesic mit ihrem aktuellen Film „On the Path“ auch im Wettbewerb teil. Der norwegische Preisträger Anders Baasmo Christiansen ist gleich mit drei aktuellen Filmen bei der Berlinale vertreten.

Und auch Studio Babelsberg ist nicht ohne Siegbeteiligung. Neben dem Briten Edward Hogg, der ab März in den Potsdamer Ateliers drehen wird (siehe Beitrag rechts) hat das Studio über seine Prager Tochterfirma Central Scope Productions den tschechischen Preisträger Krystof Hadek im Portfolio. Der drehte im vergangenen Jahr das Central Scope- Drama „Three Seasons in Hell“. „Wir hoffen, auch in Deutschland einen Verleih zu finden“, so Christoph Fisser. Auf jeden Fall wolle man den Streifen Filmfestivals wie dem in Cottbus anbieten. Kay Grimmer

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