zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Nachtschicht

Scheinschwanger in der Biosphäre: Dreh mit Potsdamerin Stefanie Stappenbeck

Stand:

Bornstedter Feld – Die Kakerlaken hätten sie an Mexiko erinnert, verrät die Schauspielerin nach ihrem ersten Besuch in der Biosphärenhalle. Kakerlaken in der Biosphäre? Hundertprozentig sicher ist sich Stefanie Stappenbeck („Die Manns“) dann doch nicht über die Identität der „großen schwarzen Insekten“. Mexiko jedenfalls mag sie „total“, erzählt sie gut gelaunt.

Aber während die 32-Jährige zum Entspannen nach Mittelamerika fährt, kam sie beruflich in die Tropenhalle auf dem ehemaligen Buga-Gelände. Denn dort stand die gebürtige Potsdamerin in der Nacht von Freitag auf Sonnabend für die Fernsehkomödie „Ein bisschen schwanger“ vor der Kamera.

„Halb sechs ist die letzte Klappe gefallen“, sagt sie danach. Es war ein anstrengender Tag kurz vor Schluss der Dreharbeiten am morgigen Dienstag. Die ganze Nacht lang war die Palmen-Halle, die um diese Zeit normalerweise in „Sicherheitsschlummerlicht“ getaucht ist, hell ausgeleuchtet. Für Dschungel-Stimmung sorgten zusätzliche Nebelmaschinen. Dabei herrschten ohnehin schon hochsommerliche 27 Grad Lufttemperatur.

Mit dem lila-schwarz gestreiften Kleid war Stappenbeck also immerhin passender gekleidet als ihr Partner Markus Meyer (Wiener Burgtheater) und die 36 Komparsen, die in Anzug und Krawatte antreten mussten. Als Verlagsangestellte Nina Hedler präsentierte die Schauspielerin zwischen Palmen und Orchideen dann „potenziellen Kunden“ ihr Projekt, einen Deutsch-Lernkurs mit Dinos. Die auffälligsten Requisiten der Inszenierung: Zwei Dinosaurier-Handpuppen in Orange und Gelb und ein beträchtlicher Babybauch.

Der bestand allerdings ist nur aus einem Schaumstoffkissen. Die Täuschung ist in diesem Falle sogar doppelt. Denn Stappenbeck spielt für den Film von Regisseur Lars Montag keine Schwangere: Ihre Rollenfigur erfindet das Baby bloß, um eine drohende Kündigung abzuwenden. Zusätzlich kompliziert wird die Geschichte, als sich herausstellt, dass Dominik (Markus Meyer), in den sich die Scheinschwangere frisch verliebt hatte, ihr neuer Chef ist. Es folgt ein Versteckspiel im Stil amerikanischer Screwball-Slapstick-Komödien, so Producer Dirk Eggers.

Eine anspruchsvolle Aufgabe für die Schauspielerin, die heute in Prenzlauer Berg zu Hause ist: „Ich bin ja von Berufs wegen eine Verstellerin, aber trotzdem habe ich einen hohen Anspruch an Wahrhaftigkeit“, erklärt sie. Die Schwangere will sie deshalb nicht perfekt mimen, die Darstellung soll nicht professionell gelingen. Ihrer Nina soll man schließlich anmerken, dass sie die Schwangerschaft als „Notlüge“ improvisiert.

Stappenbeck, die demnächst in Hamburg in der Dreigroschenoper zu sehen sein wird, war von Anfang an die Wunschbesetzung des Produzenten: „Sie hat ein unglaublich tolles Talent für diese Rolle“, schwärmt Eggers („GZSZ“, „Alarm für Cobra 11“). „Ich bin mir wirklich sicher, dass sie in ein paar Jahren zu den ganz Großen gehören wird“, urteilt er. Mit Regisseur Lars Montag sei er sich sofort einig gewesen.

Und eine weitere Potsdamer Bekannte taucht neben Stappenbeck in der UFA-Fernsehproduktion auf: Adriana Altaras schlüpfte in die Rolle von Nina Hedlers überbesorgter Arbeitskollegin. Die 46-Jährige inszenierte gerade am Hans-Otto-Theater das Stück „Julia Timoschenko“. Ob der Film nun Anlass für eine künftige Zusammenarbeit wird und Stappenbeck irgendwann im Theaterneubau in ihrer Geburtsstadt auf der Bühne stehen wird, bleibt allerdings offen: „Es wäre natürlich mal schön“, überlegt die Wahlberlinerin. „Aber so weit ist unser Gespräch noch nicht gediehen.“

„Ein bisschen schwanger“ wird voraussichtlich Ende Februar auf Sat. 1 laufen. Vorher ist Stappenbeck mit dem Film „Vier Töchter“ im Kino zu sehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })