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Marie Gräfin von Plettenberg, 44 Jahre, wohnt in Babelsberg. Sie arbeitet beim Verein Ukraine-Hilfe Berlin.

© privat

PNN-Serie „Wählerwille“: „Es braucht eine Politik, die Unternehmergeist fördert“

Was erwarten die Potsdamerinnen und Potsdamer vom neuen Bundestag? Wie schwer fällt ihnen die Wahlentscheidung? Bis zur Wahl geben täglich Menschen Auskunft.

Stand:

Bis zur Bundestagswahl berichten Wähler aus Potsdam, was sie vor dem Urnengang bewegt. Heute:

Marie Gräfin von Plettenberg, 44 Jahre, von der Ukraine-Hilfe Berlin wohnt in Babelsberg.

Welches Thema ist für Sie das Wichtigste für Ihre Wahlentscheidung?
Stärkung der deutschen Wirtschaft ist für mich das zentrale Thema. Denn nur wenn unsere Wirtschaft floriert, können wir als Land Verantwortung übernehmen, die in der jetzigen Weltsituation wichtiger denn je ist.

Deutschland darf sich nicht auf dem Erreichten ausruhen oder darauf warten, dass andere handeln. Es braucht eine Politik, die Unternehmergeist fördert, Bürokratie abbaut und Innovationen ermöglicht. Doch nicht nur die Politik ist gefragt – auch wir als Bürger können unseren Beitrag leisten, sei es durch unternehmerisches Engagement, soziale Initiativen oder den Mut, Verantwortung zu übernehmen.

Gleichzeitig zeigt der Blick auf aktuelle Entwicklung in Österreich und die Wiederwahl von Donald Trump in den USA, wie schnell demokratische Werte unter Druck geraten können. Populismus und autoritäre Tendenzen gefährden die Demokratie – auch in Europa. Deshalb ist es wichtiger denn je, für eine stabile, wehrhafte Demokratie einzustehen.

Welche Erwartungen haben Sie an die neuen Bundestagsabgeordneten aus Potsdam?
Besonders besorgt bin ich über die aktuellen Einsparungspläne der Regierung, die direkt unsere Kinder betreffen. Als Mitglied des Kreiselternrates sehe ich, wie vor allem Kinder aus einkommensschwachen Familien darunter leiden werden. Bildung ist unser höchstes Gut, doch die PISA-Studien zeigen uns alle drei Jahre aufs Neue alarmierende Ergebnisse. Schauen wir nach Brandenburg, sieht es noch dramatischer aus: Beim Bildungsmonitor 2024 belegt Brandenburg den vorletzten Platz – nur noch vor Bremen. Das ist besorgniserregend und zeigt klar, wo unser Fokus liegen sollte.

Statt an der Zukunft unserer Kinder zu sparen, sollten wir genau hier investieren. Denn ohne eine gute Bildung gibt es keine Chancengleichheit – und langfristig auch keinen wirtschaftlichen Erfolg sowie Erhalt des Wohlstandes für unser Land.

Was sollte die Bundespolitik aus dem Scheitern der Ampel-Koalition gelernt haben?
Aus demokratischer Sicht war die Idee einer Mehrparteienregierung reizvoll. Sie versprach Vielfalt und breitere Repräsentation. In der Praxis jedoch zeigte sich, dass die unterschiedlichen ideologischen Ausrichtungen der Parteien zu tiefgreifenden Konflikten führten. Ein zentrales Problem war die mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Statt Kompromisse einzugehen, dominierten parteipolitische Interessen die Agenda.

Qual der Wahl oder alles wie immer: Haben Sie Ihre Wahlentscheidung schon getroffen – und wie schwer ist sie gefallen?
Diesmal fiel mir die Entscheidung leicht.

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