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Potsdam HEUTE, 12. September 2025: In die Sonne schauen im Nachurlaubsblues
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Guten Morgen,
Willkommen zurück zu unserer Newsletter-Langversion. Haben Sie sich schon wieder eingewöhnt in den Alltag nach den Ferien oder hängen Sie noch im Nachurlaubsblues? Falls Sie zu Hause geblieben sind und sich über das Wetter beschwerten: zu Recht!
Denn nur in wenigen Städten Deutschlands schien die Sonne so viel weniger als in den Vorjahren wie in Potsdam. So gab es zwischen dem 1. Juni und dem 31. August in der Landeshauptstadt 1,05 Prozent Sonnenstunden weniger als in den Sommermonaten der Jahre 2019 und 2024 – ein Unterschied von, immerhin, ungefähr sieben Sonnenminuten pro Tag. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Wetterdaten in Deutschlands 100 größten Städten durch die Vergleichsplattform BILD-Energielösungen.
Das ist allerdings nicht der Grund, warum „In die Sonne schauen“ den Potsdamer Preis „Clio“ bekommt. Der Film von Mascha Schilinksi, der auf den Oscar hoffen darf und in Cannes den Preis der Jury gewann, erhält die lokale Auszeichnung als bester historischer Film des Jahres, wie das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) bekanntgab. Der Film, der im Babelsberger Thalia und im UCI-Kino läuft, erzählt von vier Frauen aus drei Generationen, deren Geschichten alle mit einem Haus in der Altmark verbunden sind.
In Sachsen-Anhalt spielt auch der Film, für den Horst Krause 2003 beim Stockholm International Film Festival als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde: „Schultze gets the blues“. Ein „stimmungsvolles, unaufdringlich humorvolles Porträt über Deutschland und seine Tradition am Beispiel eines älteren Mannes, der einen Neuanfang wagt, ohne dafür belohnt zu werden“, schreibt das Lexikon des Internationalen Films.
Einem breiten Publikum bekanntgeworden ist Krause aber sicherlich mit seiner Paraderolle als gleichnamiger Brandenburger Dorfpolizist im „Polizeiruf 110“. Vergangenen Freitag ist der Schauspieler im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow gestorben.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würdigte Horst Krause, der 2012 mit dem Verdienstorden des Landes geehrt wurde, als „Mensch mit Herz und Haltung“. „Wir verlieren mit ihm nicht nur einen großartigen Künstler, sondern auch einen liebenswerten Botschafter unseres Landes“, sagte Woidke. „Er verkörperte unser Heimatgefühl, unsere Bodenständigkeit wie kaum ein anderer.“ Sein Humor werde ihm fehlen.
Mit Humor werden ihre Filme zumindest in bestimmten Kreisen nicht genommen: Annalena Baerbock, Ex-Außenministerin und in gewisser Weise auch Botschafterin Brandenburgs, zieht mit ihren Social-Media-Videos aus New York viel Häme auf sich.
Die Grünen-Politikerin, die eigentlich in Potsdam lebt, hat in der US-Metropole nun ihren neuen Job als Präsidentin der UN-Vollversammlung angetreten. Und postete bei Instagram Kurzfilmchen im „Sex and the City“-Style, in Stöckelschuhen auf dem Weg zum Taxi in Manhattan und beim Bagel-Kauf.
Tagesspiegel-Kolumnistin Aline von Drateln ist überzeugt: Das soll so und ist witzig, eine Art Selbstermächtigung, da Baerbock natürlich klar gewesen sein dürfte, dass sie mit den Spots Spott ernten würde.
Dabei besteht gar kein Grund für Neid: Besser als im beschaulichen Potsdam hat es die ehemalige Brandenburger Bundestagsabgeordnete im Melting Pot New York zumindest wettermäßig nicht: In die Sonne schauen is nich. In einem der Filmchen fallen Regentropfen auf die Schulterpolster ihres Jacketts.
Außerdem im heutigen Newsletter:
- Thema der Woche: Demo gegen Bildungskürzungen
- Gute Nachricht: Geld für Potsdam aus dem Sondervermögen
- Chef des Potsdamer Tierschutzvereins im Interview
- Veranstaltungstipps für das Wochenende und eine Gastroempfehlung
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