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Syed Aftab und Alisha Shah erhielten von Elona Müller die Urkunde.

© A. Klaer

Von Guido Berg: „Sie gehören dazu“

13 Potsdamer aus sechs Nationen erhielten gestern im Stadthaus die deutsche Staatsbürgerschaft

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Babelsberg - Babelsberger ist Syed Aftab Shah schon eine geraume Zeit. In Berlin betrieb er ein eigenes Restaurant; derzeit arbeitet er als Kellner im „Indian Palace“ in Michendorf – obwohl der 44-Jährige eigentlich aus Pakistan stammt. Nun ist der Vater dreier kleiner Kinder auch Deutscher. Gestern erhielt Syed Aftab Shah aus den Händen der Potsdamer Sozialbeigeordneten Elona Müller (parteilos) die Einbürgerungsurkunde und mit ihm auch seine fünfjährige Tochter Alisha Shah. Insgesamt 13 bislang ausländische Potsdamer Mitbürger aus sechs Nationen – aus Afghanistan, Georgien, Kenia, Pakistan, Palästina und der Türkei – sind mit dem gestrigen feierlichen Akt im Stadthaus mit allen Rechten und Pflichten deutsche Staatsbürger geworden.

„Seien Sie aktive Staatsbürger, bringen Sie sich ein“, ermutigte Elona Müller die neuen Deutschen: „Sie gehören dazu.“ In Deutschland könne jeder seine Meinung sagen. Die Beigeordnete überreichte den neuen Landesbürgern je ein Exemplar des Grundgesetzes und der Landesverfassung Brandenburgs. Elona Müller ging ferner auf wichtige Rechte ein, die im Grundgesetz verankert sind, so das aktive und passive Wahlrecht – wählen gehen und selbst gewählt werden können. Ferner kämen die Eingebürgerten in den Genuss der vollen Freizügigkeit inner der Europäischen Union (EU). Sie könnten ihren Wohn- und Arbeitsort innerhalb der EU frei wählen und seien geschützt vor Auslieferung und Ausweisung in und an andere Staaten.

Mit großer Freude betonte die Beigeordnete, dass auch vier Kinder unter denen waren, die gestern die deutsche Staatsbürgerschaft erhielten. Potsdam ist eine kinderfreundliche Stadt, so Elona Müller: Obwohl die 13 Eingebürgerten frei sind, auch einen anderen Wohnort zu wählen, wäre es schön, wenn sie in der Landeshauptstadt Brandenburgs blieben. „Sie erhöhen den Grad an Vielfalt, den wir uns in der Stadt wünschen“, so die Beigeordnete. Elona Müller: „Wir wollen Sie als Nachbarn.“

Nunmehr haben in Potsdam in diesem Jahr bereits 45 aus anderen Staaten stammende Potsdamer die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. 2009 waren es insgesamt 92. Wie Elona Müller weiter informierte, haben die meisten Eingebürgerten ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgegeben oder waren bislang staatenlos. Nur wenige könnten ihre bisherige Staatsbürgerschaft auch beibehalten und besitzen nun zwei Staatsbürgerschaften.

Syed Aftab Shah aus Pakistan ist schon seit 20 Jahren in Deutschland. Für ihn wie für die anderen Neu-Deutschen ist die gestrige Übergabe der Einbürgerungsurkunde der krönende Abschluss eines langen Verfahrens. Fast fünf Jahre hat der Babelsberger warten müssen, bis sein Einbürgerungsverfahren nun erfolgreich endete. Es seien viele bürokratische Hürden zu überwinden, so die Beigeordnete. So sei die Entlassung aus der Staatsbürgerschaft des Herkunftslandes häufig langwierig. Was Syed Aftab Shah an Deutschland fasziniert, ist die Freiheit und persönliche Sicherheit, die jeder Deutsche genießt. Gerade für seine drei Kinder, eine fünfjährige Tochter, einen vierjährigen Sohn und eine Tochter von drei Monaten, sei dies ein großer Vorteil in ihrem Leben.

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