Soli-Kundgebung auf dem Alten Markt: Potsdamer Ukrainer protestieren gegen Bombardierung

„Waffenlieferungen für die Ukraine jetzt“ und „Russia is a terrorist state“ (Russland ist ein terroristischer Staat) riefen rund 40 Menschen am Montagnachmittag vor der Nikolaikirche auf dem Alten Markt. Zu der spontanen Solidaritätskundgebung mit der Ukraine hatte der ukrainische Verein „Push-Ua“ aufgerufen.

Am Morgen hatte Russland Kiew und weitere ukrainische Städte mit einem massiven Raketenangriff bombardiert. In Kiew wurde auch das Kinderkrankenhaus Okhmatdyt getroffen, etwa zwei Stunden später ein weiteres Krankenhaus. Das Kinderkrankenhaus wurde auch vom Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ mit Hilfslieferungen unterstützt. Bisher wurden 31 Tote gemeldet.

Als sie am Morgen die Nachrichten gesehen hatten, wollten sie nicht sprachlos sein, sagt Ukrainerin Alona Konrad. „Wir müssen etwas tun.“ Sie hatten die Kundgebung behördlich angemeldet und zur Teilnahme sowie zu Spenden von Kinderkleidung und Schuhe für die bombardierten Gebiete aufgerufen. Etwa 40 Menschen, darunter vorwiegend ukrainische Frauen mit Kindern, kamen zur Kundgebung und hielten Fotos aus den zerstörten Gebieten hoch.

Ukrainischer Verein will laut sein

„Wir müssen laut sein und sagen, was in unserem Heimatland passiert“, riefen die zwei Rednerinnen auf Ukrainisch und Englisch. „Unsere Stimme ist unsere Waffe.“ Um über das Leid und den Verlust in der Ukraine zu sprechen. In Solidarität mit den Verstorbenen und Verwundeten knieten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nieder.

Neben kulturellen Angeboten veranstaltet der Verein „Push-Ua“ regelmäßig Kundgebungen. Die nächste findet am 24. August statt. Am Alten Markt rief Alona Konrad dazu auf, weiter zu einer Kundgebung vor der russischen Botschaft in Berlin zu ziehen.