SPD Potsdam solidarisiert sich mit Uni-Professorin: Umgang der CDU mit Frauke Brosius-Gersdorf verurteilt

Die SPD Potsdam verurteilt den öffentlichen Umgang mit der Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, der Potsdamer Juristin Frauke Brosius-Gersdorf. Die Art und Weise der von Teilen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion geführten öffentlichen Debatte um deren Person sei inakzeptabel. Gleichzeitig erklärte die SPD in einem persönlichen Brief an Brosius-Gersdorf ihre Solidarität und Unterstützung.

„Wir sind entsetzt über die Diffamierungen und infamen Unterstellungen, mit denen Frau Prof. Brosius-Gersdorf konfrontiert wurde“, sagt der Co-Vorsitzende der Stadtfraktion, Nico Marquardt. Sämtliche erhobenen Vorwürfe hätten sich als unbegründet und falsch erwiesen. „Umso beschämender ist es, dass es vielen Kommentatoren an der Größe mangelte, ihre Fehler öffentlich einzugestehen“, so Marquardt.

Brosius-Gersdorf sei anerkannte Wissenschaftlerin mit herausragender Expertise im Öffentlichen Recht, insbesondere im Verfassungs- und Sozialrecht. Als Lehrstuhlinhaberin an der Uni Potsdam habe sie sich durch ihre differenzierte und klare Haltung einen exzellenten Ruf erarbeitet. „Jetzt ist es an der Union, dieses unwürdige Spektakel zu beenden und Frau Brosius-Gersdorf als Verfassungsrichterin zu bestätigen“, sagte der SPD-Co-Vorsitzende Thomas Bachmann. Im Brief an Brosius-Gersdorf ist von einer „orchestrierten Verleumdungskampagne“ die Rede.

Eine, die die Debatte maßgeblich befeuerte und die Plagiatsvorwürfe gegen Brosius-Gersdorf verbreitete, ist die Potsdamer CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig. Inzwischen wird neben der Doktorarbeit der Jura-Professorin auch die Dissertation Ludwigs von der Universität Potsdam auf Plagiate überprüft.