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UPDATE - Vermisster Junge in Potsdam: Suche nach Elias - die Polizei will nicht aufgeben

Der sechsjährige Elias aus dem Potsdamer Stadtteil Schlaatz ist seit Mittwochabend verschwunden. Auch bis Samstagabend blieb die Suche ergebnislos. Die Polizei ermutigte die freiwilligen Helfer zum Weitersuchen. Auch die Beamten bewegt das Schicksal des Jungen

Stand:

Potsdam - Im Fall des seit Mittwochabend verschwundenen sechsjährigen Potsdamer Jungen Elias hat die Polizei am Samstag ihre Ermittlungen weiter verstärkt. Die Ermittlergruppe mit Bereitschaftspolizisten und Kriminalisten sei personell aufgestockt worden, sagte Polizeisprecherin Jana Birnbaum. Die Beamten haben demnach am Samstag unter anderem weitere Anwohner befragt und durchsuchten mehrere Kleingartenanlagen, auch außerhalb des Wohngebiets Schlaatz. Auch viele freiwillige Helfer waren erneut mit Suchtrupps im Einsatz. Dennoch fehlte von dem Jungen bis Samstagabend jede Spur.

Auch für die nächsten Tage plant die Polizei, die groß angelegten Suchaktion nach Elias fortzusetzen. Die eingesetzten Beamten denken bei der Suche nach Elias bislang nicht ans Aufhören. „Der Fall bewegt uns sehr, wir lassen nicht locker“, sagte Birnbaum. „Den Kollegen, selbst viele Mütter und Väter, geht das sehr nah. hier will keiner aufgeben.“ Am Samstagabend dankte ein Einsatzleiter der Polizei den hunderten ehrenamtlichen Helfern vor Ort mit einer kurzen Ansprache.

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Er zeigte sich beeindruckt von der Organisation der freiwilligen Helfer, die die Suchaktionen und Verpflegung der Helfer mittlerweile über eine eigene Einsatzleitung koordinert und Tag und Nacht aufrechterhält: "Das ist sehr wichtig", betonte er: "Wir hoffen, dass wir den kleinen Jungen lebend finden, aber dafür müssen wir weitermachen."

Die Potsdamer helfen, wo sie können

Und auch die Potsdamer helfen weiter, wo sie können. Wie schon am Donnerstag und Freitag waren wieder hunderte Menschen unterwegs. Die einen ziehen mit Karten und Fotos durch die Wohngegend, die anderen versorgen alle mit Wasser, Brötchen und Kaffee. Die Einsatzleitung und Anlaufstelle für neue Helfer ist im Schlaatzer Bürgerhaus Am Schilfhof 28. Dort koordierten Nachbarn und Anwohner die Suche der freiwilligen Helfer. Auch die Vermisstenanzeigen wurden über Flyer und in den sozialen Netzwerken weiter verbreitet. So hingen am Samstagabend unter anderem am Berliner Alexanderplatz Aushänge mit dem Foto des vermissten Jungen.

Mehr als 180 Hinweise sind eingegangen

Bis Samstagabend seien 184 Hinweise eingegangen, denen akribisch nachgangen werde, sagte Polizeisprecherin Birnbaum. Jeder, der einen Hinweis gegeben habe, werde von Polizisten aufgesucht und  vernommen. Insgesamt seien bis zu 150 Beamte weiterhin im Einsatz. Die Resonanz auf die Zeugenaufrufe sei „überwältigend“.

Auch am Samstag befragten Beamte Anwohner im Stadtteil Schlaatz. Zahlreiche Menschen, die berufstätig seien, könnten erst am Wochenende angesprochen werden, sagte Birnbaum. Jeder Stein, jeder Strauch, jeder Zentimeter der Nuthe seien im Bereich des Stadtteils Schlaatz abgesucht worden. Auch Baustellen und alte Lüftungsrohre wurden einbezogen.

Bislang keine Hinweise auf ein Verbrechen

Eine heiße Spur zu Elias gibt es jedoch weiterhin nicht. „Es ist mysteriös“, sagte Polizeisprecherin Birnbaum. Es fehle jede Spur, jedes Lebenszeichen. Auch gebe es bislang keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen, es seien keine Blut-, Faser- oder Schleifspuren entdeckt worden, die darauf hindeuten könnten. Auch in anderen Stadtteilen suchen die Beamten, etwas in Babelsberg und in Waldstadt. 

In der Nacht zum Samstag habe die Polizei noch einmal „den Schlaatz umgekrempelt“, so Sprecherin Birnbaum. Es sei in Tramtrassen und Grünanlagen gesucht worden, ohne Erfolg. Auch habe der spezielle „Mantrailer“-Hund keine Spur aufnehmen können. Diese Suchehunde können Spuren kliometerweit verfolgen, selbst wenn der Träger des Geruchs in einem Auto sitzt.  "Elias bleibt wie vom Erdboden verschluckt", sagte Birnbaum.

"Mantrailer"-Hund konnte keine Spur aufnehmen

Bereits am Freitag sei die örtliche Suche auf Gebiete in den Stadtteilen Waldstadt und Babelsberg ausgeweitet worden. Die Ermittler werteten parallel weiterhin auch am Samstag die Videoaufnahmen aus Potsdamer Bussen, Straßenbahnen und einem Supermarkt aus sowie die sozialen Netzwerke im Internet auf der Suche nach Hinweisen zum Verbleib von Elias.

Auch seien viele Hinweise über die Internetwache der Polizei eingegangen. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht. Wir wollen den Jungen finden“, so die Sprecherin.

Elias wird seit Mittwochabend vermisst

Seine Mutter meldete Elias am vergangenen Mittwoch um 19.13 Uhr bei der Polizei als vermisst. Ihren Angaben nach hatte der Junge zuvor ab etwa 17 Uhr vor dem Wohnhaus im Inselhof im Wohngebiet Schlaatz auf dem Spielplatz gespielt, letzmalig gesehen habe sie ihn aus dem Fenster der Wohnung gegen 17.30 Uhr.

Als er gegen 18.30 Uhr zum Abendessen hineinkommen sollte, sei er verschwunden gewesen. Erst suchten die Mutter und ihr Lebensgefährte allein, dann alarmierten sie die Polizei. Über das soziale Netzwerke Facebook riefen Freunde der Mutter zur Suche auf; seitdem sind täglich rund 150 freiwillige Helfer im Einsatz und suchen den Jungen. 

Bahnhöfe und Autos wurden überprüft

Bei der Polizei sind laut Sprecherin auch Hinweise aus Berlin eingegangen, wo Menschen den Jungen auf Bahnhöfen oder in Berlin-Marzahn gesehen haben wollten. Jedem dieser Hinweise werde nachgegangen, die Bundespolizei unterstütze dabei und spreche beispielsweise mit Geschäftsinhabern und Imbissbesitzern an den Bahnhöfen. Auch die Zusammenarbeit mit der Berliner Polizei laufe.

Daneben seien nach Hinweisen in Potsdam Autos überprüft worden, in denen Kinder saßen, „aber es waren alles Kinder, die dorthin gehörten“.

Die Anteilnahme und Initiative der Potsdamer Bevölkerung sei groß, so die Polizei. Dafür sei man sei sehr dankbar.

Wer hat Elias am Mittwoch ab 15 Uhr gesehen?

Insbesondere ruft die Polizei weiterhin Zeugen auf sich zu melden, die Elias am Mittwoch ab 15 Uhr gesehen haben sowie ab 15 Uhr selbst auf dem Spielplatz am Inselhof am Schlaatz waren.

Auch sollen Eltern ihre Kinder dazu befragen, ob sie Elias gesehen und womöglich mit ihm gesprochen haben.

Polizei hat Hinweistelefon geschaltet

Der sechsjährige Elias ist etwa 1,10 bis 1,20 Meter groß, schmächtig, er hat kurze blonde Haare und blaue Augen. Bei seinem Verschwinden soll er eine hellblaue Jeans, ein weißes T-Shirt mit langen Ärmeln und hellblauem „Adidas“-Schriftzug sowie dunkelblaue Turnschuhe mit weißer Sohle getragen haben.

Für Hinweise im Fall Elias hat die Polizei eine spezielle Rufnummer geschaltet. Sie ist unter  Tel.: (0331)  5508- 1108 erreichbar. 

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