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Landeshauptstadt: Tatort Babelsberg

Das Berliner Ermittler- Duo Dominic Raacke und Boris Aljinovic drehten für neuen Fall „Mauerpark“ in Potsdam

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Die Sohlenwärmer liegen bereit. Die dicke, knielange Wattejacke hat Schauspielerin Rebecca Immanuel („Edel & Starck“) bis zum obersten Knopf geschlossen. Nein, die knapp minus zehn Grad Celsius machen den Außendreh am gestrigen Mittwoch vor einer Babelsberger Villa nicht zum wirklichen Vergnügen. Einzig Dominic Raacke und Boris Aljinovic trotzen den eisigen Temperaturen wacker. Die beiden Schauspieler haben keine wärmenden Überwürfe an. Vielleicht sind die beiden Männer aber auch schon zu sehr in ihren Rollen als harte Hüter des Gesetzes, die beiden Berliner Tatort-Kommissare. Das hauptstädtische Ermittler-Duo, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Tatort-Jubiläum feiert, ist auf Verbrechersuche, ausnahmsweise auch einmal außerhalb der Berlin-Grenzen. In Potsdam.

Vor allem für die verantwortliche Zwei- Länder-Anstalt Rundfunk Berlin Brandenburg sei der grenzübergreifende Dreh des ARD-Krimi-Aushängeschilds eine gelungene Produktion, glaubt Produzent Joachim von Vietinghoff – ein weiterer Mosaikstein Berlin-Brandenburgischer Zusammenarbeit. Denn der Filmemacher ist Potsdamer. Er drehte bereits zwei Tatorte. „Einer davon, der 2001 entstandene ,Ein mörderisches Märchen’ zählt noch heute zur drittbeliebtesten Tatort-Folge“, ist von Vietinghoff sichtlich stolz. Der profilierte Filmer ist auch Koproduzent der Verfilmung von Wladimir Kaminers „Russendisko“, deren Produktion im Frühjahr auch in Babelsberg startet.

Eine besondere Geschichte steckt auch in der aktuellen Produktion „Mauerpark“. Denn die Ermittlungen von Raacke und Aljinovic alias Kommissar Till Ritter und Kollege Felix Stark reichen bis zu einem noch immer ungeklärten Mordfall aus der Vorwendezeit zurück, in den offenbar auch eine dubiose Stiftung verwickelt ist, deren Sitz sich in der Babelsberger Villa befindet und deren Chefin Rebecca Immanuel ist. „Der Hintergrund der Geschichte liegt in einem Film des Regisseurs und Autors Heiko Schier“, erzählt von Vietinghoff. Schier drehte Ende der 80er Jahre den Streifen „Wedding“, laut von Vietinghoff der letzte Westberliner Mauer-Film. „Zum 20. Jubiläum des Mauerfalls zeigte ich im Schloss Sacrow in einer Filmreihe auch Schiers Drama, von dem eine Berliner Tatort-Redakteurin ziemlich angetan war“, erinnert sich der Potsdamer Filmemacher. Schier wurde gefragt, ob er für die Berliner Kommissare eine Fortsetzung schreiben könne.

„Ein zweiter Teil ist es zwar nicht geworden“, sagt von Vietinghoff, „aber der Tatort-Fall baut auf dem Film auf“. Schier schrieb nicht nur das Drehbuch für Raackes und Aljinovics Ermittlungen, er sitzt auch auf dem Regie-Stuhl für die Tatort- Produktion, die noch bis 1. März gedreht wird und am 23. Oktober ausgestrahlt werden soll. Kay Grimmer

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