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Sport: Torfrau erfüllt sich ihren Traum Gaëlle Thalmann trifft auf ihren Ex-Verein Turbine
Ein kleines bisschen wirft selbst kurz vor Weihnachten schon das Viertelfinale der Champions League der Fußballerinnen seine Schatten voraus, obwohl erst Ende März gespielt wird. Grund dafür ist Gaëlle Thalmann, die Schweizer Torhüterin von Turbine Potsdams italienischem Gegner ASD Torres Calcio Femminile.
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Ein kleines bisschen wirft selbst kurz vor Weihnachten schon das Viertelfinale der Champions League der Fußballerinnen seine Schatten voraus, obwohl erst Ende März gespielt wird. Grund dafür ist Gaëlle Thalmann, die Schweizer Torhüterin von Turbine Potsdams italienischem Gegner ASD Torres Calcio Femminile.
Der Verein aus der sardischen Hafenstadt Sassari ist in überlegener Manier italienischer Meister geworden: 106:12 Tore, die meisten Treffer der Liga erzielt, die wenigsten kassiert. Calcios Torhüterin ist eine alte Potsdamer Bekannte, denn Gaëlle Thalmann, die 2012 nach Sardinien kam, spielte in der Saison 2008/09 bei Turbine, im Jahr darauf beim Hamburger SV. Richtig durchsetzen konnte sie sich am Luftschiffhafen nicht; das klappt nun allerdings offenbar in Italien. Aber ehrgeizig war Thalmann schon immer und bleibt das auch jetzt, wo alle Weichen auf Erfolgskurs gestellt sind. „Es gibt immer noch Steigerungspotenzial. Und das ist gut so“, sagt sie. Ihre Trainerin Manuela Tesse, eine ehemalige Nationalspielerin, hört das gern.
Thalmann ist Studentin für Germanistik und Geschichte. Mit ihren Auslandserfahrungen zuerst in Deutschland und jetzt in Italien erfüllt sie sich einen Traum. „Als ich anfing zu spielen, habe ich tatsächlich davon geträumt, einmal in der ersten Mannschaft meines Heimatvereines FC Bulle und später bei einem großen Verein im Ausland zu spielen“, erzählt die Schweizerin aus der berühmten Käseregion La Gruyère. Thalmanns Vater war einst ihr erster Trainer und hätte damals beinahe ihre Karriere als Torhüterin verhindert. „Als Juniorin war ich erst Stürmerin, aber schon in der ersten Saison ging ich ins Tor. Erst war mein Vater skeptisch, aber nach ein paar spezifischen Trainingseinheiten konnte ich ihn überzeugen. Mir gefällt die Verantwortung, die ich als Torhüterin habe“, erzählt sie.
Die Vereinigung des Freiburger Sportpreises im Kanton Fribourg in der Schweiz benennt einmal im Jahr Kandidaten für verschiedene Auszeichnungen als Anerkennung für ihr Verhalten, Sportgeist und gute Resultate. Bis zum gestrigen Freitagabend konnte dazu im Internet abgestimmt werden. Gaëlle Thalmann, die bei Turbine mit drei Einsätzen nur ein kurzes Gastspiel gab, ist beim individuellen Sportpreis eine von fünf nominierten Kandidaten aus den Sportarten Fußball, Judo, Turnen, Volleyball und Motocross. Die aus Bulle stammende 27-Jährige hat sich die Nominierung einerseits durch den Italienischen Meistertitel 2013 und dem Gewinn des Supercups mit Torres, aber auch mit den guten Leistungen im Schweizer Nationalteam verdient. Dort hat sie es auf die Position Eins geschafft. 24 Länderspiele stehen inzwischen zu Buche. In der WM-Qualifikation ist sie noch ohne Gegentor. „Unser Ziel ist die erstmalige Qualifikation für ein großes Turnier, die WM 2015 in Kanada.“ Und in der Champions League? „Wir hoffen auf eine Chance zum Weiterkommen. Es wäre das erste Mal in der Vereinsgeschichte. Letztes Jahr sind wir im Viertelfinale an Arsenal gescheitert. Aber Potsdam wird eine sehr schwere Hürde.“ Rainer Hennies
Rainer Hennies
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