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Der Wohnungsbau in Potsdam kommt laut einer aktuellen Studie dem Wohnungsbedarf derzeit nicht hinterher.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Trend zum Mehrfamilienhaus

Zahl der genehmigten Wohnungsbauten in Potsdam steigt deutlich an

Stand:

Gute Nachricht für den Wohnungsmarkt: Die Genehmigung von Neubauten hat an Fahrt gewonnen. Nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg sind im ersten Quartal dieses Jahres in Potsdam Genehmigungen für insgesamt 397 Wohnungsbauten erteilt worden – darunter 390 Neubauten. Die Zahl der genehmigten Wohnungen hat damit im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich zugenommen: Zwischen Januar und März 2015 waren in Potsdam 266 Wohnungen genehmigt worden, darunter 243 Neubauten. Das ist eine Zunahme von etwa 50 Prozent. Die Zahl der Baugenehmigungen nahm im gleichen Zeitraum von 161 auf 149 leicht ab. Der Trend geht in Potsdam also zum Bau von Mehrfamilienhäusern.

Auch landesweit zieht die Baukonjunktur offenbar deutlich an. Im ersten Quartal wurde der Bau von 3241 Wohnungen in Brandenburg genehmigt – ein Zuwachs von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Landesweit handelt es sich dabei zu etwa zwei Dritteln um Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die veranschlagten Kosten aller genehmigten Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau betragen 630,7 Millionen Euro, 10,3 Prozent mehr als im ersten Quartal 2015, so das Amt für Statistik. Seit 2010 steigt in Deutschland die Zahl der genehmigten Bauten. Angeschoben wird die Baukonjunktur durch das extrem niedrige Zinsniveau.

Den Spitzenplatz in Brandenburg hat Potsdam trotz des starken Zuwachses nicht erreichen können. Im Landkreis Teltow-Fläming stieg die Zahl der genehmigten Wohnungsbauten auf das Zweieinhalbfache. Bis aus den genehmigten Wohnungsbauten auch tatsächlich Wohnungen werden, dauert es naturgemäß. Die wachsende Zahl wird sich also erst ein paar Jahre später auf dem Wohnungsmarkt niederschlagen. Eine Genehmigung bedeutet nicht automatisch einen sofortigen Baustart. In den Vorjahren hatte die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Potsdam nach Angaben des Rathauses in jedem Jahr zugenommen. So waren im Jahr 2014 genau 1926 neue Wohnungen auf den Markt gekommen. Ein Jahr zuvor waren es 961 Wohnungen, im Jahr 2012 sogar nur 640. Das heißt aber nicht, dass das Wohnungsangebot im gleichen Umfang wächst, denn gleichzeitig werden auch Wohnungen vom Markt genommen. Der Wohnungsmarkt in Potsdam ist bekanntlich seit mehreren Jahren extrem angespannt. Wegen des anhaltend starken Zuzugs benötigt Potsdam pro Jahr mindestens 1000 zusätzliche Wohnungen. In den nächsten Jahren sollen jeweils Hunderte davon im Bornstedter Feld, der Speicherstadt, am Brauhausberg und auf dem Gelände des alten Tramdepots in der Heinrich-Mann-Allee entstehen. Marco Zschieck

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