Vor der Bundestagswahl: Der Potsdamer David Zimmerling wünscht sich eine progressive Politik

Bis zur Bundestagswahl berichten Wähler aus Potsdam, was sie vor dem Urnengang bewegt. Heute:

David Zimmerling, 36 Jahre, Landschaftsarchitekt aus Bornstedt:

Welches Thema ist für Sie das Wichtigste für Ihre Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl und warum?
Viele Themen sind für mich wichtig. Leider wird derzeit nur über ein Thema gesprochen und viele andere Themen, die wir seit langem nicht auf die Reihe bekommen, werden wieder vernachlässigt. Wie zum Beispiel günstiger und verlässlicher ÖPNV und Schienenfernverkehr, also Investitionen in die Infrastruktur. Ebenso vernachlässigt wird die Bekämpfung der Altersarmut durch bessere finanzielle Unterstützung von Familien mit geringen Einkommen, zum Beispiel während der Schulzeit, oder durch staatliche finanzielle Unterstützung von Ehrenamt oder Pflegeleistungen an Verwandten. Wichtig wäre auch die Vereinfachung von Behördengängen durch die Digitalisierung. Zusammengefasst: Maßnahmen, die die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter aufgehen lässt. Ich wünsche mir eine progressive Politik, die unsere Gesellschaft auf die Zukunft vorbereitet und weniger nur auf Modethemen setzt.

Was sollte die Bundespolitik aus dem Scheitern der Ampel-Koalition gelernt haben?
Endlich zielführend zu arbeiten. Wir brauchen kein Gerangel und Alphamännchenspiele. Wir brauchen endlich Entscheidungen und Ergebnisse, die allen zugutekommen und nicht nur einer Gruppe privilegierten. Gerade jetzt! Politik muss außerdem verstanden werden und wir haben gesehen, was passiert, wenn Politik nicht erklärt wird.

Qual der Wahl oder alles wie immer: Haben Sie Ihre Wahlentscheidung schon getroffen – und wie schwer ist sie gefallen?
Mir fällt die Entscheidung nicht leicht. Soll ich strategisch oder dem Herz folgend wählen? Ich bin mir noch nicht sicher.