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Ernährungsinstitut zieht nach 20 Jahren Bilanz

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Zum 20-jährigen Bestehen als Institut der Leibniz-Gemeinschaft hat das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke (DIfE) ein durchweg positives Fazit gezogen. „Unser interdisziplinäres Gründungskonzept scheint zu tragen. Wir haben inzwischen schon die vierte externe Begutachtung gut überstanden“, sagte der wissenschaftliche Vorstand des Instituts, der Mediziner und Diabetes-Experte Hans-Georg Joost, dieser Zeitung. Aus Anlass des Jubiläums fand am Dienstag am DIfE ein Symposium zum Thema „Horizonte und Perspektiven der Ernährungsforschung“ statt.

Zu den Erfolgen des Instituts mit über 320 Mitarbeitern zählt die Epic-Ernährungsstudie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition). Die Frage nach der Ernährung als ein Faktor bei der Entstehung von Krebs sei aufgrund der großen Datenbasis der Epic-Studie aus ganz Europa nahezu abschließend gelöst. Die Arbeitsgruppe von DIfE-Wissenschaftler Heiner Boeing habe allein in Potsdam und Berlin mehr als 25 000 Menschen über Jahre begleitet, ihre Ernährungsgewohnheiten und Krankheiten dokumentiert. Eine der Erkenntnisse daraus war, dass Ballaststoffe einen gewissen Schutzeffekt bei Darmkrebs haben, während der Verzehr von rotem Fleisch einen Risikofaktor darstellt. „Wir wissen auch, dass die Verteilung des Körperfetts für das Krebsrisiko eine Rolle spielt“, so Joost (siehe Interview links).

Ein Ergebnis der Epic-Studie war auch, dass die Entstehung von „Alterszucker“ – Diabetes vom Typ 2 – auch mit falscher Ernährung zusammenhängt. Ohne den entsprechenden Lebensstil komme es nur äußerst selten zu Diabetes Typ 2. Einen persönlichen Diabetes-Risikotest bietet das DIfE seit einigen Jahren für die Öffentlichkeit im Internet an. In Zukunft wollen die Forscher die Mechanismen der Diabetes-Entstehung besser verstehen. Von Interesse sind dabei, welche Rolle der Fettstoffwechsel spielt – also die Speicherung und Verbrennung von Fett– und welche die erbliche Veranlagung. „Leider kennen wir die zugrunde liegenden Gene noch nicht vollständig“, so Joost.

Vom DIfE kamen in den vergangenen 20 Jahren immer wieder auch gute Nachrichten. Besonders erfreulich ist es für die Forscher, wenn sich herausstellt, dass ein allgemein beliebtes Genussmittel Inhaltsstoffe enthält, die vor Krankheiten schützen können. So hatten die Potsdamer Ernährungsforscher beispielsweise herausgefunden, dass dunkle Schokolade – mit hohem Kakaoanteil – gesund ist. Denn die darin enthaltenen Flavonoide reduzieren Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Wir arbeiten in dem Bewusstsein, dass Essen ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist, nicht nur biochemisch gesehen“, so ein Fazit von DIfE-Chef Joost. Jan Kixmüller

Am Donnerstag lädt das DIfE zum Tag der offenen Tür ein. Von 11.30 bis 16 Uhr gibt es Informationen rund um das Thema Ernährung: am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 114-116, 14558 Nuthetal.

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