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Landeshauptstadt: „Wie ich die ,Dame in Schwarz besiegte“

Der Journalist Klaus-Dieter Mörl war mehr als zwei Jahrzehnte manisch-depressiv. Er sagt, er habe seine Krankheit überwunden. Ein Bericht über Leiden und Leben

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Der Journalist Klaus-Dieter Mörl war mehr als zwei Jahrzehnte manisch-depressiv. Er sagt, er habe seine Krankheit überwunden. Ein Bericht über Leiden und Leben Von Michael Erbach Vielleicht ist Mörls Leben so etwas wie ein riesiges Puzzle. Seit ein paar Jahren erst dreht er Erinnerungsstück um Erinnerungsstück um - weil er immer wieder neu Kraft findet, es zu wollen. Weil er sich dem zunehmend stellt, was sein Leben, sein Leiden ausmacht. In der Zeit davor, da war dieser stete Wechsel zwischen Verzweiflung und Euphorie, totaler Apathie und völliger Unberechenbarkeit. Depression und Manie - ein Kreislauf, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gab. Im Frühjahr 1979 erreicht ihn die Krankheit, die sich schon in den Monaten davor angekündigt hatte, mit Unwohlsein, Angstzuständen. Klaus-Dieter Mörl ist als Bild- und Textreporter für die DDR-Zeitschrift Neue Berliner Illustrierte (NBI) unterwegs, auf Rügen. Für einen großen Bildbericht über Landschaften und ihre Menschen. Ein Interview stand an, mit der Bürgermeisterin von Bergen. „Ich hatte plötzlich unheimlich große Angst vor dem Termin. Ich rief meine Frau an und habe ihr unter Tränen gesagt: Ich weiß nicht, was mit mir los ist." Mörl ist zu dieser Zeit 39 Jahre alt. Er hat studiert, ist ein erfahrener Journalist, aber er ist nicht in der Lage, den Termin wahrzunehmen, bricht die Recherchefahrt ab, geht zur Ärztin. Er bekommt Anti-Depressiva verschrieben. Eine Woche später sagt die Ärztin zu ihm: „Herr Mörl, ich muss sie in die Charité einweisen. Wenn Sie es nicht freiwillig tun, muss ich Sie einweisen lassen." Mörl wird Suizidgefahr unterstellt. Er weiß eigentlich noch immer nicht, was mit ihm geschieht, bezahlt selbst das Taxi, das ihn in die Klinik bringt. „Ich habe mich sozusagen selbst eingeliefert.“ Ein Puzzlestück seines Lebens: Der erste Tote, den er sieht, ist ein verbrannter US-Pilot. Vater hat ihn mitgeschleppt auf das Feld vor dem Dorf, wo die Maschine, vom deutschen Abwehrfeuer getroffen, vom Himmel gestürzt war. Es ist Krieg. Klaus-Dieter Mörl ist vier Jahre alt und er hat Angst. Angst vor den Fliegern, vor denen sie regelmäßig in den Wald fliehen. Dort war eine Kiesgrube. Er beginnt, sich in der Grube wie ein Kaninchen einzugraben - um sich zu verstecken. Mörl kann keine Toten sehen. Nicht den toten Soldaten, nicht den Großvater, der im Roßleben des Nachkriegsjahres aufgebahrt wird und an dem er vorbei schleicht, nicht die Mutter, die im Alter von 58 Jahren stirbt. Doch es ist mehr als Angst. „Ich bin Wassermann", sagt Mörl. Die seien besonders sensibel, meint er. Wassermänner glauben an das Gute im Menschen, können nicht hassen und kennen keinen Neid, und sie können anderen eigentlich nichts Böses tun. Eigentlich. Denn Mörl wird, als er von seiner Krankheit beherrscht wird, anderen weh tun, vor allem seiner Frau. Er lernt sie kennen, als er 25 Jahre alt ist, noch alles in Ordnung war - scheinbar. Die erste Frau in seinem Leben. Die erste Liebe, auch körperlich. „Vorher habe ich mir nicht vorstellen können, dass Mann und Frau so etwas Schlimmes miteinander treiben können." Dieses „Schlimme“ hatte sich bei ihm tief eingebrannt. Unbewusst, wird ihn später mit in die Krankheit treiben, die in seiner Krankenakte als „manisch-depressive Krankheit mit zirkulärem Verlauf" vermerkt wird. Welcher Leidensweg ihm bevor steht, weiß Mörl nicht, im April 1979, in der geschlossenen Abteilung der Charité. „Ich habe meine Frau händeringend angefleht, mich da rauszuholen", erzählt Mörl. Aber seine Frau glaubt den Ärzten, als sie ihr sagen, dass er bleiben müsse und das dies nur zu seinem Besten sei. In späteren Jahren, in den manischen Phasen, wird er genau dies seiner Frau vorwerfen, sie beschimpfen dafür. „Das war ungerecht von mir", weiß er heute. Mörl wird, wie er sagt, „fröhlich gespritzt". Dabei hatten ihm die Ärzte doch „das letzte bisschen Selbstwertgefühl genommen". Mörl: „Man wird handlich für das Personal." Aus heutiger Sicht in seinen Augen ein Verbrechen. Damals jedoch arrangierte er sich mit der Situation, in der er jeweils war. Er wusste ja auch nicht, wie er mit seiner Krankheit umgehen sollte. Es beginnt jener Kreislauf, der sich ihm zum Teil nur noch aus Tonbandaufzeichnungen rekonstruieren lässt - immerhin mehr als zwei Jahrzehnte. Jeder depressiven Phase, nach jedem Besuch der „Dame in Schwarz“, wie er die Depression nennt, folgt sofort eine manische Zeit, „in der ich keine Grenzen kannte. In der tiefen Depression hingegen habe ich wochenlang die Wohnung nicht verlassen können. Ich ging dann auch nicht mehr zum Arzt. Meine Frau versorgte mich." Puzzlestück: Seine Frau kommt gegen 17 Uhr nach Hause, von der Arbeit in der Arztpraxis. Fragt, ob sie eine Tasse Kaffee machen soll. „Ich hätte Ja sagen können, aber ich antworte nicht - weil in der Depression alles sinnlos ist." Mörl sagt wochenlang kaum ein Wort, die wenigen Sätze sind kaum zu hören, werden ganz langsam gesprochen. Er wäscht sich tagelang nicht. Das Einzige, was er macht, damit die Zeit vergeht, ist vor dem Fernseher zu sitzen. Solange es Programm gibt. Doch zwei Themen dürfen nicht auftauchen: Tod und Geburt. Irgendwann tauchen Fragen auf. Warum kann gerade er es nicht ertragen, von Tod und Geburt zu wissen, darüber nachzudenken? Jeder weiß doch, dass er sterben muss. Aber normalerweise sitzt dieses Wissen nur im Hinterkopf der Menschen, werden solche Gedanken im Alltag verdrängt. Mörl muss erfahren: Depressive können das nicht. „Der Tod ist allgegenwärtig. Schon wenn man an den nächsten Tag denkt, denkt der Depressive daran, dass er sterben wird." Der Depressive, zitiert Mörl einen Psychoanalytiker, „ist in der einzigartigen Situation, schon als Lebender nur noch Vergangenheit zu sein. Denn Zukunft heißt für Depressive immer nur Tod." Dabei empfindet Mörl im Bett, vor dem Fernseher, dass diese schreckliche Zukunft auf ihn zurast - während ihm das Leid, dass er im Moment nicht auszuhalten vermag, ewig erscheint. Es wird noch Jahre dauern, ehe er erste Antworten darauf gefunden hat, warum er Worte, Bilder über Tod und Geburt nicht ertragen konnte. Warum reagiert ausgerechnet er so manisch-depressiv? Mörl weiß heute: „Die Ursachen für unsere Psychosen liegen zumeist in der Kindheit begründet." 1947 verlässt der aus dem Krieg heimgekehrte Vater die Familie, zieht mit einer jüngeren Frau in den Westen. Mutter ist allein mit den vier Kindern. Völlig überfordert. „Manchmal hat sie uns mit der Hundepeitsche geschlagen", erzählt Mörl. „Dabei haben wir gar nichts Schlimmes gemacht.“ Er ist der Große in der Familie, leidet furchtbar unter der anhaltenden Verzweiflung der Mutter, ihren Ausbrüchen. Sie haben keine staatliche Unterstützung. Essen Brennnesselsuppe. Holen sich Kartoffelschalen aus dem Abfalleimer des „Thüringer Hofes“. Sie schlafen auf alten Strohsäcken. Sie haben Hunger. Puzzleteil: Klaus-Dieter Mörl ist immer noch ein Kind. Er steigt mit der Mutti und seinen Geschwistern, dem Halbbruder und den beiden jüngeren Schwestern, schrittweise in das Wasser der Unstrut. Mutter kann nicht mehr, will sterben, sie alle sollen sterben. Ein Mann kommt am Ufer vorbei, redet auf Mutter ein. Sie gehen zurück. Erschöpft. Nass. Ein neuer Vater kommt. Er ist Alkoholiker, schlägt die Mutter. Stiefvater hockt im Suff vor dem Ofen und verbrennt vor den Augen der Familie den letzten 50-Mark-Schein. Dann die Katastrophe: Stiefvater wird abgeholt, kommt ins Gefängnis. Er hat die Schwestern, beide Kinder noch, jahrelang sexuell missbraucht. Und Mutter schwieg, weil sie Angst hatte, den Mann zu verlieren. „Für mich war das Allerschlimmste: Ich habe mich vor meinen Schulkameraden geschämt, einen solchen Vater zu haben, eine solche Mutter.“ Er, der Sensible, der mehr leidet als andere, wird zum Außenseiter, frisst alles in sich rein. Mörl sagt heute zu den Ursachen seiner Krankheit: „Das Schlimme, was wir erlebt haben, verdrängen wir lange Zeit. Doch irgendwann funktioniert das nicht mehr. Unsere gekränkte Seele spielt nicht mehr mit. Das heißt: Wir werden gezwungen, der ganzen Wahrheit ins Auge zu sehen. Das freilich ist ein höchst schmerzhafter Prozess, den wir nur äußerst schwer bewältigen können. Eine mögliche Folge ist – wie in meinem Fall – die Depression." Aber da ist noch die andere Seite seiner Krankheit. Wenn er auftaucht, nach Wochen, Monaten der Abwesenheit. In der Manie. „Das war das genaue Gegenteil der Depression", erzählt er. „Es war die absolute Aktivität. Frauen kennen lernen, umher reisen, ein Auto nach dem anderen kaufen.“ Allein von 1990 bis 2000 kauft er zwölf Autos. Die Folge: „Wahnsinnsschulden. Aber ich habe immer weiter gemacht." Mörl ist dann wie im Fieber. „Die Depression war für meine Frau einfach auszuhalten gewesen. Die Manie war das Schlimme. Ich war unberechenbar. Ich habe meine Frau beschimpft, wollte mich scheiden lassen." Er weiß heute, dass er seiner Frau und den drei Kindern viel zugemutet, ja angetan hat. „Aber ich habe meinen Liebsten niemals bewusst geschadet.“ Die meisten Menschen, die Klaus-Dieter Mörl kennen, haben ihn wohl nur in der Manie erlebt. Da wirkt er überhektisch, wirkt er auch rechthaberisch, laut, kann er verletzend, aufdringlich sein. Doch er ist dabei immer auch ein bemühter Mensch, arbeitet rund um die Uhr, geht in die Redaktionen, recherchiert, schreibt. Er ist nach der Wende der erste ostdeutsche Journalist, der von der Deutschen Umweltstiftung den Umweltpreis für Journalisten verliehen bekommt. Mörl hatte 1985 in der DDR das Magazin für Naturfreunde „Uhu" gegründet. Und auch das war Mörl: Wegen seiner offenen, kritischen Berichterstattung und wegen seiner Tätigkeit als freier Mitarbeiter für westdeutsche Zeitungen und Zeitschriften bekommt er Ärger mit den DDR-Behörden, droht ihm gar ein Berufsverbot. Nachzulesen in der Begründung für die Preisverleihung. Nach der Wende fängt Mörl fängt an, seine Krankheit akribisch zu erforschen. Er nutzt die neuen Möglichkeiten, macht Reisen zu bekannten Psychologen, besorgt sich wissenschaftliche Literatur. 1993 fährt er mit seiner Frau nach Zürich, besucht den Schweizer Psychiater und Depressionsforscher Daniel Hell. „Unter großem Zeitdruck in hypo-manischer Aufgeregtheit stotterte ich im D-Zug-Tempo ein paar Worthülsen." Er ist Hilfesuchender, aber es kann kein richtiges Gespräch zustande kommen - er ist zu spät zum vereinbarten Termin erschienen. Und doch geben ihm die 20 Minuten neue Kraft, die er nutzt, wenn seine Krankheit ihm wieder mal die Chance dazu gibt. 1996 schreibt er für die PNN ein Essay zum Totensonntag, in dem er sich offensiv mit dem Thema Tod und seinem Schicksal auseinander setzt. Damals glaubte er schon, sein manisch-depressives Wesen überwunden zu haben. „Ich habe es geschafft", sagt er triumphierend, als er das Manuskript in der Redaktion abgibt. Tage später ist er wieder abgetaucht. Nur um Wochen später wieder durch die Stadt zu hetzen, so als wolle er alles nachholen, was er zuvor versäumte. Das Tragische: Die neuen Freiheiten machen seine manischen Phasen noch unberechenbarer. Immer wieder gelingt es ihm, an Geld heranzukommen. Macht neue Schulden. Ein Puzzleteil: Mörl betritt mit seinem Diktiergerät ein Bestattungsgeschäft in der Potsdamer Innenstadt, befragt die anwesende Angestellte überhektisch, laut, provoziert. Er will wissen, was das billigste Begräbnis kostet. Die Frau sagt: „Es kommt auch mit darauf an, wo die Leiche abgeholt werden muss." Mörl sagt: „Die Leiche steht vor ihnen, ist schon hier." Anfang 2001 kommt es zum Super-Gau. Mörl steht in einer Telefonzelle, unterhält sich mit seiner Frau. Er ist in England, will am nächsten Tag die Fähre nehmen, die letzte des Tages hat er verpasst. Mörl sagt seiner Frau, das er sich nicht wohlfühle. Dann bricht er, den Hörer in der Hand, zusammen. Ein Schwächekollaps. Er kommt ins Krankenhaus. Als er Tage später die Wohnung in Potsdam wieder betritt, ist seine Frau ausgezogen. Ohne jede Erklärung. Bis heute. Er erzählt weiter, dass er über 200 Liebesbriefe schrieb, zu ihrer Arbeitsstelle ging, um sie zu sprechen. Sie holt die Polizei. „Es war die absolute Katastrophe", sagt Mörl. Ihm bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten, eigentlich nur zwei. Mörl zitiert aus dem Buch „Zeitdiagnosen" eines Heidelberger Oberarztes: „Jetzt gibt es eine Reaktion, die totale Depression heißt – aber in dieser Situation liegt auch eine Chance, weil man jetzt gezwungen ist, auf eigenen Füßen zu stehen." Denn der Halt, sein Schutz, sein Rückzugsgebiet in der Verzweiflung ist nicht mehr da. Hat aufgegeben, kann nicht mehr. Die „Dame in Schwarz“schickt ihn wieder durch die Hölle, mehr als zwei Jahre lang. Er beantragt Betreuung. Er lernt, so berichtet er, mühsam loszulassen von seiner Frau. Lebt sparsam. Setzt Anfang dieses Jahres die Medikamente ab. Im Mai dieses Jahres schreibt er einen mehr als 20 Seiten langen Brief an den Züricher Professor, ein Essay. Darin heißt es: „Bis heute habe ich mehr als dreißig depressive Krankheitsphasen durchlebt. Im Klartext: Die besten Jahre meines Lebens, geprägt von Angst und Verzweiflung, von quälenden Sinnkrisen und Hoffnungslosigkeit.“ Sein Essay ist eine erschütternde, gnadenlose Abrechnung mit seiner Krankheit, seiner Verzweiflung: „Als Depressiver fühlt man sich gleichsam lebendig begraben, bis einem das Clownsgesicht der Depression, die Manie, zu neuem Leben erweckt.“ Mörl in diesen Tagen. Er ist nicht depressiv, und er wirkt nicht manisch – auch wenn er immer noch ziemlich hektisch ist. „Das ist nunmal mein Wesen“, sagt er lächelnd. Über die Erforschung seiner Krankheit, seines Ichs, mit der Kraft, die er nach der Trennung von seiner Frau aufbauen musste, scheint er soweit weg von seiner Krankheit weg zu sein, wie noch nie. Er selbst hat den Beweis dafür. „Ich habe haufenweise Probleme“, sagt er mit ruhiger Stimme. Er wurde erst vor ein paar Tagen bestohlen, das Auto ist kaputt, die Schulden drücken, der Scheidungsprozess steht an – und er hat vor Gericht Beschwerde eingelegt, weil sein Antrag auf ein Ende der Betreuung zunächst abgelehnt wurde. Mörl: „Früher wäre ich daran gescheitert. Aber das war einmal.“ So aber hat er losgelassen, nicht nur von seiner Frau, „die ich – wie es in einem Gedicht heißt – seit fast 40 Menschenjahren von ganzem Herzen liebe“, sondern auch von seinem bisherigen gelebten Leben. „Ich habe nunmehr die Kraft, meinen eigenen Tod als natürliches gottgewolltes Ende allen Daseins anzunehmen“, sagt Mörl. Puzzleteil: Mörl kommt in die Redaktion. Eigentlich wollte er vom Kran der Kaufhaus-Baustelle in der Innenstadt Fotos machen. Aber er wurde nicht hoch gelassen. „Ach, die wollten erst tausend Genehmigungen sehen“, sagt er und winkt ab. „Mach ich nicht.“ Früher hätte ihn sicher nichts davon abgehalten, da hochzukriechen. Was ihn noch zuversichtlicher macht: „Seit ich mich selbst nicht mehr als Mittelpunkt des Universums sehe, habe ich die Kraft, für andere da zu sein.“ Mörl ist Vorstandsmitglied des Brandenburger Netzwerks für Psychiatrie-Erfahrene, Mitglied des gleichnamigen Bundesverbandes. Im Oktober wird Mörl auf der Jahrestagung in Kassel die Arbeitsgruppe „Gewalt in der Psychiatrie“ leiten. Und er hat Pläne. Mit einer bekannten Marine-Malerin will er demnächst für eine Reportage an Bord eines modernen U-Bootes der Bundeswehr gehen. Er plant einen Besuch bei Lothar-Günther Buchheim, dem Autor des Buches „Das Boot“. Vor ein paar Tagen erst flog er als erster Journalist mit einem der neuen Polizei-Hubschrauber des Landes Brandenburg mit. Im Herbst will er sich in eine Jagdhütte zurück ziehen, Tonbänder, Aufzeichnungen, Briefe auswerten. Sich weiter und neu erinnern. Er ist 63, will ein Buch schreiben. Seine Lebensgeschichte. Seine Leidensgeschichte. Und darüber, „wie ich die “Dame in Schwarz“ besiegte.“ Mörl sagt, er sei geheilt. Er hat Vorkehrungen für seinen Tod getroffen, „weil ich ihn akzeptiert habe“. Und dennoch weiß er, dass andere immer noch Angst haben um ihn. Misstrauisch sind. Ob er Angst hat vor der Einsamkeit in der Jagdhütte? Klaus-Dieter Mörl sagt: „Nein!“

Michael Erbach

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