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Auf der Durchreise. Kraniche sind in diesen Tagen bei ihrer Rast zu beobachten.

© Patrick Pleul/lbn

Landeshauptstadt: Zwischenstopp auf dem Weg in den Süden Kranich-Woche

im Unteren Odertal

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Criewen - Der Kranich gilt als Bote des Glücks, wirkt stolz, elegant und majestätisch. Sein trompetenartiger Ruf ist weithin zu hören. Zehntausende Tiere legen derzeit in Brandenburg einen Zwischenstopp auf ihren Weg in die südlichen Überwinterungsgebiete ein. Im Nationalpark Unteres Odertal können Besucher dieses Schauspiel live erleben. Noch bis 5. Oktober organisiert die Parkverwaltung in Criewen (Uckermark) eine Kranich-Woche. „Wir sind gut auf den Besucheransturm vorbereitet“, sagt Nationalparkleiter Dirk Treichel. „Film- und Diavorträge sowie Exkursionen sollen den imposanten Vogel vorstellen und für den Besucher hautnah erlebbar machen.“ Das sei zu Fuß sowie mit Rad, Kremser und Schiff möglich. Nach Polen fährt ein Shuttle.

Von den weltweit 15 bekannten Arten des Schreitvogels hat sich lediglich der Graue Kranich (lateinisch: Grus grus) in Mitteleuropa niedergelassen. Das graue Schmuckgefieder der Altvögel verlieh dem Vogel seinen Namen. Treichel: „Kraniche leben in harmonischer Eintracht und sind überwiegend ihrem Partner treu.“ Die Vögel können bis zu 30 Jahre alt werden und bringen bis zu fünf Kilo Lebendgewicht auf die Waage. Die Flügelspannweite misst über zwei Meter.

Mit 35 Brutpaaren im Unteren Odertal und geschätzten 500 Tieren, die nicht brüten, verzeichnet der Nationalpark einen stabilen Bestand. „Im Herbst werden hier gut 10 000 Tiere gezählt“, erzählt der Ornithologe Jochen Haferland. Die Beruhigung der Natur im Schutzgebiet sei ein Garant für die Population. Die Vögel schlafen auf überflutetem Grünland und am Ufer von Gewässern.

„Der Kranich ist kein Problemvogel mehr“, stellt Treichel fest. Der Bestand sei nicht bedroht, und die großen wachsamen Tiere hätten kaum natürliche Feinde. „Kraniche stehen unter Naturschutz und dürfen in Deutschland nicht gejagt werden.“ Die Vögel suchen ungestörte Schlafplätze und stellen keine hohe Ansprüche an das Futter. Sie ernähren sich überwiegend vegetarisch, aber auch Insekten und Kleingetier verschmähen sie nicht. Bevorzugt betreiben sie „Nachlese“ auf abgeernteten Mais- und Getreidefeldern.

Die Staatliche Vogelschutzwarte Buckow (Havelland) geht von etwa 1600 Brutpaaren in Brandenburg aus. Deutschlandweit gebe es etwa 5200 Brutpaare, sagt deren Mitarbeiter Torsten Ryslavy. In Brandenburg seien mehr als 60 Schlafplätze bekannt, wobei sich am oberen Rhinluch bei Linum (Ostprignitz-Ruppin) bis zu 70 000 Tieren versammeln.

Stefan Adam

Weiteres im Internet:

www.nationalpark-unteres-odertal.eu

www.naturwacht.de

Stefan AdamD

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