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Die Kriminalpolizei ist vor Ort. 

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Vier Tote im Potsdamer Oberlinhaus: Behindertenverband: Mitarbeiter in Pflege-Wohnheimen nicht überlasten

Getötete wiesen schwere Schnittverletzungen an der Kehle auf + Haftrichterin sieht "dringende Gründe für eine eingeschränkte oder vollständige Schuldunfähigkeit" + Die aktuelle Lage im Überblick.

Potsdam - Das wohl schwerste Tötungsdelikt seit Jahrzehnten erschüttert Potsdam: Im Oberlinhaus in Babelsberg sind am Mittwochabend vier Menschen getötet worden. Eine weitere Person wurde schwer verletzt.

Die Polizei nahm eine 51 Jahre alte Mitarbeiterin unter dringendem Verdacht eines "vorsätzlichen Tötungsdelikts" fest. Die Tatverdächtige wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Das Motiv für die Tat ist unklar.

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Potsdamer Neueste Nachrichten
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Gedenkgottesdienst für Opfer der Gewalttat im Oberlinhaus
Mit einem Gedenkgottesdienst in der Nikolaikirche wollen die Stadt Potsdam und die diakonische Einrichtung Oberlinhaus am Donnerstag, dem 6. Mai, an die Opfer der Gewalttat in einem Behinderten-Wohnheim erinnern. Zu dem Gottesdienst am Donnerstagabend, 18 Uhr,  seien neben Angehörigen der Opfer und Bewohnern des Heims auch Potsdamer Bürger nach vorheriger Anmeldung eingeladen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Um 19 Uhr sollen zum Gedenken an die Opfer die Glocken aller Potsdamer Kirchen läuten.
Der Besuch in der Nikolaikirche ist auf 140 Plätze begrenzt. Die Anmeldung zum Gedenkgottesdienst ist über www.potsdam.de und www.oberlinhaus.de möglich. Vor der Nikolaikirche besteht die Möglichkeit sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. Der Gottesdienst wird auch per Livestream übertragen. (dpa)
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Behindertenverband: Mitarbeiter in Pflege-Wohnheimen nicht überlasten
Nach der Gewalttat mit vier Toten in einem Potsdamer Wohnheim fordert der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland (ABiD), mehr auf die Entlastung der Mitarbeitern zu achten. „Sie sind in einer dauernden psychischen Ausnahmesituation“, sagte der Vorsitzende Marcus Graubner am Freitag. Einrichtungsleitungen müssten mehr darauf achten, dass es zu keiner Überlastung der Beschäftigten komme - weder körperlich noch psychisch. „Es muss eine Möglichkeit der Betreuung für Mitarbeiter geben, beispielsweise eine Seelsorge“, so Graubner. Unabhängig von dem Potsdamer Vorfall müsse es gerade in der Corona-Pandemie verstärkt begleitende Maßnahmen geben, um Mitarbeiter, die „Außergewöhnliches leisten“, aufzufangen. (dpa)
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Staatsanwalt: Tathergang und Motiv weiter unklar

Nach dem Gewaltverbrechen im Potsdamer Oberlinhaus mit vier Toten gibt es laut Staatsanwaltschaft weiterhin keine Erkenntnisse über Tathergang und Motive. Dazu seien noch keine Angaben möglich, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Potsdam dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Die 51-jährige tatverdächtige Mitarbeiterin des evangelischen Sozialträgers habe bisher keine Angaben dazu gemacht. Nach der Einweisung der Frau in eine psychiatrische Klinik sei nun eine Begutachtung beabsichtigt. Die Ermittlungen dauerten an.

Die Frau war in der Nacht zu Donnerstag festgenommen worden, nachdem in einer Einrichtung für Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen vier getötete Hilfebedürftige und eine schwer verletzte Bewohnerin gefunden wurden. Die Staatsanwaltschaft hatte im Lauf des Tages Haftbefehl beantragt. Das Amtgericht Potsdam hatte die Frau dann in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Totschlag.

Die Todesopfer seien zwei 31 und 42 Jahre alte Frauen und zwei 35 und 56 Jahre alte Männer, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Frau, die schwerverletzt überlebt hat, sei 43 Jahre alt. In der betroffenen Einrichtung, dem Thusnelda-von-Saldern-Haus in Potsdam-Babelsberg, leben nach Angaben des Trägers Oberlinhaus rund 60 Menschen, die von rund 80 Beschäftigten betreut werden. (epd)
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Schwerverletzte Bewohnerin auf dem Weg der Besserung
Zwei Tage nach der Gewalttat in einem Potsdamer Behinderten-Wohnheim mit vier Toten ist die schwer verletzte Bewohnerin nach Angaben des Vereins Oberlinhaus auf dem Weg der Besserung. „Sie ist notoperiert worden und es geht bergauf“, sagte die Sprecherin des Oberlinhauses, Andrea Benke, am Freitag. „Das ist für uns alle eine gute Nachricht.“ Immer noch stünden Mitarbeiter und Bewohner der Einrichtungen des Oberlinhauses unter Schock.

Als Tatverdächtige gilt eine 51-jährige Pflege-Mitarbeiterin des Oberlinhauses, die am Donnerstag von einer Haftrichterin des Amtsgerichts Potsdam in eine psychiatrische Klinik in Brandenburg/Havel eingewiesen worden war. Dort soll sie auf ihre Schuldfähigkeit untersucht werden. Sie soll vier Bewohner und Bewohnerinnen am Mittwochabend vorsätzlich getötet und eine Bewohnerin schwer verletzt haben. Die Opfer waren zwischen 31 und 56 Jahre alt.

Die langjährige Mitarbeiterin sei vor der Tat nicht auffällig geworden, sagte Benke. „Alle Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Supervisionen und Teamsitzungen teil“, erläuterte Benke. „Das ist zum Schutz unserer Klienten und Mitarbeiter unerlässlich.“

An einer Gedenkandacht in der Oberlinkirche hätten am Mittwochabend neben Politikern auch zahlreiche Mitarbeiter, Angehörige der Opfer und Bewohner des betroffenen Thusnelda-von-Saldern-Hauses teilgenommen, berichtete Benke. „Soweit die Corona-Regeln dies zuließen war die Kirche voll, einige Teilnehmer standen auch vor der Kirche.“

Wohltuend sei eine große Welle der Solidarität, die das Oberlinhaus von Verbänden und vielen Privatleuten aus ganz Europa erfahre, sagte die Sprecherin. „Diese mentale Unterstützung ist für uns ungeheuer wichtig.“ Auch im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, wo die Gewalttat geschah, ist die Anteilnahme weiter groß. Am Freitag legten weiter viele Menschen vor dem Wohnheim Blumensträuße ab. (dpa)
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Superintendentin spricht Angehörigen Mitgefühl aus

Auch Potsdam Superintendentin Angelika Zädow sich zur Gewalttat im Babelsberger Thusnelda-von-Saldern-Haus geäußert. „Mit Fassungslosigkeit habe ich von dem schrecklichen Töten an Schutzbefohlenen einer diakonischen Einrichtung in Potsdam Kenntnis genommen. Mein ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen. Ihren Weggefährt:innen und Mitbewohner:innen", sagte Zädow. "Aber auch die Mitarbeitenden des Oberlinhauses, Pflegekräfte, Leitungspersonal und Personalverantwortliche schließe ich in mein Gebet mit ein" Es werde ein langer Weg der Verarbeitung und der Trauer für die gesamte diakonisch-kirchliche Familie werden. "Ich bitte alle Kirchengemeinden inständig um Fürbitte für alle Betroffenen.“ (mar)

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Grüne Jugend fordert besseren Schutz

Marie Liebig, Inklusionsbeauftragte der Grünen Jugend Brandenburg, zeigt sich beunruhigt diese Nachricht von der Gewalttat in Babelsberg. Gewalt durch Mitarbeiter sei in Deutschland noch immer kein Einzelfall: "Es wird häufig dargestellt, dass Menschen mit Behinderung in diesen "Schutzräumen" die Unterstützung im Leben erhalten, die sie brauchen", so Liebig. "Jedoch erfahren wir immer wieder, dass genau dieser angebliche Schutzraum es nicht schafft, vor Gewalt zu schützen. Mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl gilt sowohl den Angehörigen als auch den Mitbewohner*innen der Verstorbenen." (mar)
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Stiftung Patientenschutz fordert "Kultur des Hinschauens"

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat sich zur Gewalttat in Babelsberg geäußert.  Sie forderte, Gewalt in der Pflege in Einrichtungen offen anzusprechen. „Wir brauchen auch in dieser Frage keine Tabuisierung, sondern eine Kultur des miteinander Redens und eine Kultur des Hinschauens“, sagte Vorstand Eugen Brysch. „Pflege macht Menschen nicht zum Täter.“ Es sei in der professionellen Pflege einfacher, im Team Gewalt anzusprechen oder Signale dafür aufzuspüren als in der Heimpflege. (dpa)
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Einen Moment innehalten
Die Andacht in der Oberlinkirche ist nun zu Ende. Draußen vor dem Tor der Oberlinhauses liegen sich Angehörige in den Armen, weinen, spenden sich gegenseitig Trost. Viele bleiben noch einmal an den vielen Blumen stehen.

Es werden immer mehr: Eine Familie ist mit drei Kindern mit dem Fahrrad gekommen, die beiden älteren legen einen selbst geflochtenen Kranz ab und entzünden Kerzen in beklebten Gläsern. Manche laufen vorbei, einige halten mit dem Auto. Auch Passanten, die ihre Joggingrunde machen oder mit dem Hund Gassi gehen, halten kurz inne. 

Die Dienstwagen der Politiker fahren nach und nach wieder ab - neben Ministerpräsident Dietmar Woidke, Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnenmacher (Grüne) war unter anderem auch die Kulturministerin Manja Schüle (SPD) vor Ort. (sca)
Kinder haben beklebte Gläser mit Kerzen aufgestellt.
Kinder haben beklebte Gläser mit Kerzen aufgestellt.   Bild: Sandra Calvez
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"Es nimmt einen mit"
Ein junges Paar kommt Hand in Hand, stellt ein Glas mit einer Kerze ab und entzündet sie. "Es nimmt einen mit, wenn so etwas hier um die Ecke, bei uns im Kiez passiert", sagt die Frau. "Die Menschen hier waren immer friedlich, offen gegenüber den Anwohnern, da ist es umso schmerzhafter." (sca)
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Gedenken an eine Freundin
Melanie Stein laufen die Tränen über beide Wangen, als sie einen Blumenstrauß ablegt. Eine enge Freundin von ihr war eine der Bewohnerinnen, die gestern Abend getötet wurden. "Wir kannten uns noch aus Kindertagen, fast 40 Jahre lang", sagt die Frau aus Schönewalde.

Vor fünf Jahren habe ihre Freundin einen Autounfall gehabt, während sie schwanger war. Ein anderer Autofahrer habe ihr die Vorfahrt genommen, das Auto habe sich überschlagen. Die Freundin habe wegen eines Schädel-Hirn-Traumas einige Zeit im Koma gelegen, nun lebte sie schon lange in der Einrichtung des Oberlinhauses. "Dabei war sie gerade dabei, sich zurück ins Leben zu kämpfen", sagt Stein.

"Am schlimmsten ist es, dass ich sie wegen Corona so lange nicht besuchen konnte." Vorher sei sie regelmäßig gekommen, habe ihren Hund mitgenommen, den habt ihre Freundin sehr gemocht. "Ich kann nicht fassen, was passiert ist." (sca)
Melanie Stein hat eine enge Freundin verloren.
Melanie Stein hat eine enge Freundin verloren.   Bild: Sandra Calvez
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Babelsberg-Fans gedenken
Kurz nach 19 Uhr kommen etwa 25 junge Männer mit einem großen Blumengesteck die Rudolf-Breitscheid-Straße entlang. Es ist eine Gruppe Fans des SV Babelsberg 03. "In tiefer Trauer und Anteilnahme, Filmstadt Inferno 1999" steht auf der Schleife. Minutenlang stehen die Männer schweigend um die Blumen, ziehen dann weiter. (sca)
Blumen von Filmstadt Inferno 1990.
Blumen von Filmstadt Inferno 1990.   Bild: Sandra Calvez
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Glockenläuten für die Opfer
Die Glocken der Oberlinkirche läuten minutenlang. Angehörige der Opfer, Mitarbeiter und Politiker nehmen nun am Gedenkgottesdienst teil. Die Andacht ist nicht öffentlich, Journalisten und Anwohner stehen draußen am Straßenrand. Noch immer legen Menschen Blumen ab, viele bleiben mit bedrückten Mienen stehen und halten inne. Eine junge Frau betet still, bevor sie sich bekreuzigt. (sca)
Blumen, Kerzen und Schilder erinnern an die Opfer.
Blumen, Kerzen und Schilder erinnern an die Opfer.   Bild: Sandra Calvez
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Politiker legen Blumensträuße nieder
Vor Beginn des Gottesdienstes in der Oberlinkirche haben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnenmacher (Grüne) Blumensträuße niedergelegt und schweigend der Opfer der Gewalttat gedacht. Dutzende Blumensträuße und Kerzen liegen dort bereits. Immer wieder legen Passanten weitere Rosen, Tulpen oder Nelken ab und entzünden Kerzen. (sca)
Dietmar Woidke, Mike Schubert und Ursula Nonnenmacher legten Blumen nieder.
Dietmar Woidke, Mike Schubert und Ursula Nonnenmacher legten Blumen nieder.   Bild: Sandra Calvez
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Oberlin-Mitarbeiterin muss in die Psychiatrie
Nach der Gewalttat in einem Potsdamer Schwerbehinderten-Wohnheim mit vier Toten und einer Schwerverletzten hat das Amtsgericht Potsdam die 51-jährige Tatverdächtige in die Psychiatrie eingewiesen. Die Haftrichterin habe die einstweilige Unterbringung der Bediensteten des Wohnheims im Maßregelvollzug der Asklepios-Klinik in Brandenburg/Havel angeordnet, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann am Donnerstag. Die Richterin habe dringende Gründe für eine eingeschränkte oder vollständige Schuldunfähigkeit der Beschuldigten erkannt. Die Staatsanwaltschaft hatte Haftbefehl wegen Totschlags beantragt. (dpa)
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Schwere Schnittverletzungen an der Kehle
Die vier getöteten Bewohner auf dem Oberlincampus hatten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schwere Schnittverletzungen an der Kehle. Ob dies ursächlich für den Tod war, war am Donnerstag allerdings zunächst ungeklärt. Eine 51 Jahre alte Mitarbeiterin im Pflegebereich des Wohnheims soll die vier Bewohner der diakonischen Einrichtung für Erwachsene mit Körper- und Mehrfachbehinderungen am Mittwoch getötet und eine weitere Frau schwer verletzt haben. Die Hintergründe waren noch unklar. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über die Schnittverletzungen an der Kehle berichtet. (dpa)
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Leitender Staatsanwalt: Tatvorwurf kann auf Mord erweitert werden
Der Tatvorwurf im Fall der vier Getöteten im Babelsberger Oberlinhaus kann auf Mord erweitert werden, falls Mordmerkmale wie niedere Beweggründe oder Heimtücke erfüllt sind. Das sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann der Deutschen Presseagentur. Zu Details wollte er zunächst wegen der laufenden Ermittlungen nichts sagen. 

„Die Opfer werden zurzeit gerichtsmedizinisch untersucht“, sagte der Oberstaatsanwalt. „Zum Motiv, zum konkreten Ablauf haben wir noch keine Erkenntnisse.“ Die Beschuldigte habe noch keine Aussagen gemacht.

Die 51 Jahre alte Bedienstete soll nach seinen Angaben vier Bewohner der Behinderteneinrichtung des Oberlinhauses vorsätzlich getötet und eine weitere Frau schwerstverletzt haben. Die Schwerverletzte ist dem diakonischen Träger Oberlinhaus zufolge ebenfalls eine Bewohnerin der Wohnstätte für Erwachsene mit Körper- und Mehrfachbehinderungen.

Die „Bild“-Zeitung berichtete, dass die Heimbewohner mit einem Messer umgebracht worden seien. Der Oberstaatsanwalt sagte: „Das kann ich nicht bestätigen.“

Auch dass die Verdächtige ihrem Mann von den Taten berichtet habe, als sie nach Hause kam, und daraufhin die Polizei informiert worden sei, wollte Lehmann ebenfalls nicht bestätigen. „Die Polizei ist informiert worden und hat dann die Leichen vorgefunden.“ (dpa)
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Haftbefehl wegen Totschlags beantragt
Nach dem Tötungsdelikt an vier Bewohnern einer Potsdamer Behinderteneinrichtung hat die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen Totschlags beantragt. "Mordmerkmale liegen nicht vor", sagte die Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Hanna Urban, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die tatverdächtige 51-jährige Mitarbeiterin des Oberlinhauses solle noch am Donnerstagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Sprecherin der Ermittlungsbehörde wollte keine näheren Angaben machen, warum die Staatsanwaltschaft keine Mordmerkmale sieht. Ebenfalls keine Angaben machten die Ermittler zunächst dazu, ob und in welcher Form sich die Tatverdächtige einließ. Eine Unterbringung der Mitarbeiterin in der Psychiatrie sei nicht beantragt worden. Das Motiv für die Gewalttat bleibt vorerst weiter unklar. (AFP)

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Andacht am Oberlinhaus doch nicht öffentlich
Eine zunächst vom Oberlinhaus angekündigte Andacht an die Opfer der Gewalttat am heutigen Donnerstagabend findet nun doch nicht-öffentlich statt. "Die Andacht ist den Angehörigen der Betroffenen, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Thusnelda-von-Saldern-Hauses sowie den Mitarbeitenden des Oberlinhaus vorbehalten", teilte der diakonische Träger des Unternehmens am frühen Nachmittag mit. Auch Medienvertreter sind zu dem Termin am heutigen Donnerstagabend offenbar nicht zugelassen: "Es handelt sich dabei um keine öffentliche Veranstaltung und findet ohne Medienvertreter statt."

"Wir sind fassungslos, weil wir diese Tat in keiner Weise verstehen können. All unsere Sorge und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Betroffenen sowie den Kolleginnen und Kollegen im Thusnelda-von-Saldern-Haus“, erklärte Oberlin-Vorstand Matthias Fichtmüller. Noch am Vormittag hatte er von einer öffentlichen Andacht gesprochen.

In der Mitteilung hieß, die im Zuge der Tat schwer verletzte Bewohnerin sei im Krankenhaus notoperiert worden. "Wir beten inständig dafür, dass sie ihre Verletzungen überleben wird“, so Fichtmüller. Zugleich verwies er auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Potsdam. Von dort hieß es, die tatverdächtige 51-jährige Mitarbeiterin werde heute noch dem Haftrichter vorgeführt. Es werde wegen vorsätzlicher Tötung ermittelt.

In dem Wohnheim wurden am Mittwochabend vier Menschen mit tödlichen Verletzungen und eine schwer verletzte Person aufgefunden. Die Verletzung aller Opfer sind nach bisherigen Erkenntnissen auf schwere, äußere Gewaltanwendung zurückzuführen. Zum möglichen Motiv liegen noch keine Informationen vor. Bei den vier Getöteten handelt es sich den Angaben zufolge um Bewohner, die allesamt schon lange Zeit dort lebten, zwei davon bereits seit dem Kindesalter. (HK/KNA)


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