Kultur: Angela Merkel übernimmt Schirmherrschaft
Bollhagen-Ausstellung 2007 im HBPG geplant
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Im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) wurden 2006 insgesamt 52 000 Besucher gezählt, das sind 7000 beziehungsweise 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Diese gute Bilanz zeigt, dass die Ausstellungen und Veranstaltungen des HBPG regional und auch überregional ein wachsendes Interesse finden und sich das Haus im Kutschstall als Forum für Geschichte und Kultur weiter etablieren konnte“, teilt das HBPG mit.
Unter den Ausstellungen ragte die Sonderausstellung „Schinkel – Künstler. Preuße. Brandenburger“ heraus, die anlässlich des 225. Geburtstags des universellen Künstlers ein breit angelegtes Bild seines Lebens und Schaffens zeichnete und gleichzeitig die zentrale Veranstaltung zum Themenjahr „Horizonte. Kulturland Brandenburg 2006 | Baukultur“ bot. Mit über 15 000 Besuchern war die Ausstellung die bisher erfolgreichste seit Gründung des Geschichtshauses.
Großer Nachfrage erfreute sich die Publikation „Ein Führer zu Schinkels Bauten“, die das HBPG gemeinsam mit dem Schinkel-Zentrum der Technischen Universität Berlin zur Ausstellung im Deutschen Kunstverlag herausgegeben hat. „Neben den Zentren Berlin und Potsdam lädt der zweibändige Führer zur Entdeckung der Schinkel-Bauten in Stadt und Land ein, besonders auch in den früher zu Preußen gehörenden Gebieten in Polen. Inzwischen ist schon die zweite Auflage erschienen, eine englische Ausgabe ist in Vorbereitung.“ Auch die große Fotografie-Ausstellung des Potsdam–Museums im Kutschstall „Auslöser Potsdam“ war und ist beim Publikum sehr beliebt.
Bei der museumspädagogischen Arbeit konzentrierte sich das HBPG auf das Schulbusprojekt „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“, das in den beiden Schuljahren von 2006 bis 2008 über 6000 Schülern aus ganz Brandenburg die brandenburgisch-preußische Geschichte an historischen Orten in Potsdam erlebbar werden lässt. Gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wurde ein Programm entwickelt, das den Schülern in der Dauerausstellung des HBPG, auf einer Stadtrallye durch die historische Mitte von Potsdam und im Neuen Palais von Sanssouci lebendige Geschichtsvermittlung bietet. Die Resonanz auf dieses Angebot war von Beginn an sehr groß. Schulklassen aus allen Teilen Brandenburgs nutzen dieses Förderprojekt für außerschulisches Lernen in der Landeshauptstadt, das von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sowie den Ministerien für Kultur und für Bildung des Landes Brandenburg gefördert wird.
In einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm stellte das Geschichtshaus am Neuen Markt einzelne Aspekte und Themen seiner Ausstellungen heraus und bot auch Möglichkeiten zu gut besuchten Diskussionsabenden. Höhepunkte waren die Vortragsreihe „Potsdam - eine historische Entdeckung“ sowie die Führungen und Begleitveranstaltungen zur Schinkel-Ausstellung, darunter die wissenschaftlichen Tagungen zu Ludwig Ferdinand Hesse bzw. Johann August Röbling, oder das Freilichtkino auf dem Kutschstallhof zum Thema „Architektur im Film“. „Mittlerweile traditionell geworden sind die Potsdamer Geschichtsbörse für brandenburgische Geschichts- und Heimatvereine und der polnischen Wojewodschaft Lubuskie im Februar, der internationale Museumstag im Mai, der Tag der brandenburgischen Orts- und Landesgeschichte im Oktober sowie der „Sternenmarkt – weihnachtliche Begegnung mit Polen“ im Dezember“, so die Geschäftsführung des HBPG.
Für dieses Jahr wird unter dem Titel „Hedwig Bollhagen. Ein Leben für die Keramik“ eine umfassende Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages der Künstlerin vorbereitet. Die Schau, über die Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schirmherrschaft übernommen hat, wird ab Ende Juni 2007 gezeigt. Sie präsentiert erstmals in einer großen Retrospektive eine der wichtigsten Keramikerinnen und Designerinnen des 20. Jahrhunderts, die zu ihrem zeitlosen Alltagsgeschirr den berühmten Satz prägte: „Das sind doch bloß Töppe“.
Weitere wichtige Vorhaben im Jahresprogramm 2007 sind die Gastausstellung „Willy Brandt. Ein politisches Leben 1913-1992“ der Friedrich-Ebert-Stiftung (28. Februar bis 25. März) und die Ausstellung „Land-Frauen-Welten. Lebensskizzen aus dem Havelland und entlang der Oder – eine multimediale Erkundung in Fotos, Videos und Installationen“ der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Kooperation mit dem HBPG (4. bis 20. Mai). Geplant sind außerdem Veranstaltungen zum Jubiläum „850 Jahre Mark Brandenburg“, Symposien über die Persönlichkeit und das Wirken Friedrichs des Großen sowie über Brandenburg und seine Nachbarn. A.F.
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