
© Andreas Klaer
Auch Hanna Schygulla kam vorbei: So startete Green Visions in die zweite Ausgabe
Der größte Star beim Auftakt von Potsdams Filmfestival für nachhaltiges Leben war ein Überraschungsgast. Es trotzte Maistürmen und feierte die Schönheit von Second-Hand-Mode.
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Und plötzlich steht da Hanna Schygulla im Foyer des Filmmuseums. Draußen hat ein freundlicher Maisturm die ersten Vorboten des Marktes für nachhaltiges Leben verweht und den Gästen das Haar zerzaust, bevor wieder die Sonne rauskommt.

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Drinnen gibt es Prosecco und eine Fotowand, Festivalleiter Dieter Kosslick begrüßt aufgeräumt die Gäste des Festivalneulings „Green Visions“. Unter ihnen auch eine der Großen des deutschsprachigen Films, die Ikone der Fassbinder-Filme schlechthin, Hanna Schygulla.
Sie habe sich spontan entschieden, vorbeizukommen, berichtet Kosslick. Seitdem er beim Deutschen Filmpreis 2024 die Laudatio auf Hanna Schygulla hielt, dürfte der Draht enger denn je sein. Volker Schlöndorff, der Babelsberger, schaut auch kurz vorbei.

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Auf überregionalen Glamour verzichtete man ansonsten unter anderem aus umweltethischen Gründen: Yuima Nakazato, Modemacher und Protagonist von Kosai Sekines Eröffnungsfilm „Dust to Dust“, schickt seine Grußbotschaft aus Japan per Video.
Vorab führt Design-Professorin Friederike von Wedel-Parlow in die Problematik ein. Sie erinnert daran, dass 92 Millionen Tonnen Altkleider jährlich auf Mülldeponien landen und dass das Konzept von Fast Fashion, heute in aller Munde, erst rund 30 Jahre alt ist. Keine unumstößliche, gar ewige Sache also, so der Tenor ihres Impulsvortrags. Es gelte, sich daran zu erinnern: „Je länger wir die Dinge tragen, desto schöner werden sie.“
Aussichten auf eine zumindest mittlere Ewigkeit bescheinigt Potsdams jüngstem Filmfestival der Direktor des Filmmuseums Michael Fürst: Er glaube daran, dass Green Visions eine „feste Größe bleiben wird“, sagt er zum Auftakt der zweiten Ausgabe. Niemand im Saal widersprach.
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