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Wolfgang Joop, deutscher Modedesigner.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Der doppelte Joop: Zwei Ausstellungen in Potsdam widmen sich Deutschlands bekanntestem Designer

Im Kunstraum Potsdam eröffnet am 13. September die erste von zwei Ausstellungen zu Wolfgang Joop. Zunächst geht es um den Nachwuchs, dann um das Lebenswerk des Designers.

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In wenigen Tagen eröffnet in Potsdam die erste von zwei Ausstellungen, die sich einem der bekanntesten Kinder der Stadt widmen: dem Designer Wolfgang Joop. Ab dem 13. September zeigt der Kunstraum Potsdam die Ausstellung „Zwischen Zeichen und Wundern“ mit Werken von Studierenden. Am 4. Oktober folgt, ebenfalls im Kunstraum, die große Retrospektive „Wolfgang Joop im Kunstraum“.

Wolfgang Joop gehört zu den wenigen deutschen Designern, die es zu internationalem Renommee gebracht haben. Auf die Welt kam Wolfgang Joop 1944 in Potsdam-Bornstedt. Dorthin kehrte er nach Stationen in New York, Paris und Monaco 2018 zurück. Der Durchbruch gelang ihm mit der Marke „Joop!“, die er später verkaufte. Joop war Hochschuldozent und auch mehrfach Juror bei „Germanys Next Topmodel“.

„Zwischen Zeichen und Wundern“ versammelt Arbeiten von Studierenden des Mode- und Produktdesigns der Fachhochschule Potsdam, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sowie der Kunsthochschule Weißensee. Die kuratorische Leitung übernimmt Starfotograf Kristian Schuller, dessen Werke im Frühjahr im Kunstraum zu sehen waren, zusammen mit seiner Frau Peggy Schuller.

Erster Blick in die Ausstellung „Wolfgang Joop im Kunstraum“, die am 13. September eröffnen wird.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Die Ausstellung ist für zwei Wochen geplant. Gezeigt werden sollen den Machern zufolge gestalterische Positionen, die sich mit dem Werk des Modedesigners und Künstlers Wolfgang Joop auseinandersetzen: Kleidung, Produkte, Textilien, Zeichnungen, Drucke, Installationen und Projektionen. Insbesondere soll Joops 2003 in Potsdam gegründetes Modelabel Wunderkind im Mittelpunkt stehen.

Während „Zwischen Zeichen und Wundern“ im Zeichen des Nachwuchses steht, ist die Retrospektive ab dem 4. Oktober der Versuch, Joops Lebenswerk zu fassen. Bevor er zum Modedesigner wurde, hatte er eigentlich Maler werden wollen: Inspiriert von Kunst in der Gemäldegalerie von Schloss Sanssouci begann er im Alter von 16 Jahren die Alten Meister zu kopieren.

Auf Potsdams Straßen wird nicht nur für die OB-Wahl geworben, sondern auch für die Ausstellung von Wolfgang Joop.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Auf 450 Quadratmetern Ausstellungsfläche will der Kunstraum im Oktober eine Retrospektive präsentieren, die sowohl das Werk des Kosmopoliten Wolfgang Joop vorstellen als auch Einblicke in sein privates Umfeld gewähren wird. Die Ausstellung wird sich auf zwei Ebenen erstrecken und in sechs Themenbereiche unterteilt sein.

Das von den Machern nun angekündigte „unvergessliche Ausstellungserlebnis“ ist das Resultat eines langen Ringens. Ursprünglich hatte die von der Stadt Potsdam mit 150.000 Euro co-finanzierte Ausstellung unter dem Titel „Widerspruch!“ auf 750 Quadratmetern während der Zeit von Joops 80. Geburtstag im November 2024 im Potsdam Museum stattfinden sollen.

Wolfgang Joop 2023 bei der Pressekonferenz zur damals geplanten Ausstellung „Widerspruch!“.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Das Projekt „Widerspruch!“ war erst mehrfach verschoben und dann vom Team Joop abgesagt worden. „Komplexität und Umfang bei der Gesamtbetrachtung seines Werkes lassen sich aufgrund der begrenzten baulichen Gegebenheiten des Museums letztlich nicht realisieren“, so erklärte Joops Lebensgefährte Edwin Lemberg die Absage damals.

In der Retrospektive im Kunstraum soll Edwin Lemberg nun Kurator sein. „Dass ich hier wieder ein Zuhause finden konnte, empfinde ich jeden Morgen, wenn ich die Augen aufmache, als Geschenk“, sagte Joop 2023 über seine Heimatstadt Potsdam. Und: „Mode ist nicht nur ein Textil“. Die Retrospektive „Wolfgang Joop im Kunstraum“ wird bis zum 18. November, dem 81. Geburtstag des Designers, in der Schiffbauergasse zu sehen sein.

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