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Kultur: Eine wertvolle Sammlung

Frank Beyer-Archiv im Filmmuseum / Im Patrimonia-Heft 273 zu besichtigen

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Frank Beyer-Archiv im Filmmuseum / Im Patrimonia-Heft 273 zu besichtigen Von Klaus Büstrin Das Archiv des Filmregisseurs Frank Beyer befindet sich im Filmmuseum Potsdam. Es ist nicht die einzige Sammlung eines Künstlers, das dass Filmmuseum ankaufen konnte. Die Potsdamer Einrichtung hat im Laufe ihrer Geschichte verschiedene Nachlässe und Sammlungen bedeutender Schauspieler, Regisseure, Szenaristen oder Filmarchitekten erworben, manchmal wurden sie ihr von großzügigen Spendern geschenkt. Somit bewahrt das Filmmuseum das Gedächtnis dieser Künstler. Darüber hinaus gibt es auch Auskunft über vergangene Zeiten, über ihre Filme und deren Macher. Frank Beyer, von dem man sicherlich noch gern so cineastisches Kunstwerk erwartet, hat Filmgeschichte geschrieben. Und darum ist das Filmmuseum glücklich, dass Beyer ihm seine umfangreiche Sammlung verkauft hat. Es war aber nur durch die Unterstützung und Hilfe der Kulturstiftung der Länder und durch Lottomittel des brandenburgischen Kulturministeriums möglich. Sie haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder finanziell dafür eingesetzt, dass bedeutende Kunstwerke, Handschriften und Dokumente für das Land Brandenburg erworben werden konnten. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg oder das Fontane-Archiv in Potsdam gehörten zu den Glücklichen. Die jeweiligen Ankäufe werden durch eine Broschüre begleitet, durch das Patrimonia-Heft 273. Frank Beyer hat ein umfangreiches Archiv angelegt. Alle ihm wichtigen Texte, die von ihn ihm oder über ihn geschrieben wurden, Fotos, Briefe oder Zeitungsausschnitte nahm er in die Sammlung auf. Und somit wurde sie ein sichtbares Resümee über ein bedeutendes Lebenswerk. Filmmuseums-Direktorin Dr. Bärbel Dalichow betonte im Patrimonia-Heft: „ Frank Beyers Filme sicherten dem Drehort Babelsberg und der DDR-Filmfirma DEFA internationale Aufmerksamkeit. In der DDR warteten nicht nur Fachkollegen auf neue Filme des Regisseurs, sondern auch die Kinogänger. Beyer gab Themen aus der deutschen Geschichte eine künstlerische Form und schuf Figuren, die im Gedächtnis blieben.“ Reflektierend hat Frank Beyer im Jahre 2001 eine Autobiografie verfasst: „Wenn der Wind sich dreht – Meine Filme, mein Leben“ (Econ Ullstein List Verlag). „Möglicherweise bin ich in meiner Generation in der DDR der Filmregisseur mit den größten Erfolgen und den schlimmsten Niederlagen gewesen. Das klingt anmaßend. Aber ich will mir das eine nicht als Verdienst und das andere nicht als Schuld anrechnen. Meine Frau Karin nennt mich einen thüringischen Holzkopf, und sie meint damit eine gewisse Hartnäckigkeit, die man in meinem Beruf unbedingt braucht bei der Verfolgung von Zielen.“ Frank Beyers künstlerische Tätigkeit, sei es beim Film, Fernsehen oder am Theater, ist ein Bestreben nach größtmöglicher Wahrhaftigkeit. Und dies hat ihn bei DDR–Oberen nicht immer Freude und Lob eingebracht, sondern oftmals Tadel und Verbote. So wurden Filme nicht zur Aufführung gebracht oder nach wenigen Vorstellungen wieder abgesetzt. Die eigene Darstellung seines Lebens und Wirkens in der DDR, in Westdeutschland und nach der Wende beschrieb Beyer im Buch wohl auch deswegen so genau, weil er auf eine große Dokumenten-Sammlung zurückgreifen konnte. Erinnerungen können oft schnell verblassen Im Patrimonia Heft ist davon ein kleiner Ausschnitt zu „besichtigen“ mit Regie Drehbüchern, Arbeitstagebüchern, Szenenbildentwürfen, Plakaten, Korrespondenzen und natürlich mit Szenenfotos. Im Anhang findet man eine Filmographie und eine Dokumentation über Frank Beyers Theaterarbeit, die gegenüber des Filme spärlich ausfällt. Bärbel Dalichow: „Die Sammlung Beyer krönt und ergänzt die Bestände zum DEFA-Spielfilm, die im Filmmuseum für Forschungen, Ausstellungen und Publikationen zur Verfügung stehen.“ Die Dauerausstellung „Babelsberg – Gesichter einer Filmstadt“ im Marstall hält für Frank Beyer natürlich auch eine Würdigung parat. Das Patrimonia-Heft 273 über das Archiv des Regisseurs ist im Filmmuseum zu erwerben.

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