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Kultur: Mit dem Sonnenaufgang in Jerusalem

Ein Tag in der Heiligen Stadt: Ein Marathon-Filmprojekt von Arte und Bayrischem Rundfunk wird im Schloss Sacrow gezeigt

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Sie blickt auf eine 7000-jährige Geschichte zurück, beherbergt fast eine Million Einwohner sowie auf engstem Raum wichtige Stätten dreier Weltreligionen: Jerusalem vereint Kultur aus Antike und Moderne, ist aber auch beherrscht von dem Konflikt zwischen Israel und Palästina. Das Filmprojekt „24 h Jerusalem“ zeigt an Hand eines Tages im Jahr 2013 das Leben in dieser bunten Stadt. Am Ostersamstag dieses Jahres wurde der Film bereits auf dem Fernsehsender Arte ausgestrahlt. Am kommenden Wochenende präsentiert der Ars Sacrow e.V. die Dokumentation nun noch auf der großen Leinwand im Schloss Sacrow. Am morgigen Samstag beginnt die Vorführung ab 5.30 Uhr und läuft bis Sonntag um 6 Uhr.

Wie Vereinsvorsitzende Christiana Flessner sagte, wolle man quasi den Sonnenaufgang im Film mit dem realen Sonnenaufgang vor Ort verbinden. Das Projekt sei etwas ganz Besonderes. „Wann geht man schon mal 24 Stunden lang ins Kino?“, so Flessner. Rund um den Film wird es ein buntes Programm mit Musik, Essen und Gesprächen geben. Wer möchte, kann es sich mit Matratzen und Schlafsäcken gemütlich machen und wird am nächsten Tag auch mit einem Frühstück bewirtet.

Parallel zum Hauptfilm wird auch ein Making-Of gezeigt, das die Bedingungen und Erlebnisse hinter den Kulissen zeigt. Die waren nicht immer einfach, wie Produzent Thomas Kufus den PNN im Gespräch sagte. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit war der eigentliche Drehtag für September 2012 festgesetzt worden, musste aber verschoben werden, weil die palästinischen Mitarbeiter vor Ort den Dreh boykottiert haben. Begründet hätten sie die Aktion damit, dass das Team zu sehr auf der Seite der Israeliten stünde. „Das war natürlich überhaupt nicht unsere Absicht“, so Kufus, der gemeinsam mit Projektregisseur Volker Heise auch schon „24 h Stunden Berlin“ verwirklichte. Das Projekt drohte zu kippen, mit einem Austausch des Teams in Jerusalem durch neutrale Akteure gelang es dann aber doch weiterzuarbeiten. Allerdings verschob sich der Dreh dadurch bis zum 18. April 2013 und wäre fast erneut gekippt, als sich ein erneuter Boykott ankündigte. „Dadurch ist es uns nicht ganz gelungen die Drehzeit von einem Tag einzuhalten, aber wir mussten nur um ein paar Stunden verlängern“, sagte der Produzent.

Insgesamt 70 Filmteams begleiteten dann rund 90 Protagonisten in der ganzen Stadt verteilt durch den Tag. Am Ende wurde aus dem immensen Filmmaterial ein 24-Stunden-Streifen zusammengeschnitten. Wie Kufus sagte, war es dem Team wichtig, sich dem Dickicht der verschiedenen kulturellen Strömungen in der Stadt zu nähern und den Zuschauern die Vielfalt an Religion und verschiedenen Leben näher zu bringen. „Es ist eine Reise in eine andere Welt“, so Kufus, der schon oft in Jerusalem gewesen ist. „Eine schöne Reise, aber auch eine, die uns oft an unsere Grenzen gebracht hat.“ Sowohl Kufus als auch Regisseur Volker Heise werden am Samstagvormittag zum Publikumsgespräch in Sacrow sei sku

Die Tickets kosten 20 Euro, 10 Euro ermäßigt, ab 18 Uhr nur noch 10 Euro/5 Euro inklusive ein kleines Frühstück am Sonntagmorgen, Kartenbestellung unter: karten@ars-sacrow.de

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