
© Potsdam Museum/VG Bildkunst Bonn 2025, Foto: Oliver Max Wenske/VG Bildkunst, Bonn2025
Segel setzen mit Karl Raetsch: Das Potsdam Museum wurde wieder beschenkt
Der Potsdamer Maler gehört zu den prägenden Künstlern der jüngeren Vergangenheit. Sein Gemälde zeigt eine Segelregatta von 1980. Das Museum besitzt jetzt 120 seiner Werke.
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Es ist die dritte Schenkung innerhalb von zwei Monaten: Das Potsdam Museum hat erneut ein Gemälde erhalten. Diesmal von dem Potsdamer Maler Karl Raetsch (1930-2004), einem zeitgenössischen Künstler mit starkem lokalen Bezug. „Regatta“ heißt das Werk, entstanden im Jahr 1980. Übergeben hat es der Potsdamer Segelverein, wie das Museum mitteilt.
Zu sehen ist eine Segelszene auf dem Templiner See. 1979 hatte Karl Raetsch mit dem Ausbau der Friedhofskapelle auf Hermannswerder zu seinem Atelier und zur Galerie begonnen. Er besuchte den Seglerverein und malte das Gemälde vor Ort.
Das Gemälde habe Raetsch seinerzeit als Motivvorlage für die Gestaltung der DDR-Briefmarke anlässlich der Olympischen Spiele 1980 gedient, sagt Wolfgang Vöse, Mitglied des Potsdamer Seglervereins. Er hatte die Aufenthalte des Künstlers selbst erlebt: „Der Maler war zu Lebzeiten Nachbar unseres Sportgeländes in der Templiner Straße 23 und hat bei uns öfter mal Wassermotive gemalt.“
Karl Raetschs Werke sind nicht nur künstlerisch wertvoll, sondern auch von unschätzbarem dokumentarischem Wert für die Stadtgeschichte.
Hendrikje Warmt, Sammlungsleiterin am Potsdam Museum
Karl Raetsch, Ehemann der Potsdamer Malerin Barbara Raetsch, prägte über Jahrzehnte das künstlerische Leben Potsdams. Nach dem Studium in Dresden ließ er sich als freischaffender Künstler in Potsdam nieder. Er malte vor allem Landschaften sowie Einzel- und Gruppenporträts. Darunter das bekannte Werk „Potsdamer Maler“, das 2017 in der Ausstellung „Hinter der Maske“ auch im Museum Barberini zu sehen war.
Raetschs Atelier mit Galerie auf Hermannswerder war ein Treffpunkt der lokalen Kunstszene. Seine Arbeiten dokumentieren Potsdams Brüche und Umbrüche. Museumsdirektor Thomas Steller nennt das Bild eine „wertvolle Schenkung“.
„Karl Raetschs künstlerisches Schaffen ist eng mit Potsdam verbunden“, betont Sammlungsleiterin Hendrikje Warmt. Die Werke seien nicht nur künstlerisch wertvoll, „sondern auch von unschätzbarem dokumentarischem Wert für die Stadtgeschichte.“
Bevor die „Regatta“ in die Sammlung integriert wurde, wurde sie von Museumskonservator Oliver Max Wenske aufwändig restauriert. Insgesamt 120 Werke Karl Raetschs befinden sich nun im Museumsdepot, von Barbara Raetsch sind es 100. Eine Retrospektive des Malerpaares Raetsch hat es am Potsdam Museum bislang noch nicht gegeben.
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