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Wie schon am 2. Februar erzielt Ty Ronning das 1:0 und lässt damit „Viva La Vida“ als Torhymne erklingen.

© Imago/Matthias Koch/Sebastian Räppold

10:2-Torgala gegen die Düsseldorfer EG: Eisbären feiern bestmögliche Rückkehr in den Alltag

Obwohl die Berliner nach zwei Wochen der Trauerbewältigung am Dienstag zum ersten Mal gemeinsam trainiert haben, treten sie in dem nachgeholten Spiel wie entfesselt auf. Adam Smith gibt sein Debüt.

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Es ist der große Wunsch der Eisbären, dass trotz der Trauer um Tobias Eder wieder Eishockey-Alltag herrscht. Entsprechend spulte Hallensprecher Uwe Schumann vor dem nachgeholten Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Düsseldorfer EG am Mittwochabend sein gewohntes Warm-up herunter. Wie schon die ganze Saison über blieb der vor zwei Wochen verstorbene Stürmer mit seiner Nummer 22 natürlich auch an diesem Abend fester Bestandteil der Teamvorstellung.

Nach 34 Sekunden wurden dann aber Erinnerungen wach an das hochemotionale Heimspiel am Sonntag vor anderthalb Wochen, als die Partie gegen die Nürnberg Ice Tigers (2:1) ganz im Zeichen des Gedenkens stand. Weil sich die Mannschaft dafür ausgesprochen hat, dass auch weiterhin nach dem ersten Eisbärentor des Abends „Viva La Vida“ von Coldplay laufen soll, ertönte Eders Lieblingslied diesmal sogar noch zwei Sekunden früher als am 2. Februar. Erneut war Ty Ronning dafür verantwortlich.

Die Eisbären haben heute alles richtig gemacht, das Ergebnis spricht für sich.

Steven Reinprecht, Trainer der Düsseldorfer EG

Überhaupt machte der sportliche Alltag beim 10:2 (4:0, 4:2, 2:0) richtig großen Spaß für die Eisbären. Sportdirektor Stéphane Richer hatte bereits angedeutet, dass es für die Eisbärenprofis derzeit nichts Besseres gibt, als so oft wie möglich gemeinsam auf dem Eis zu stehen und sich alleine darauf zu konzentrieren. Trotz des fehlenden Rhythmus‘ wirkte das Spiel der Berliner gelöst und voller Energie.

Ty Ronning lässt erneut „Viva La Vida“ erklingen

Im ersten Drittel landete statistisch jeder dritte Torschuss im Düsseldorfer Gehäuse. Auf Ronnings Führung folgte das 2:0 durch Liam Kirk in der ersten Überzahl (8.). Innerhalb von nur 23 Sekunden erhöhten Eric Hördler und Frederik Tiffels auf 4:0 (12.). Insbesondere die Art und Weise, wie sich Hördler DEG-Keeper Henrik Haukeland in aller Ruhe ausguckte und den Puck mit der Rückhand unter die Latte hebelte, zeugte von einer ungewohnten Leichtigkeit.

Eders früherer Arbeitgeber, der tief im Abstiegskampf steckt, wirkte hingegen völlig von der Rolle. Daran änderte sich auch im Mittelabschnitt nichts. In die üblichen „Tobi-Eder“-Sprechchöre rund um die 22. Minute hinein war Korbinian Geibel zur Stelle. Vorlagengeber waren Matej Leden, dessen DEL-Debüt gegen Nürnberg praktisch unterging, und Maxim Schäfer. Schäfer sollte später sogar noch einen weiteren Scorerpunkt sammeln.

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U23-Profis standen gegen die DEG im Kader

Eisbären-Trainer Serge Aubin bot an diesem Abend gleich sechs U23-Spieler auf und musste mit Zach Boychuk, Gabriel Fontaine und Manuel Wiederer auf drei wichtige Spieler verzichten. Doch das schwächte die Berliner keineswegs. Lean Bergmann (27.) und Marcel Noebels (33.) erhöhten gar auf 7:0.

Man hat gesehen, dass er viel Erfahrung mitbringt und ein gutes Stellungsspiel hat. Wir müssen ihn noch kennenlernen, aber wir sind froh, dass wir ihn haben und er strahlt schon viel Ruhe aus.

Serge Aubin, Trainer der Eisbären, über Zugang Adam Smith

Allerdings sollte es auch im 42. Auftritt in dieser Saison keinen Shutout für die Eisbären geben. Alexander Blank überwand Jonas Stettmer mit dem ersten DEG-Treffer des Abends (35.). Auf Ronnings zweites Tor folgte das 8:2 durch Ex-Eisbär Laurin Braun, es war zugleich der Zwischenstand zur zweiten Pause.

Ganz nebenbei feierte Verteidiger Adam Smith, den die Eisbären in der vergangenen Woche verpflichtet hatten, ein gelungenes Debüt. Allerdings dürfte es in den kommenden Tagen und Wochen, wenn bis zum Ende der Hauptrunde noch zehn Spiele anstehen, deutlich enger zugehen als an diesem Abend, der aus Sicht der Gastgeber eher wie ein Trainingsspiel daherkam.

Vor 12.539 Zuschauenden in der Friedrichshainer Arena sollte es im Schlussdrittel dann sogar noch besser kommen. Leo Pföderl, der zuvor vier Treffer vorbereitet hatte, durfte auch noch über ein eigenes Tor jubeln (52.), Tiffels wurde wie Ronning zum Doppelpacker (57.). Bei 10:2 war dann aber Schluss. Besser hätte die Rückkehr in den Eishockey-Alltag nicht laufen können. Anschließend genossen sie sichtlich das gemeinsame Feiern mit den Fans.

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