zum Hauptinhalt
Hallensprecher Uwe Schumann hatte am Sonntag nur einen kurzen Auftritt, sein Sohn Francis übernahm am Mikrofon.

© Imago/Nordphoto/Engler

Vor 3:4-Heimniederlage gegen Bremerhaven: Eisbären feiern „besten Hallensprecher der DEL“

Zum 1000. Mal begleitete Hallensprecher Uwe Schumann ein Heimspiel des Berliner Eishockeyteams. An seinem Jubiläum allerdings war er ungewohnt kurz zu hören.

Stand:

Bei Heimspielen der Eisbären gibt es eigentlich keine Überraschungen – zumindest, was die 15 Minuten vor dem ersten Bully betritt. Hallensprecher Uwe Schumann betritt das Eis, heizt den Fans ein, moderiert die wichtigsten Infos des Spieltags.

Vor dem Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, in dem sich die Eisbären vor 14.200 Zuschauenden in der erneut ausverkauften Friedrichshainer Arena mit 3:4 (1:1, 0:2, 2:1) geschlagen geben mussten, verlor Schumann mit fast 64 Jahren ausnahmsweise mal die Regie über das Warm-up.

Was natürlich seinen Grund hatte. Zu seiner 1000. Begleitung eines Berliner Heimspiels gab es neben Geschenken auch viele Dankesworte über den „besten Hallensprecher der DEL“. So empfindet man es zumindest im Umfeld des Rekordmeisters.

„Ohne dich kann ich mir die Eisbären nicht vorstellen“, sagte etwa Assistenztrainer André Rankel, der als Profi „immer Gänsehaut-Momente“ erlebte, wenn er aufs Eis gerufen wurde. „Wer Spiele der Eisbären besucht, kennt deine Stimme“, weiß auch Jens Baxmann noch aus eigener Erfahrung. Der frühere Verteidiger ist inzwischen als Sportlicher Leiter beim DEL-2-Kooperationspartner Lausitzer Füchse in Diensten.

Schumann moderiert seit 1991 Eishockeyspiele

An diesem Tag allerdings war Schumanns Stimme nach den Ehrungen nicht mehr zu vernehmen. Zur Feier des Tages durfte der Lehrer aus Marzahn das Spitzenspiel dieses Spieltages aus der Loge verfolgen. Sein Sohn Francis übernahm am Mikrofon, und man spürte sofort, dass er seinem Vater oft genau zugehört hat, der am 29. September 1991 zum ersten Mal ein Mikrofon bei einem Heimspiel der Eisbären in der Hand gehalten hatte, damals natürlich noch im Wellblechpalast in Hohenschönhausen.

Ähnlich souverän führte er durch die kommenden 60 Minuten Netto-Spielzeit. Die aus Berliner Sicht nicht allzu viel Erfreuliches zu bieten hatten. Dass es für das Heimteam schwer werden würde, gegen Bremerhaven offensiv zu wirbeln, war ohnehin klar. Die Pinguins stelle die mit Abstand beste Defensive der Liga. Vor diesem Spiel hatten sie schon sage und schreibe 40 Gegentore weniger kassiert als die Eisbären.

1000
Heimspiele des Berliner Eishockeyteams begleitete Sprecher Uwe Schumann mit dem Mikrofon.

Ein weiteres kam in der fünften Minute dazu. Eisbären-Verteidiger Korbinian Geibel, der bereits beim 6:2 gegen die Straubing Tigers am Freitag getroffen hatte, drosch den Puck mit Schmackes ins Tor von Maximilian Franzreb. Markus Vikingstadt sorgte für das 1:1 (16.), den Zwischenstand zur ersten Pause.

Im zweiten Drittel rückte Franzreb denn in den Fokus, der an diesem Tag der bessere Goalie war. Zunächst bereitete er das 2:1 für die Gäste durch Nino Kinder vor. Später wehrte er mehrere gute Versuche der Berliner ab. Nachdem Markus Niemeläinen nach einem Zweikampf für den Rest des Spiels in die Kabine geschickt wurde, weil die Schiedsrichter diesen überraschend als Check gegen Kopf oder Nacken werteten, erhöhte Bremerhavens Jan Urbas auf 3:1 (36.).

Zu diesem Zeitpunkt der Saison, vor allem gegen solche Gegner, reicht es nicht aus, wenn du zu viele Passagiere in der Mannschaft hast. Du brauchst 21 Spieler, die Topleistungen abrufen, es reicht nicht, wenn nur drei Viertel ihren Job richtig machen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin

Liam Kirk fand dann doch noch einen Weg durch das Bremerhavener Bollwerk (49.), kurz vor dem Ende einer 5:3-Überzahl. Es folgte trotz Chancenwuchers der Berliner aber das 4:2 für die Gäste (57.). Doch das war es noch nicht. Yannick Veilleux brachte die Eisbären erneut heran (59.). Allerdings blieb es dabei. Uwe Schumann hätte seinem Sohn und Mikrofon-Vertreter sicher ein anderes Debüt gewünscht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })