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Der Münchner Aleksandar Pavlovic (vorne) feierte am Montag in München sein Startelfdebüt für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft.

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Abschied von der Vergangenheit, Lust auf die Zukunft : Das DFB-Team siegt überzeugend gegen Holland

Durch einen 1:0-Erfolg gegen die Niederlande sichert sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vorzeitig die Qualifikation für das Viertelfinale der Nations League.

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Die Vergangenheit gab sich am Montagabend noch einmal die Ehre, zumindest vor dem Anpfiff. In der Arena in München wurde die verdienten Nationalspieler Manuel Neuer, Ilkay Gündogan und Thomas Müller unter großem Applaus aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verabschiedet. Nach dem Anpfiff spielte dann die Zukunft vor.

Wie tags zuvor angekündigt bot Bundestrainer Julian Nagelsmann im Nations-League-Spiel gegen die Niederlande seine jugendlichste Doppelsechs auf: Vor der Abwehr spielten der Stuttgarter Angelo Stiller, 23 Jahre alt, und Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern, 20 Jahre alt. Zwei gebürtige Münchner feierten in München ihr Startelfdebüt für die Nationalmannschaft.

Beide machten auf ihren Positionen vieles richtig, vor allem machten sie wenig falsch. Das ließ sich auch von ihrer Mannschaft insgesamt behaupten. Die Deutschen dominierten die Partie über weite Strecken und fuhren am Ende vor 68.367 Zuschauern einen verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg ein, der ihnen bereits zwei Spieltag vor Schluss die Qualifikation für das Viertelfinale der Nations League sicherte.

Nagelsmann hatte gegen die Holländer kurzfristig auf Deniz Undav verzichten müssen, der drei Tage zuvor, beim 2:1-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina, beide Tore erzielt hatte und wegen Adduktorenproblemen ausfiel. Für ihn stand sein Stuttgarter Teamkollege Jamie Leweling in der Startelf, der ebenso sein Länderspieldebüt feierte wie Oliver Baumann im Tor.

Leweling trifft beim Länderspieldebüt

Für Leweling hätte die Karriere in der Nationalmannschaft kaum besser beginnen können. Und kaum schlimmer. Gerade 100 Sekunden waren gespielt, als der Offensivspieler aus 13 Metern das vermeintliche 1:0 für sein Team erzielte. Schiedsrichter Savko Vincic aber kassierte den Treffer nach quälend langen drei Minuten wieder ein.

Vorlagengeber Serge Gnabry hatte denkbar knapp im Abseits gestanden. Passiv oder aktiv?, das war die Frage. Der slowenische Schiedsrichter schaute sich die Szene am Monitor an und entschied sich dann für eine strafbare Abseitsposition des Münchners.

Die Deutschen schienen sich davon aber nicht beirren zu lassen. Sie machten so weiter, wie sie das Spiel begonnen hatten: mit viel Energie, riesigem Eifer und hohem Tempo.

Nagelsmanns Mannschaft lief die Gäste immer wieder hoch an und ließ sie dadurch kaum zur Entfaltung kommen. Mehrmals eroberten sie den Ball schon im Spielaufbau der Niederländer, die in der ersten Hälfte offensiv so gut wie gar nicht stattfanden.

Die Deutschen hingegen hatten vor der Pause weitere gute Gelegenheiten. Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt scheiterte an Hollands Torhüter Bart Verbruggen. Ein Schuss von Jamie Leweling nach dem schönsten Angriff wurde kurz vor der Linie noch von Stefan de Vrij geblockt, und Tim Kleindienst verfehlte mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp das Tor. Die Niederländer konnten sich glücklich schätzen, dass es nach der ersten Hälfte noch 0:0 stand.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit, in der Robert Andrich Florian Wirtz ersetzte, hatten die Gäste erstmals mehr Ballkontrolle. Trotzdem hatten die Deutschen die erste gute Gelegenheit nach der Pause. Nach einem Doppelpass mit Joshua Kimmich kam Gnabry in aussichtsreicher Position zum Abschluss, löffelte den Ball allerdings über die Latte.

Jamie Leweling machte es nach etwas mehr als einer Stunde besser. Nach einer Ecke traf er mit Wucht und Präzision zum 1:0 in den Winkel. Diesmal zählte der Treffer.

Erst danach versuchten sich auch die Gäste verstärkt am Offensivspiel. Der Leipziger Xavi Simons traf mit einem Distanzschuss die Latte des deutschen Tores. Bis dahin hatte Torhüter Oliver Baumann, mit 34 Jahren und 134 Tagen der drittälteste Debütant der deutschen Länderspielgeschichte, seine Hände noch kein einziges Mal benutzen müssen. Das behielt er sich für die letzte Minute vor, als er einen Schuss des Dortmunders Donyell Malen mit einem glänzenden Reflex zur Ecke abwehrte.

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