
© Reuters/Dylan Martinez
„Acht Jahre zum Weinen“: In Spanien deuten sich ähnliche WM-Folgen wie in Deutschland an
Die spanische Presse stellt nicht nur Nationaltrainer Enrique, sondern auch den Verband infrage. Ex-Weltmeister Ramos hingegen verteidigt das Team.
Stand:
Die spanischen Medien haben nach dem erneut frühen WM-Aus ihres Nationalteams nicht nur Trainer Luis Enrique, sondern ähnlich wie in Deutschland auch den Verband kritisiert.
„Nur drei Siege (gegen Australien, Iran und Costa Rica) bei den beiden letzten Weltmeisterschaften. Für ein Land, das eine der besten sportlichen Strukturen der Welt hat, ist das unter dem Strich schrecklich“, schrieb „Marca“ nach dem Achtelfinal-Aus von La Roja im Elfmeterschießen gegen Marokko in Katar und bilanzierte: „Acht Jahre zum Weinen.“
Der Weltmeister von Südafrika 2010 hatte sich 2014 in Brasilien ein peinliches Vorrunden-Aus geleistet, scheiterte dann vier Jahre später in Russland gegen das Gastgeber-Team bereits wie jetzt in der ersten K.o.-Runde im Elfmeterschießen.
Das Portal „As“ meldete „ernsthafte Zweifel“ an Luis Enrique an, dessen Vertrag zum Jahresende ausläuft und der seine Zukunft nach dem Aus am Dienstagabend in Al-Rajjan offen ließ.
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„Der Nationaltrainer hat es nicht besser gemacht als (sein Vorgänger) Fernando Hierro, das spricht gegen ihn. Es gibt Argumente für ihn, aber auch welche dagegen, und einige von denen wiegen schwer.“
Nach Ansicht der Experten von „Sport“ aus Barcelona fehlen La Roja Fußballer wie sie der FC Barcelona jahrelang hatte mit Lionel Messi, Neymar und Luis Suárez. „Drei Persönlichkeiten, die alleine den Unterschied ausmachen können. Spanien kann auf so etwas im Moment nicht zählen“, hieß es.
Ich bin heute mehr denn je stolz auf unsere Spieler.
Ex-Nationalspieler Sergio Ramos
Kapitän Sergio Busquets, der einzig verbliebene WM-Held von 2010 im Kader von Katar, hatte seinen Elfmeter wie Pablo Sarabia und Carlos Soler verschossen. „Ein trauriger und brutaler Epilog“ so das WM-Fazit der Tageszeitung „La Vanguardia“.
Spaniens Rekordnationalspieler und Ex-Kapitän Sergio Ramos geht hingegen erstaunlich milde mit dem Nationalteam um. „Ich bin heute mehr denn je stolz auf unsere Flagge, stolz auf unser Land und stolz auf unsere Spieler“, schrieb der Weltmeister von 2010 in seinem Instagram-Account.
Der 36 Jahre alte Ramos, zuletzt bei Paris Saint-Germain wieder in überzeugender Form, war zu seiner großen Enttäuschung nicht mehr von Nationaltrainer Luis Enrique für die WM nominiert worden.
„Spanien verliert nicht, Spanien lernt. Spanien fällt hin, stolpert, aber erhebt sich und geht weiter. Wir kommen zurück und werden stärker zurückkommen“, sagte der 180-fache Nationalspieler und schloss mit den Worten: „Vamos, España!“ - „Auf geht’s, Spanien!“(dpa)
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