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Speerwerfer Julian Weber war im Olympiastadion nicht zu schlagen.

© dpa/Michael Kappeler

Auch Malaika Mihambo siegt beim Istaf : Speerwerfer Julian Weber hat im Olympiastadion das letzte Wort

Vor knapp 30.000 Zuschauern gibt es zahlreiche deutsche Siege. Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye landet auf dem zweiten Platz. Für einen Höhepunkt sorgt Robert Farken über die Meile.

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Das Internationale Stadionfest (Istaf) im Olympiastadion war aus deutscher Sicht ein voller Erfolg: Deutsche Athletinnen und Athleten feierten fünf Siege. Zu den Highlights zählten vor 28.500 Zuschauern die Erfolge von Speerwerfer Julian Weber und Weitspringerin Malaika Mihambo.

Besonders spannend war es im Speerwurf: Mit dem letzten Versuch sicherte sich Weber Platz eins. Dawid Wegner aus Polen (83,40 Meter) hätte ihm kurz vor Schluss fast noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch Weber, der in Berlin lebt, behielt die Nerven und warf im letzten Anlauf mit 84,03 Metern die Tagesbestweite. „Ich hätte gerne die 90 Meter gezeigt, die stecken in mir drin. Ich bin unfassbar gut drauf“, sagte er danach.

Malaika Mihambo schob sich nach zwei ungültigen Versuchen im dritten mit 6,73 Metern an die Spitze – es blieb der weiteste Sprung des Tages. Mihambo war nicht ganz fit und sprang mit Tape am Oberschenkel. Sie war zufrieden: „Dass ich trotzdem den ersten Platz holen konnte, ist schön.“

Über 100 Meter lief Gina Lückenkemper mit 11,05 Sekunden ihre Saisonbestzeit und wurde Zweite. Sie ist bislang die einzige Deutsche, die die WM-Norm für Tokio erfüllt. Nur Maia McCoy aus den USA war diesmal schneller (11,01).

Im 100-Meter-Finale der Männer war Owen Ansah schnellster Deutscher, sprintete in 10,18 Sekunden trotz einer Zerrung auf den zweiten Platz. „Hätte ich mich heute nicht auf die Bahn gestellt, hätte ich es bereut“, sagte Ansah. Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye befindet sich mitten im Training und richtet den Fokus bereits auf die WM. Mit 18,88 Metern reichte es zu Rang zwei, 16 Zentimeter hinter Fanny Roos (Schweden).

Ich hätte gerne die 90 Meter gezeigt, die stecken in mir drin. Ich bin unfassbar gut drauf.

Speerwerfer Julian Weber

Mit seinem nächsten Deutschen Rekord glänzte Mittelstreckenläufer Robert Farken. Der 27-Jährige blieb über die hier selten gelaufene Meile in 3:48,83 Minuten als Dritter unter seiner vor wenigen Wochen in Oslo aufgestellten Zeit. In Norwegen hatte er den Uraltrekord von Jens-Peter Herold (3:49,12) aus dem Jahr 1988 geknackt

Für ein deutliches Ausrufezeichen sorgte Hindernisläuferin Lea Meyer, die eine Weltjahresbestleistung über 2000 Meter Hindernis aufstellte: 5:57,76 Minuten – zugleich das schnellste Rennen ihrer Karriere. „Ich habe es sehr genossen, vom Start bis zum Ziel. Ich habe mir vorher gesagt, dass ich diese wahnsinnige Stimmung hier aufsaugen muss“, sagte sie nach ihrem Sieg. Zweite wurde Jolanda Kallabis (6:04,79 Min.).

Auch im Para-Sprint gab es Grund zum Jubel: Felix Streng lief mit 10,65 Sekunden seine Saisonbestleistung über 100 Meter und gewann das Rennen. „Das war mein erstes Mal in diesem Stadion, und wenn ich könnte, würde ich hier viel häufiger laufen“, sagte Streng.

Über 400 Meter Hürden stellten Eileen Demes (54,29 Sekunden) und Emil Agyekum (48,21) neue persönliche Bestzeiten auf. Demes gewann ihr Rennen und erfüllte zugleich die WM-Norm. Agyekum wurde Zweiter hinter Ismail Abakar aus Katar (48,04). Der deutsche Dreisprungmeister Max Heß aus Chemnitz war nach Platz zwei (16,04 Meter) unzufrieden: „Ich habe hohe Ansprüche an mich, die konnte ich heute leider nicht erfüllen.“

Am Rande warb Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner für Olympische Spiele in der Hauptstadt: „Gastgeber muss Berlin sein. Wir sind die internationale Sportmetropole Deutschlands“, sagte er zur Eröffnung. Der Landessportbund Berlin sammelte parallel Unterschriften für eine Volksinitiative pro Olympia – 20.000 werden benötigt.

Meeting-Direktor Martin Seeber zeigte sich zufrieden und blickt bereits nach vorn: „Das Erfolgsrezept des Istaf funktioniert immer noch: die besten Deutschen gegen die besten der Welt.“ Die nächste Auflage steigt am 30. August 2026.

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