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Kölns Gregor MacLeod (89) überspielt erst Marcel Noebels (92) und trifft dann platziert oben rechts ins Toreck zum 2:1-Siegtreffer.

© Imago/osnapix

Ausgleich in den DEL-Finals gegen Köln: Was die Niederlage in Spiel zwei für die Eisbären bedeutet

Die Finalserie um die deutsche Eishockeymeisterschaft könnte nach dem Heimsieg der Kölner gegen Berlin spannender werden als gedacht. Statistisch gesehen aber besteht noch kein Grund zur Panik für die Eisbären.

Stand:

Zehnmal sind die Eisbären Berlin Meister in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geworden. Dreimal gelang ihnen dabei der sogenannte „Sweep“ – also ein Zu-Null-Sieg nach Spielen in der Finalserie. Bei den anderen sieben Titeln verloren die Berliner stets das zweite Spiel.

Am Samstag unterlagen sie bei den Kölner Haien mit 1:2 nach Verlängerung und kassierten den Ausgleich in der „Best-of-Seven“-Serie.

Für die Kölner war es erst der dritte Sieg in einem Finalspiel gegen die Eisbären überhaupt, und wie bei den beiden anderen Endspielserien ist ihnen dieser in Spiel zwei gelungen. Alle anderen sieben Duelle um den Titel gewannen die Berliner.

Die Eisbären bleiben der Favorit

Kein Wunder also, dass die Eisbären auf die Niederlage ziemlich gefasst reagierten. Trainer Serge Aubin huschte direkt nach dem Spiel bei Magenta Sport sogar ein leichtes Lächeln über die Lippen, als er sagte: „Wir wissen, was wir zu tun haben.“

Bange jedenfalls ist den Eisbären nicht, sie sind weiterhin der Favorit in dieser Serie, nicht nur aufgrund des Heimvorteils. Erstaunlicherweise taten sie sich am Samstag in der mit 18.600 Zuschauern ausverkauften Kölner Arena lange Zeit schwer, Chancen herauszuspielen. Die Haie verteidigten stark und ließen letztlich nur das 1:1 im Powerplay durch Leo Pföderl zu.

Es ist eine Herausforderung, und wir lieben Herausforderungen und nehmen sie an.

Eisbären-Spieler Ty Ronning nach der Niederlage am Samstagabend in Köln

Natürlich war auch Ty Ronning an diesem Treffer als Assistgeber beteiligt und hat nun 25 Spiele in Folge gepunktet. Auf die Niederlage reagierte er auf typisch nordamerikanische Eishockey-Weise: „Es ist eine Herausforderung, und wir lieben Herausforderungen und nehmen sie an.“

Aus der Perspektive der DEL kann eine spannende Finalserie nur gut sein, zu groß war bisher die Überlegenheit der Eisbären in diesen Play-offs. Es schien vor der Finalserie fast schon ausgemacht, dass die Meisterschaft an die Berliner geht. Nun gibt es nicht nur schöne Bilder aus den beiden größten Hallen des Landes mit vollen Rängen und toller Stimmung, sondern auch noch ein bisschen Spannung.

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Mal haben die Eisbären bei ihren zehn Titelgewinnen das dritte Spiel der Finalserie gewonnen.

Und die Eisbären haben sogar ein richtiges Problem: Ihr Kapitän Kai Wissmann verletzte sich am Samstag gleich bei seinem ersten Wechsel an der Hand und konnte das Spiel nicht fortsetzen. Ob er bis zum dritten Finale am Montag wieder fit ist, stand unmittelbar nach der Schlusssirene am Samstag noch nicht fest. Sicher aber ist laut Trainer Aubin: „Zweifellos ist er ein großer Verlust für uns. Wir müssen jetzt schauen, ob er für das nächste Spiel bereit sein wird.“

Spiel drei am Ostermontag

Am Ostermontag geht es weiter, und dann könnte rein statistisch schon eine Vorentscheidung in der Serie fallen. Haben die Eisbären das dritte Spiel einer Finalserie verloren, ging der Titel anschließend an ihren Gegner. Wobei zur Regel auch eine Ausnahme gehört: Gegen die Adler Mannheim gab es 2011/12 ein 1:2 in Spiel drei und wenige Tage später erst das Wunder von Mannheim und dann doch noch den Titel.

In allen gewonnenen Endspielserien haben die Eisbären ansonsten das dritte Spiel für sich entschieden. Allerdings ist davon auszugehen, dass Serge Aubin und seine Profis über solche Statistiken nur schmunzeln können.

Es hilft ja auch nichts, selbst nach einem Sieg am Montag geht es in dieser Finalserie gegen Köln noch mindestens zwei Spiele weiter.

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