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Champions-League-Aus gegen Inter Mailand: Bayern spielt gut – aber nicht gut genug für die europäische Spitze
Für die Münchner ist im Viertelfinale der Champions League verdientermaßen Schluss. Trotz einer guten Leistung gehört Bayern nicht zu den besten vier Teams Europas. Damit endet gleichzeitig auch eine Ära.

Stand:
Vorne gewinnst du die Spiele, hinten die Meisterschaften. Ein Spruch, der im Fußball seit jeher gilt und am Mittwochabend wohl kaum besser zu Inter Mailand hätte passen können. Zwar schaffte es die Mannschaft vom FC Bayern, zwei Tore gegen Italiens beste Defensive zu erzielen, letztlich schied sie aber trotz des 2:2 (0:0)-Unentschiedens im Viertelfinale der Champions League aus. Die Hypothek aus dem Hinspiel und dem Ergebnis 1:2 aus Sicht der Münchner war zu hoch gewesen.
Es war ein denkwürdiger Champions-League-Abend in San Siro – und zugleich Thomas Müllers Abschied aus dem Europapokal mit dem FC Bayern. Müller war an vielen Aktionen in der Offensive beteiligt gewesen, die letzte Durchschlagskraft fehlte aber auch ihm.
Wie schon in München vor einer Woche begann die Mannschaft von Vincent Kompany gut, ohne sich dafür zu belohnen. Erst sechs Minuten nach der Halbzeit traf Harry Kane zur Führung, nur um dann das schnelle Gegentor hinnehmen zu müssen. Bayern schaffte es allerdings wieder nicht, die Minuten nach dem eigenen Treffer ohne direkten Gegenschlag zu überstehen. Das aber macht eine absolute Spitzenmannschaft aus, die auf diesem Niveau Spiele für sich entscheiden kann.
Stattdessen erhöhte Inter kurz darauf sogar auf 2:1, erneut nach einer Ecke. Zwar erzielte Bayerns Eric Dier den zweiten Treffer auch in Folge einer Ecke, sonst erzeugten die Münchner aber kaum Gefahr bei ruhenden Bällen. Ein Problem, das die Bayern – ganz im Gegensatz zu Inter – schon länger begleitet.
Dabei wird ein solch enges Spiel, in dem der Gegner tief und gut verteidigt, oftmals über Tore nach ruhenden Bällen entschieden. Vor allem, wenn ein Jamal Musiala fehlt, der stets in der Lage ist, trotz enger Räume Chancen zu kreieren.
Insgesamt zeigte sich Inter über beide Viertelfinalspiele abgezockter, erfahrener und kälter vor dem Tor. Die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi hat einmal mehr unter Beweis gestellt, aktuell eine der besten in Europa zu sein. Weil sie nicht nur das tiefe Verteidigen perfektioniert hat, sondern auch das überfallartige Umschaltspiel nach Ballgewinnen.
Zwar hatte Bayern auch Möglichkeiten, das Halbfinale zu erreichen und agierte lange auf Augenhöhe, letztlich war Inter aber in den entscheidenden Kleinigkeiten besser.
Und so geht auch für Thomas Müller die Reise in der Champions League mit dem FC Bayern endgültig zu Ende. Ein zweites Finale Dahoam war ihm nicht vergönnt.
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