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„Die haben reingetreten auf uns Fahrer“: Radprofi kritisiert Pro-Palästina-Demonstranten bei Spanien-Rundfahrt
Die Schlussetappe der Spanien-Rundfahrt muss wegen Ausschreitungen durch Pro-Palästina-Demonstranten abgebrochen werden. Der deutsche Radprofi Maximilian Schachmann nennt die Vorkommnisse „absurd“.
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Nach der abgebrochenen letzten Etappe der Vuelta hat der deutsche Radprofi Maximilian Schachmann mit viel Unverständnis auf das Vorgehen der propalästinensischen Demonstranten reagiert. „Was wir gestern gesehen haben, das war absurd. Da sind Leute von der Seite ins Feld gesprungen und haben reingetreten auf uns Fahrer“, sagte der 31 Jahre alte Vuelta-Teilnehmer der Deutschen Presse-Agentur. „Und da fragen wir Fahrer uns auch: „Wie soll das das Problem lösen"?“
Am Sonntag konnte die von zahlreichen Protesten begleitete dreiwöchige Spanien-Rundfahrt nicht wie geplant beendet werden. Nachdem mehr als 100.000 Menschen in der Hauptstadt Madrid auf die Straße gegangen waren, sich teils mit der Polizei angelegt und ein Rennende dort unmöglich gemacht hatten, entschieden sich die Organisatoren für den Abbruch.
Die Proteste richteten sich gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen und im Besonderen vor Ort gegen das Team Israel Premier Tech.
„Ich will nicht herunterspielen, was in Israel und Palästina passiert. Ich sehe einfach nicht den Zweck und sehe nicht, wie gewaltvolle Auseinandersetzungen jetzt die Lösung sind“, sagte Schachmann. Der gebürtige Berliner hält es für wichtig, dass Menschen „ihre Meinung frei äußern können und dass man demonstrieren kann. Aber ich verurteile solch gewaltvolles Vorgehen und auch das Eingreifen in das Rennen.“
Regierungschef Pedro Sánchez hat den Demonstranten am Montag seine „tiefe Bewunderung“ ausgesprochen. „Unsere Position ist klar und kategorisch: Solange die Barbarei anhält, sollten weder Russland noch Israel an irgendeinem internationalen Wettbewerb teilnehmen“, fügte der spanische Regierungschef am Montag mit Blick auf die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen hinzu. Die oppositionelle Volkspartei PP sprach von einer „internationalen Schande“, für die Regierungschef Sánchez verantwortlich sei. (dpa, AFP)
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