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Marco Reus (r.) und Mats Hummels

© AFP/Christof STACHE

Saisonfinale in der Bundesliga: Das sind die Szenarien in Meisterrennen und Abstiegskampf

Der vorletzte Bundesliga-Spieltag könnte ein Tag der Entscheidungen werden: Bayern München kann Meister werden, Hannover und Nürnberg droht der direkte Abstieg.

Statistisch gesehen heißt es für den FC Bayern München an diesem Samstag: Jetzt oder nie! Zwei Spieltage sind es noch in dieser Saison der Fußball-Bundesliga, und damit bleiben den Bayern auch zwei Möglichkeiten, die 29. Meisterschaft ihrer Vereinsgeschichte perfekt zu machen. Vielleicht aber sollten sie die Entscheidung lieber nicht auf die finale Runde in der kommenden Woche vertagen, wenn sie in der heimischen Arena Eintracht Frankfurt empfangen.

Vor eigenem Publikum haben die Münchner zuletzt im Mai 2000 die Meisterschaft perfekt gemacht, als sie am letzten Spieltag noch den Führenden Bayer Leverkusen einholten. Seitdem sind sie immer in fremden Stadien Meister geworden, insgesamt zwölfmal hintereinander.

Nachdem ihr Konkurrent Borussia Dortmund aus den vergangenen beiden Spielen nur einen Punkt holen konnte, haben die Bayern alles in eigener Hand: Gewinnen sie am Samstag beim Tabellendritten Leipzig, sichern sie sich den siebten Meistertitel in Folge. Ein Unentschieden würde reichen – wenn nämlich der Tabellenzweite Dortmund sein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf nicht gewinnt. Und selbst bei einer Niederlage dürften die Münchner noch vorzeitig den Titelgewinn bejubeln, wenn die Dortmunder ebenfalls verlieren. Unwahrscheinlich? Immerhin waren es die Düsseldorfer, die dem BVB in der Hinrunde die erste Saisonniederlage unter ihrem neuen Trainer Lucien Favre zufügten.

Der Schweizer fürchtet daher auch, dass sich im Dortmunder Stadion alles mehr um die Ereignisse in Leipzig drehen könnte als um das eigene Spiel, das viele eher als Formsache betrachten. „Es ist wichtig, dass wir die totale Konzentration auf unsere Leistung richten“, sagt Favre. „Dieses Spiel wird nicht einfach sein.“ Der BVB wird ein weiteres (und letztes) Mal auf seinen gesperrten Kapitän Marco Reus verzichten müssen. Dazu ist fraglich, ob Roman Bürki, Jadon Sancho und Abdou Diallo einsatzfähig sind.

Die Szenarien im Abstiegskampf

Theoretisch könnten an diesem Samstag bereits die wichtigsten existenziellen Fragen in der Fußball-Bundesliga beantwortet werden, auch die am Tabellenende. Holt der VfB Stuttgart einen Punkt gegen Wolfsburg, steht Hannover 96 als Absteiger fest. Für den 1. FC Nürnberg geht es bei einer Niederlage oder einem Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach zurück in die Zweite Liga. Das gilt – unabhängig vom eigenen Ergebnis – auch, wenn Stuttgart gewinnt.

Dass der Kampf um die Meisterschaft noch ein bisschen spannender erscheint als die Entscheidung im Abstiegskampf, liegt vor allem daran, dass die Bayern in Leipzig beim derzeit wohl stärksten Team der Bundesliga antreten müssen. Beide Mannschaften werden sich zudem in zwei Wochen im DFB-Pokalfinale in Berlin gegenüberstehen. Statistisch sind die Bayern eindeutig im Vorteil: Von bisher sechs Duellen mit den Leipzigern haben sie nur eins verloren – fünf gewannen sie.

Aber statistisch sprach in dieser Woche auch einiges dafür, dass der FC Barcelona und Ajax Amsterdam das Finale der Champions League erreichen – und nicht Liverpool und Tottenham. „Es gibt immer Überraschungen“, sagte Michael Zorc, der Sportdirektor von Borussia Dortmund, mit Blick auf die beiden Halbfinalbegegnungen, aber auch auf den Titelkampf in der Bundesliga. „Erst in den letzten Minuten entscheiden sich die Dinge.“ Oder zumindest am letzten Spieltag.

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