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Sport: Der Ball rollt für Real

Madrids Stars sind erleichtert: Der Roteiro bleibt ihnen erspart

Vieles spricht vor dem Achtelfinal-Duell der Champions League zwischen Bayern München und Real Madrid für die Gäste. Bei den Bayern gehen Kahn und Ballack angeschlagen in die Partie, die Form stimmt ohnehin nicht – und nun noch das: Der Spielball ist der reguläre Champions League-Ball, nicht der von den Spaniern so heftig kritisierte neue Ball Roteiro von Adidas. Dieser soll bei der Europameisterschaft in Portugal zum Einsatz kommen und ist inzwischen auch schon Spielgerät in der spanischen und der deutschen Liga.

Am vergangenen Mittwoch hatte die spanische Nationalmannschaft ihr Testspiel gegen Peru mit 2:1 gewonnen. Dennoch fand Ivan Helguera Anlass zum Meckern. Der Ball verdarb ihm die Laune. „Das ist ein Strandball. Ich mag ihn überhaupt nicht. Um ihn dorthin zu schießen, wo er hin soll, muss man ihn richtig hart treten“, schimpfte der Mittelfeldspieler von Real Madrid. Auch seine Nationalmannschaftskollegen hatten kein Lob übrig. Der Roteiro, benannt nach dem Logbuch des portugiesischen Seefahrers Vasco da Gama, war durchgefallen.

Die Deutschen verstehen die Aufregung nicht. „Die Spieler kennen das Gerät. Wir haben es im Training zweimal benutzt, und es gab keine Klagen“, sagt Thomas Mai, der Zeugwart der deutschen Nationalmannschaft. „Die Spieler scheinen gut damit klarzukommen. Der Ball wurde schließlich schon in der Bundesliga getestet.“ Die Münchner gewannen mit dem Roteiro glücklich 1:0 gegen den Hamburger SV.

Der Roteiro ist der erste maschinell aus einem Stück gefertigte Ball, er hat keine Nähte mehr. „Dieses Produktionsverfahren sorgt dafür, dass der Ball noch runder und an der Oberfläche glatter wird“, sagt Jan Runau, Sprecher von Adidas. Auch sollen sich durch eine gleichmäßige Verteilung der Gewichte im Ball – gegenüber dem Ventil befindet sich zum Ausgleich ein Gegengewicht – die Flugeigenschaften verbessert haben, glaubt der Hersteller. Die Spanier wollen das nicht recht glauben. Müssen sie heute aber auch nicht.

Christopher Buhl

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