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Am Sonntag, den 19. Mai 2013, feiert Hertha BSC die Meisterschaft in der 2. Bundesliga und den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

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Die 2. Fußball-Bundesliga startet: Was ist Hertha BSC in der neuen Saison zuzutrauen?

Das erklärte Ziel der Berliner ist der Aufstieg. Ob das klappen kann, wie die Liga gerade aufgestellt ist und was langjährige Fans denken, schreiben hier drei Experten.

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An diesem Freitag beginnt die neue Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Zum Auftakt kommt es gleich zum Traditionsduell zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC (20.30 Uhr/Sat. 1 und Sky live). Während die Schalker schon froh wären, wenn die kommenden Monate für sie zur Abwechslung mal einfach nur ruhig verlaufen würden, hat Hertha offensiv das Ziel Aufstieg ausgegeben.

Zwar sind die Berliner finanziell nach wie vor in einer angespannten Situation, aber das gilt für zahlreiche Vereine in Liga zwei eben auch. Frag nach auf Schalke. Eine Rückkehr in die Bundesliga ist für Hertha sportlich wie wirtschaftlich wichtig, wenn auch nicht alternativlos, wie die Klubführung betont.

20.000
Dauerkarten verkaufte Hertha als Tabellenelfter der Zweiten Liga.

An der Unterstützung der Fans wird es dabei nicht scheitern, Hertha kann sich auf seinen Anhang verlassen. Wenn es in der neuen Saison dann auch zu Hause im Olympiastadion mehr Siege gibt, dürften die Aufstiegschancen gutstehen.

Die Zweite Liga hat aber gezeigt, dass nichts planbar ist. Und bei nur zwei sicheren Aufsteigern kann eine Verletzung von beispielsweise einem Schlüsselspieler wie Fabian Reese – so wie im Vorjahr geschehen – schnell alle Pläne durchkreuzen.

Hertha ist gerüstet, was dem Team in dieser Saison zuzutrauen ist, darüber geben drei Tagesspiegel-Experten in unserer Rubrik „3-auf-1“ Auskunft.


Totale Ekstase und Menno-Momente

Alles. Totale Ekstase und tolle Tore, Rausch und Remmidemmi, Menno-Momente und müde Pokalnächte, Party im Olympiastadion und Party im ICE-Bistro irgendwo in der niedersächsischen Nacht.

Wir haben gute Fußballer im Kader und keinen Quatscher an der Seitenlinie, sondern einen seriösen Trainer. Und der Finanzmann in der Geschäftsstelle soll auch ganz okay sein. Wir haben über 20.000 Dauerkarten verkauft als Tabellenelfter der Zweiten Liga. Wir haben Mitglieder in New York und Nauen, in Australien und auf Amrum und einige sogar in Treptow-Ost. Kurzum: Ich wär‘ mal wieder soweit.

Das alte Glücksshirt liegt griffbereit im Schrank, die Sonnenbrille sitzt, die Laune ist leicht überheblich – kann losgehen. In zehn Monaten ist Hertha aufgestiegen oder zumindest unter den drei besten Teams der Liga.

Im ICE-Bistro diskutieren wir ab diesen Freitag die Frage, ob die aalglatte Bundesliga wirklich glücklicher macht. Fußballstadien an der Autobahn, gähn!, oder doch lieber ins schöne Bielefeld? Nach Leverkusen oder lieber ans Meer vor Kiel? Ach, wurst, sonst komm‘ wir halt wieder.


Man wird ja wohl noch träumen dürfen!

Man wird ja wohl noch träumen dürfen! Wer es mit Hertha BSC hält, für den ist es immer das gleiche: bloß nichts erwarten und doch auf alles hoffen. Wieso sollte das jetzt anders sein? Die Mannschaft hat das Zeug dazu, es nach oben in die Bundesliga zu schaffen – auch wenn sie in der Vorsaison noch so gnadenlos daran gescheitert ist.

Gut, dass Leistungsträger Deyovaisio Zeefuik und – natürlich – Fabian Reese den Berlinern treu geblieben sind. Da spielt viel Erfahrung und Können mit, was sich in der wie immer besten Zweiten Liga aller Zeiten noch als wertvoll erweisen kann. Trainer Stefan Leitl hat das Team schön stabilisiert und unter den gegebenen klammen Möglichkeiten ordentlich verstärkt.

Rein aus finanzieller Sicht wäre alles andere als der Aufstieg ein Risiko. Für die Anhänger dagegen wäre er ein gern gesehener Bonus – ihre Liebe kennt keine Liga. Für sie gibt es vielmehr noch einen weiteren heimlichen Wunsch. Seit Jahrzehnten müssen die Fans mit ansehen, wie andere den Pokal in ihrem Stadion gewinnen. Gemein! Wird es 2025/2026 also vielleicht nicht nur was mit dem Aufstieg, sondern endlich mal mit dem Pokalfinale? Man wird ja wohl noch träumen dürfen!


Hertha hat einen der spannendsten Youngster der Liga

Nachdem mit dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV zwei Schwergewichte in die Bundesliga aufgestiegen sind und mit den Absteigern VfL Bochum und Holstein Kiel keine neuen nach unten weitergereicht wurden, gibt es vor dieser Saison keine klaren Favoriten.

Zumal keines der Topteams aus der vergangenen Spielzeit den Sommer ohne bedeutende personelle Veränderungen überstanden hat. Das gilt auch für Hertha BSC, das die Abgänge von Ibrahim Maza, Derry Scherhant und Jonjoe Kenny verschmerzen muss. Allerdings hat Hertha mit Fabian Reese den wohl besten Spieler der Zweiten Liga gehalten, mit den Stützen Michaël Cuisance und Toni Leistner wurde verlängert und Bayern-Leihgabe Maurice Krattenmacher könnte einer der spannendsten Youngster der Liga werden.

Mit Stefan Leitl hat die Mannschaft zudem einen Trainer, unter dem sie nach dessen Amtsantritt im Februar 2025 bereits funktioniert hat. An der Berliner Abschlussschwäche könnten mit Dawid Kownacki (vergangene Saison 14 Tore), Sebastian Grönning (17 Treffer in Liga drei) und möglicherweise auch noch dem früheren Nationalspieler Mergim Berisha gleich drei profilierte Torjäger arbeiten. Mit Hertha BSC ist im Aufstiegsrennen also zu rechnen.

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