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Bediente Bayern-Spieler nach dem Aus bei der Klub-WM.

© AFP/Getty Images/Alex Grimm

Die deutsche Bilanz der Klub-WM: Aber finanziell hat es sich doch gelohnt

Bayern und der BVB trösten sich mit den Millioneneinnahmen über das Aus im Viertelfinale der Klub-WM hinweg. Aber vor allem die Münchner haben dafür einen hohen Preis gezahlt.

Stefan Hermanns
Ein Kommentar von Stefan Hermanns

Stand:

Die Erfolgsmeldungen rund um Borussia Dortmund haben sich in den vergangenen Tagen geradezu überschlagen: Dank der Klub-WM in den USA konnte der BVB zusätzliche Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe verkünden, dazu eine nennenswerte Steigerung der Reichweite in den sozialen Medien. Und nicht zu vergessen das Renommee, wenn man zum Kreis der globalen Fußballelite gehören darf.

Klar, man könnte natürlich auch auf den irrwitzigen Gedanken kommen, dass es bei einem Fußballturnier wie der Klub-WM vor allem um den Sport gehen sollte.

Und da lief es für Borussia Dortmund jetzt nicht ganz so gut.

Der Einzug ins Viertelfinale mag zwar auf den ersten Blick durchaus ehrenwert erscheinen. Bei genauerem Hinsehen aber muss man festhalten, dass die Darbietungen der Dortmunder in vier ihrer fünf Spiele eher mäßig waren. Und auch im Viertelfinale fiel der BVB im Vergleich zu Real Madrid qualitativ deutlich ab, obwohl das knappe Endergebnis von 2:3 etwas anderes vermuten lässt.

Aber, hey: Finanziell hat sich die Klub-WM auf jeden Fall gelohnt.

Das hört man jetzt allenthalben. Nicht nur in Bezug auf den BVB, sondern auch auf den FC Bayern München, den zweiten Teilnehmer aus der Bundesliga. Auch bei den Bayern sitzt das Geld ja – dank einiger seltsamer Entscheidungen der jüngeren Vergangenheit – längst nicht mehr so locker wie früher (Stichwort: Festgeldkonto). Da nimmt man die Millionen aus der Klub-WM natürlich gerne mit.

Möglicherweise werden die Bayern und die Dortmunder ihre Teilnahme an der Klub-WM im Laufe der kommenden Spielzeit noch teuer bezahlen.

Stefan Hermanns über die zusätzliche Belastung durch die Klub-WM

Den Jackpot aber haben auch die Münchner nicht geknackt. Für sie ist das Turnier ebenfalls schon nach dem Viertelfinale beendet. Nach einer aufgrund ihrer Begleitumstände dramatischen Niederlage gegen den Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain.

Musiala wird den Bayern lange fehlen

Diese dramatischen Begleitumstände könnten tatsächlich dazu führen, dass die Münchner die Frage, ob sich die Klub-WM wirklich gelohnt hat, noch einmal etwas differenzierter betrachten werden. Die schwere Verletzung von Jamal Musiala trifft den Verein hart. Eine Mannschaft, die sich gerade ohnehin im Umbruch befindet, wird nun monatelang auf einen ihrer wichtigsten Spieler verzichten müssen.

Was das bedeutet, lässt sich im Moment noch gar nicht absehen. Genauso wenig, wie sich die Frage beantworten lässt, auf welche Weise sich die zusätzliche Belastung durch das Turnier mittel- und langfristig bei den Spielern bemerkbar machen wird. Möglicherweise werden die Bayern und die Dortmunder ihre Teilnahme an der Klub-WM im Laufe der kommenden Spielzeit noch teuer bezahlen.

Man hätte das übrigens wissen können. Von Gianni Infantino, dem Präsidenten des Weltverbandes Fifa, kriegt man nicht einfach so ein paar Milliönchen geschenkt. Dafür muss man schon eine entsprechende Gegenleistung erbringen.

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