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Israel Gonzalez hat endlich mal fast den kompletten Kader zur Verfügung.

© dpa/Andreas Gora

Ende von Niederlagenserie und Erkältungswelle: Alba Berlin will raus aus dem Überlebensmodus

Die Berliner Basketballer gehen nach dem psychologisch enorm wichtigen Sieg in Villeurbanne optimistisch ins neue Jahr. Schon am Dienstag geht es gegen Frankfurt.

Israel Gonzalez ist vor dem ersten Training des neuen Jahres gut gelaunt. Das hat jedoch nichts mit dem Ende der schier endlosen Niederlagenserie in der Euroleague zu tun, die sich über 72 Tage oder zwölf Spiele erstreckt und Alba Berlin mental ganz schön mitgenommen hat.

Der spanische Trainer freut sich einfach, dass die hartnäckige Erkältungswelle im Team endlich vorbei zu sein scheint. „Heute hat sich keiner krankgemeldet – ich erinnere mich nicht, dass das in den letzten anderthalb Monaten mal vorgekommen ist“, sagt Gonzalez am Montag.

Es ist nicht so, dass bei den Berliner Basketballern in den vergangenen Wochen Trauerstimmung geherrscht hat, doch eine gewisse Erleichterung ist nach dem Auswärtssieg in Villeurbanne am Freitag zweifellos zu spüren. „Das war schon bitter, dass wir diese Spiele alle verloren haben, obwohl wir so oft die Chance auf den Sieg hatten“, sagt Johannes Thiemann. „Aber jetzt sind wir sehr glücklich, und das gibt uns wieder mehr Selbstvertrauen.“

Das lästige Zählen der Niederlagen und die Suche nach den Gründen, warum sich das Team trotz guter Leistungen in der Euroleague nicht belohnt, hat gerade rechtzeitig vor dem Jahreswechsel ein Ende gefunden. Ins neue Jahr startet Alba weitgehend unbelastet.

An Silvester kam die Mannschaft nachmittags aus Villeurbanne zurück, an Neujahr war trainingsfrei, nun geht es wieder los. Schon am Dienstag (19 Uhr, Magentasport) steht in der Bundesliga ein Heimspiel gegen die Frankfurt Skyliners an. „Frankfurt hat sich zuletzt gefangen, aber natürlich ist das ein Gegner, den wir schlagen müssen“, sagt Thiemann.

Wie für seinen Trainer hat auch für den deutschen Nationalspieler die BBL oberste Priorität, auch wenn die Gegner in der Euroleague meist deutlich attraktiver klingen. National ist Alba bisher voll auf Kurs. Die Berliner haben erst ein Spiel verloren, stehen in der Bundesliga gemeinsam mit Bonn ganz oben und haben sich auch für die Pokalendrunde qualifiziert.

Bis auf Marcus Eriksson sind alle Berliner fit

„Natürlich wäre es mal schön, in der Euroleague in die Play-offs zu kommen“, sagt Thiemann. „Aber das ist nicht unser Anspruch. Unser Anspruch ist es, in der Bundesliga um die Meisterschaft mitzuspielen, und da sind wir auf einem guten Weg.“

Die verbesserte personelle Situation – es fehlt nur noch der langzeitverletzte Marcus Eriksson – soll Alba nun ermöglichen, wieder voll in den Rhythmus zu finden. Bisher wechselten sich bei den Berlinern gute und durchwachsene Leistungen ab, Konstanz war allein durch die vielen erzwungenen Wechsel nicht möglich.

Doch Thiemann, der in den vergangenen Spielen zu den besten Alba-Profis zählte und mit enormer Effizienz überzeugte, sieht mittlerweile einen deutlichen Aufwärtstrend. „Die Leute werden wieder gesund und das hilft enorm“, sagt der Big Man. So werde nicht nur der Spielfluss besser, sondern auch das Energiemanagement. Denn der Spielplan bleibt mit sechs Spielen in den ersten zwei Wochen des Jahres anspruchsvoll. „Wir können die Minuten jetzt wieder besser verteilen, um am Ende der Saison fit zu sein und unseren besten Basketball spielen zu können.“

Auch Gonzalez freut sich darauf, zum ersten Mal in dieser Saison weitgehend mit dem vollen Kader arbeiten zu können. Gerade in der Euroleague, in der Alba schon am Donnerstag (19 Uhr) den Überraschungstabellenführer Baskonia Vitoria empfängt, sind die Berliner nur gesund halbwegs konkurrenzfähig. Deshalb haben die Resultate für den Trainer auch nur eine begrenzte Aussagekraft. „Wir können jetzt besser unseren Stil spielen und wieder etwas aufbauen“, sagt Gonzalez. „Bisher ging es nur darum, irgendwie zu überleben.“

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