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Erneute Niederlage gegen Waspo Hannover: Spandau 04 zieht auch im Pokal den Kürzeren
Das Heimteam des Final-Four-Turniers hält drei Viertel gut mit, wirkt aber am Ende beim 10:13 platt. Statt um den Pokal spielen die Spandauer nur um den dritten Platz. Es liegt an den Frauen, Revanche zu nehmen.
Stand:
Nachdem die Uhr abgelaufen war, kochten die Emotionen noch mal richtig hoch. Die Wasserballer mit den schwarzen und den weißen Badekappen im Schwimmbecken des Sportzentrums Schöneberg hatten sich noch einiges zu sagen, genauso wie die Trainer, Betreuer und Spieler, die gerade nicht im Becken waren.
Das erste Halbfinale des Final-Four-Turniers der Männer um den Deutschen Wasserball Pokal zwischen den Lokalrivalen ASC Duisburg und Duisburg SV 1898 ging denkbar knapp mit 12:11 an den Favoriten ASC. Während das siegreiche Team nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Vorsprung noch zu verdauen hatte, dass es so eine Zitterpartie wurde, haderte die unterlegene Mannschaft, dass nur so wenig zur Überraschung gefehlt hatte.
Beim Höhepunkt des ersten Tages zwischen Spandau 04 und Waspo Hannover, dem vorgezogenen Endspiel im Halbfinale, ging es drei Viertel lang ebenfalls sehr eng zu. Immer wieder wechselte die Führung. Am Ende setzte sich aber doch der Favorit und amtierende Meister Waspo relativ klar mit 13:10 (4:5, 2:1, 3:3, 4:1) durch. Sodass sie am Samstag um den Pokal spielen (18.30 Uhr), während sich Spandau mit dem Spiel um Platz drei begnügen muss (12.30 Uhr).
Schwierige Motivation für das Spiel um Platz 3
„Das wird schwierig für unsere Jungs, hier motiviert ranzugehen“, sagte ein geknickter Präsident Hagen Stamm, „die Lust wird begrenzt sein.“ Es ist schon eine ganze Weile her, dass seine Mannschaft nicht Teilnehmer in einem deutschen Finale war.
Nach dem Sieg im Supercup (10:9), der bereits im September ausgetragen wurde, hätten die Spandauer, die aufgrund der Nicht-Qualifikation des Ausrichters SG Neukölln alleiniges Heimteam waren, natürlich gerne die zweite Trophäe der Saison eingesackt. Wie bei den beiden klaren Niederlagen in der Liga (7:13, 6:10) zeigte sich aber einmal mehr, dass die Niedersachsen ein Stück weit abgebrühter sind in den entscheidenden Phasen eines Spiels. Insofern sind die Aussichten im Kampf um die Meisterschaft auch nicht wirklich gut.
Da merkt man dann einfach, dass wir ein sehr junges Team haben und bei Hannover die besten deutschen Nationalspieler spielen.
Spandau-Präsident Hagen Stamm über die entscheidende Phase
Die Spandauer führten nach dem ersten Viertel mit 5:4. Aleks Sekulic, der im Januar von Hannover nach Berlin gekommen war, hatte 0,9 Sekunden vor der Sirene die erste Führung für das Heimteam erzielt. Zur Halbzeit leuchte ein 6:6 von der Anzeigetafel. Diesmal hatten die Niedersachsen das bessere Ende für sich. 2,2 Sekunden vor der Pause traf Luka Lozina zum Ausgleich.
Im dritten Viertel wirkte es so, als würden sich die Hannoveraner absetzen können, zum ersten Mal in diesem Spiel gab es eine Führung mit zwei Toren Vorsprung, doch Spandau ließ sich noch nicht abschütteln. Nikola Kojic traf mit der Sirene zum 9:9. Nach dem 10:10 allerdings spielte sich Hannover den entscheidenden Vorteil zum 13:10 heraus. Im Schlussviertel wirkten die Spandauer platt.
„Am Ende waren beide Teams müde, aber sie waren in dieser Phase cleverer“, sagte Stamm. „Da merkt man dann einfach, dass wir ein sehr junges Team haben und bei Hannover die besten deutschen Nationalspieler und internationale Topleute spielen.“ Das Ergebnis sei dennoch enger gewesen, als es mancher vorher erwartet hatte.
Aus Spandauer Sicht gibt es immerhin insofern Trost, dass es am Samstag mit allergrößter Wahrscheinlichkeit den Pokalsieg der Frauen zu feiern gibt. Das Team von Marko Stamm, der sich wohl die Hand bei seinem Spiel mit den Männern gebrochen hat, wirkte beim 21:12 gegen Esslingen zwischenzeitlich etwas fahrig. Im Duell mit den Waspo-Frauen (16.30 Uhr), die sich mit 15:13 gegen Uerdingen durchsetzen konnten, sind sie aber haushoher Favorit. Und können so Revanche für die Männer nehmen.
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