zum Hauptinhalt
Bukayo Saka war einer der englischen Fußball-Nationalspieler, die am Sonntag rassistisch beleidigt wurden.

© Carl Recine/dpa

Update

Stadionverbote für Online-Rassisten?: Erste Festnahme wegen Beleidigung englischer Fußball-Nationalspieler

Weil England aufgrund ihrer verschossenen Elfmeter das EM-Finale verlor, wurden drei Spieler rassistisch beleidigt. Ein Mann wurde deshalb nun festgenommen.

Weil er mutmaßlich eine strafrechtlich relevante Beleidigung gegen Spieler der englischen Fußball-Nationalmannschaft ins Netz gestellt hat, ist am Mittwoch ein Mann in Manchester festgenommen worden.

Wie die Greater Manchester Police mitteilte, stellte sich der 37-Jährige selbst auf einer Polizeiwache in der nordwestenglischen Metropole. Er bleibe vorläufig in Gewahrsam bleiben, hieß es in der Mitteilung der Polizei.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die Nationalspieler Marcus Rashford, Bukayo Saka und Jadon Sancho, die beim 2:3 im Elfmeterschießen des EM-Finales zwischen England und Italien am Sonntagabend nicht getroffen hatten, hatten in den vergangenen Tagen eine Welle rassistischer Anfeindungen im Netz erlebt. Das löste große Empörung und eine Debatte über Rassismus im Internet in Großbritannien aus.

Nach Rashford hat sich nun auch Sancho zu den rassistischen Beleidigungen nach seinem vergebenen Elfmeter geäußert. Es sei „traurigerweise nichts Neues“, schrieb der 21-Jährige auf Instagram und fügte hinzu: „Wir müssen als Gesellschaft besser lernen, Leute zur Verantwortung zu ziehen“. Gleichzeitig zeigte sich der Borussia-Dortmund-Spieler, dessen Wechsel zu Manchester United unmittelbar bevorsteht, aber auch zuversichtlich. „Hass wird niemals siegen“, schrieb Sancho.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Er entschuldigte sich bei seiner Mannschaft, dem Trainer-Team und den Fans für den verschossenen Elfmeter. „Das ist das schlimmste Gefühl, das ich in meiner Karriere je hatte.“ Insgesamt sei das Turnier aber auch eine der besten Erfahrungen gewesen, die er bisher gemacht habe. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl des Teams war unübertroffen, eine echte Familie auf und neben dem Platz“, betonte der Engländer.

Premierminister Boris Johnson kündigte im Parlament am Mittwoch an, härter gegen Internetunternehmen vorzugehen, die nicht energisch genug gegen Hass in ihren Foren vorgehen. Täter müssten zudem damit rechnen, Stadionverbot zu erhalten, so der konservative Politiker. „Wenn jemand wegen rassistischer Beleidigungen im Internet schuldig befunden wurde, wird er nicht zum Spiel gehen“, sagte Johnson und fügte hinzu: „Kein Wenn und Aber, keine Ausreden.“

In Großbritannien werden bestimmte Vergehen, die mit dem Fußball in Verbindung stehen, als Abschreckungsmaßnahme zusätzlich mit Stadionverboten sanktioniert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gesetzesbrüche in einem Stadion oder anderswo stattgefunden haben. Johnson kündigte auch eine härtere Gangart gegenüber Social-Media-Unternehmen an, die nicht energisch genug gegen Hass in ihren Foren vorgehen. Sie müssten künftig mit Strafen rechnen, betonte der konservative Politiker. (dpa, Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false