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18.10.2024, Berlin: Fußball: 2. Bundesliga, Hertha BSC - Eintracht Braunschweig, 9. Spieltag, Olympiastadion, Herthas Michael Cuisance (M) bejubelt seinen per Elfmeter geschossenen Ausgleich zum 1:1. Foto: Soeren Stache/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Soeren Stache

Update

Erster Heimsieg nach 55 Tagen: Hertha BSC schlägt Eintracht Braunschweig 3:1

Die Berliner tun sich im Olympiastadion lange schwer und benötigen erst zwei Elfmetergeschenke der Braunschweiger, um ihren Heimfluch zu besiegen.

Stand:

Es geht also doch. Hertha BSC kann auch im eigenen Stadion gewinnen. 55 Tage nach dem letzten Heimsieg im Olympiastadion feierte der Berliner Fußball-Zweitligist am Freitagabend einen 3:1 (0:1)-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig. Mit überaus freundlicher Hilfe der Braunschweiger allerdings.

Nachdem ihnen vor der Pause wenig eingefallen war und die Gäste verdient mit 1:0 geführt hatten, drehten die Berliner erst dank zweier Foulelfmeter das Spiel. „Wir haben ein bisschen Hilfe von Braunschweig bekommen“, sagte Herthas Mittelfeldspieler Kevin Sessa.

Bei beiden Elfmetern stellten sich die Gäste arg dämlich an, und auch das Tor von Florian Niederlechner zum 3:1-Endstand begünstigte die Eintracht durch einen Ballverlust vor dem eigenen Strafraum. So nahm ein anfangs mühsamer Abend für Hertha vor 45.457 Zuschauern im Olympiastadion doch noch ein glückliches Ende. „Die erste Hälfte war einfach nicht gut“, sagte Herthas Sportdirektor Benhamin Weber. „Aber wir sind erst einmal froh, dass wir das zweite Heimspiel gewonnen haben.“

Im Vergleich zum 2:2 bei Schalke 04 vor der Länderspielpause hatte Herthas Trainer Cristian Fiél nur eine Änderung vorgenommen. Michal Karbownik rückte für den gelbgesperrten Deyovaisio Zeefuik ins Team, spielte allerdings nicht als Linksverteidiger, sondern im Mittelfeld. Stattdessen rückte Marton Dardai nach links, Pascal Klemens verteidigte neben Kapitän Toni Leistner in der Zentrale.

Karbownik kam nach vierwöchiger Verletzungspause erstmals wieder zum Einsatz und hatte in der ersten Hälfte doch arge Probleme mit der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Zweimal ließ er sich im Mittelfeld allzu leichtfertig den Ball abluchsen, ermöglichte den Braunschweigern dadurch gefährliche Umschaltsituationen. Im Anschluss an einen solchen Konter verfehlte Rayan Philippe mit seinem Flachschuss nur knapp das Berliner Tor.

Wir haben nicht das gemacht, was wir sollten. Deswegen bin ich sauer.“

Herthas Trainer Cristian Fiél

Sonst verströmten die Braunschweiger Offensivbemühungen keinen allzu großen Schrecken. Aber das sah auf der anderen Seite nicht anders aus. Herthas Angriffsspiel wirkte trotz eines deutlichen Übergewichts beim Ballbesitz beängstigend harmlos. Vor der Pause kamen die Berliner zu keiner echten Chance aus dem Spiel heraus. „Wir haben nicht das gemacht, was wir sollten“, sagte Trainer Fiél. „Deswegegn bin ich sauer.“

Die beste Gelegenheit für Hertha hatte Kevin Sessa mit einem Distanzschuss aus 22 Metern, mit dem Braunschweigs Torhüter Lennart Grill, Leihgabe des 1. FC Union, leichte Mühe hatte. Zudem kam Derry Scherhant im Anschluss an eine Ecke von Michael Cuisance zum Kopfball, brachte allerdings keinen Druck hinter den Ball.

Scherhant hatte den Vorzug vor Luca Schuler, Smail Prevljak und Florian Niederlechner bekommen und durfte sich erneut als Mittelstürmer versuchen. Ein Vergnügen war das nicht. Scherhant war kaum ins Spiel eingebunden, hatte zur Pause gerade elf Ballkontakte gehabt. Auch über die Außenpositionen kam zu wenig. Jon Dagur Thorsteinsson auf der linken Seite ließ Erinnerungen aufkommen an Dong-Jun Lee, der zurecht längst vergessen ist.

Noch ärgerlicher als die Harmlosigkeit im Offensivspiel war die Unachtsamkeit in der Defensive wenige Minuten vor der Pause. Marton Dardai ließ Fabio Kaufmann auf der rechten Braunschweiger Angriffsseite gewähren, dessen Hereingabe verwertete Levente Szabo zur 1:0-Führung für die Gäste.

Fiél reagierte, brachte zur zweiten Hälfte Prevljak für Thorsteinsson. Scherhant rückte auf den linken Flügel, der Bosnier übernahm die Position des Mittelstürmers. Wie vor zwei Wochen in Schalke war Prevljak gerade erst auf dem Feld, als es Elfmeter für Hertha gab. Diesmal aber durfte er nicht schießen. Michael Cuisance trat an, der den Strafstoß, nun ja, herausgeholt hatte.

In Wirklichkeit handelte es sich um ein Geschenk des Braunschweiger Torhüters Grill, der zunächst außerhalb des Strafraums am Ball vorbeigetreten hatte, dann innerhalb des Strafraums gegen den allein aufs Tor zulaufenden Cuisance zupackte, ihn zu Fall brachte und dafür die Rote Karte sah. Sein Vertreter Marko Johansson war gegen den platziert getretenen Elfmeter des Franzosen zum 1:1 machtlos.

In der Folge, mit einem Mann weniger auf dem Platz, waren die Gäste nur noch auf die Verteidigung des Unentschiedens bedacht. Hertha tat sich schwer, eine Lücke zu finden. Aber die Braunschweiger halfen ein weiteres Mal. Leon Bell Bell erwischte beim Versuch, den Ball zu klären, den Fuß des eingewechselten Niederlechner. Erneut gab es Elfmeter. Diesmal verwandelte Maza zum 2:1. Das Spiel war entschieden, noch bevor Niederlechner in der 83. Minute auf 3:1 erhöhte.

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