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Von 1955 bis 1970 verbot der DFB Frauen das Fußballspielen.

© imago images/Horstmüller

Fußballfilmfestival 11mm feiert Jubiläum: Vom Frauenfußball-Verbot bis zur Ultraszene in Italien

In seiner 20. Ausgabe zeigt das Fußballfilmfestival 11mm über 45 Filme aus 17 Ländern. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr der lange Kampf von Frauen im Fußball.

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Es ist kaum vorstellbar und dennoch passiert. Im Jahr 1955 verbot der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Vereinen ganz offiziell, Frauen auf ihren Plätzen Fußball spielen zu lassen. Schon damals hielt das Fußballerinnen allerdings nicht davon ab, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Sie fanden unterschiedlichste Wege, entgegen aller Verbote zu spielen und ließen sich auch nicht in der DDR von Männern unterkriegen, die sie vom Sport abbringen wollten. Der Dokumentarfilm „Mädchen können kein Fussball spielen“ von Torsten Körner erzählt von genau diesen Pionierinnen.

An diesem Donnerstag feiert er nun als Auftaktfilm bei der 20. Ausgabe des internationalen Fußballfilmfestivals 11mm im Colosseum Filmtheater seine Uraufführung. Das vom Berliner Verein Brot & Spiele organisierte Festival, das vom 24. bis 28. April stattfindet, listet über 45 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 17 Ländern, die neue Einblicke in die Welt des Fußballs gewähren. 

„Im Mittelpunkt des Festivals stehen diverse internationale Neuerscheinungen, ein besonderes Programm für Kinder und Jugendliche und eine Reihe mit dem Titel ‚Fußballerinnen: Geschichten von Leidenschaft und Triumph‘“, sagt 11mm-Gründer Birger Schmidt, der mit seinem Co-Festivalleiter Frank Albers vor allem Frauen im Fußball in den Fokus rückt.

Anlass dafür sei nicht nur die Fußball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz, die im Sommer ansteht, sondern auch die immer größer werdende Rolle von Frauen in der filmischen Auseinandersetzung mit dem Thema Fußball. So werden weitere Produktionen gezeigt, in denen es etwa um den türkischen Frauenfußball in Berlin geht, um das Leben einer Fußballerin im Iran oder Hürden, die nordkoreanische Sportlerinnen bewältigen müssen.

Daneben werden natürlich auch Filme aus dem Männerfußball gezeigt. So wird etwa am Freitag in drei Teilen das Leben von Franz Beckenbauer in der Dokumentation „Beckenbauer – Der letzte Kaiser“ nacherzählt. Am Samstagabend geht es um Claudio „Bocia“ Galimberti, der Anführer der Ultras von Atalanta Bergamo war und heute im Exil lebt – er ist Protagonist der Dokumentation „A Guardia di una fede“ von Regisseur Andrea Zambelli und Produzent Andrea Zanoli.

Bei der Eröffnung am Donnerstag sind Regisseur Körner, sowie die Produzentin und mehrere Protagonistinnen des Films „Mädchen können kein Fussball spielen“ vor Ort. Ebenso werden prominente Gäste wie Ewald Lienen und Tony Woodcock zur Jubiläumsausgabe erwartet. Ein weiteres Highlight des Festivals stellt die ShortKicks-Gala dar, bei der am Montag die besten Kurzfilme ausgezeichnet werden.

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