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Kommentar: Gewonnen, nicht zerronnen

Die Transfers von Spielern wie Mesut Özil oder Sami Khedira sprechen nicht nur für die individuellen Qualitäten dieser Profis, sie zeigen auch, welches Renommee Deutschlands Fußballer wieder im Ausland genießen.

Es ist noch gar nicht lange her, dass deutsche Fußballer international eher belächelt wurden. Den spielerischen Takt in den großen Ligen in England, Spanien oder Italien gaben andere vor: Brasilianer, Argentinier, Italiener, Spanier. Deutsche Nationalspieler? Sie suchte man mit Ausnahme von Michael Ballack bei ausländischen Spitzenklubs vergebens. Das ändert sich gerade.

In Mesut Özil wechselt nach Sami Khedira der zweite deutsche Nationalspieler zu Real Madrid – und empfängt damit die höchsten Weihen des Fußballs. Auch Jerome Boateng ist oben angekommen – zumindest finanziell. Er spielt jetzt bei Manchester City. Die Transfers sprechen nicht nur für die individuellen Qualitäten dieser Profis, sie zeigen auch, welches Renommee Deutschlands Fußballer wieder im Ausland genießen. Die Auftritte der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft haben nicht nur in Deutschland Begeisterung entfacht, sondern auch Trainer wie Jose Mourinho überzeugt. Alle Welt konnte sehen, dass eine neue Generation von Spielern den modernen Fußball in Deutschland prägt.

Hinzu kommt, dass sich Özil, Khedira und Boateng den Wechsel ins Ausland auch selbst zutrauen. Als der FC Barcelona vor einigen Jahren bei Philipp Lahm anfragte, zog dieser es vor, lieber beim FC Bayern zu bleiben. Der Wechsel schien ihm zu gewagt. Auch Bernd Schneider spielte lieber in Leverkusen als bei den Katalanen.

Für die Bundesliga mag der Weggang von drei ihrer besten Spieler auf den ersten Blick ein Verlust sein. Für den deutschen Fußball ist er ein Gewinn.

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