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Hattrick beim 7:0 gegen Kölner Haie: Leo Pföderl ist der Special Team One der Eisbären
Die Berliner sind im dritten Finalspiel der Play-offs haushoch überlegen und führen nun mit 2:1 in der Serie. Leo Pföderl ragt dabei nicht nur heraus, sondern stellt auch einen neuen Torrekord auf.
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Am Montagnachmittag offenbarte sich einmal mehr, dass die sogenannten Special-Teams in den Play-offs von außergewöhnlicher Bedeutung sind. Die Formationen der Eisbären, die bei eigener Über- und Unterzahl auf dem Eis standen, ebneten mit fünf Toren den Weg zum 7:0 (2:0, 3:0, 2:0) gegen die Kölner Haie. Nach drei Spielen in dieser Play-off-Finalserie steht es nun 2:1 für die Berliner.
Angesichts der durchweg herausragenden Mannschaftsleistung verbietet es sich eigentlich, einzelne Spieler hervorzuheben. Aufgrund der beiden Überzahltore zum 1:0 und 4:0 sowie des Treffers zum 2:0 in Unterzahl darf man Leo Pföderl mit diesem Hattrick aber doch getrost als The Special Team One dieses Auftritts bezeichnen.
Das Heimteam war exzellent heute von Beginn an. Das kann ich über meine Mannschaft nicht sagen. Wir haben zu viele Strafen kassiert.
Kari Jalonen, Trainer der Kölner Haie
Der Bayer wurde bereits nach der Hauptrunde als bester Stürmer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ausgezeichnet. Seine Bedeutung für die Eisbären zeigt sich aber gerade in den Play-offs. 46 Tore gelangen Pföderl bereits in allen seinen K.-o.-Spielen. Somit hat er Patrick Reimer überholt und ist jetzt alleiniger Rekordhalter in dieser Kategorie.
Ty Ronning punktet im zwölften Play-off-Spiel in Serie
Es war nicht der einzige Bestwert, der bei dieser Machtdemonstration gegen völlig überforderte Kölner, deren Kräfte offenbar langsam aufgebraucht sind, aufgestellt wurde. Ty Ronning hat nicht nur in 26 Spielen hintereinander gepunktet. Mit seiner Serie von 12 Play-off-Partien mit Scorerbeteiligung ist er nun auch in dieser Statistik führend. Mit seinem Tor zum 3:0 und drei weiteren Assists offenbarte auch er einmal mehr seine außergewöhnliche Form.
In der Defensive gab es vor diesem Spiel durchaus Sorgen, wie schwer der Ausfall von Kai Wissmann wiegen würde, der sich beim 1:2 nach Verlängerung in Köln schwer an der Hand verletzt hatte. Aber die Eisbären brillierten nicht nur offensiv, sie legten auch defensiv eine meisterhafte Leistung hin.
Die Jungs hatten Spaß in diesem Spiel und haben gute Entscheidungen getroffen. Die Special Teams waren herausragend.
Serge Aubin, Trainer der Eisbären
Jonas Müller vertrat Wissmann nicht nur als Kapitän, sondern war Dreh- und Angelpunkt im Powerplay. Beide Überzahltore von Pföderl sowie das 6:0 durch Lean Bergmann und das 7:0 durch Frederik Tiffels, die jeweils mit einem Mann mehr auf dem Eis fielen, bereite er vor. „Kai Wissmann kann man nicht ersetzen“, sagte Eisbären-Trainer Serge Aubin, „aber wir hatten schon viele Verletzungen in dieser Saison und wissen damit umzugehen. Jonas hat das heute toll gemacht.“
Jake Hildebrand gelingt zweiter Shutout in diesen Play-offs
Und dann war da noch Torwart Jake Hildebrand, dem bereits der zweite Shutout in diesen Play-offs gelang. Die größte Kölner Chance verhinderte er nach einer knappen halben Stunde mit einem sehenswerten Beinschoner-Save. Unmittelbar darauf waren Pföderls 4:0 und das 5:0 durch Yannick Veilleux gefolgt.
Sieben Gegentore in sieben Play-off-Spielen sind eine schier unglaubliche Bilanz. Selbst eine 3:5-Unterzahl überstanden die Eisbären im Schlussdrittel schadlos, weil Hildebrand einmal mehr „die Wand“ war, wie die meisten der 14.200 anwesenden Fans in der ausverkauften Arena einmal mehr skandierten. Bei Köln stand da längst Tobias Ancicka zwischen den Pfosten, der beim Stand von 0:4 aus Sicht seines Teams Julius Hudacek ersetzt hatte.
Am Mittwochabend (19.30 Uhr, Magentasport und DF1) haben die Kölner nun den Druck, diese Serie erneut auszugleichen zu müssen, um Meisterschaftspucks erst mal noch zu verhindern. Nach diesem Auftritt fällt es aber schwer zu glauben, dass sie noch mal die dieselbe Energie aufbringen können, die zum Sieg im zweiten Spiel geführt hatte.
„Das war über 60 Minuten ein starker Auftritt meiner Mannschaft“, freute sich Aubin. „Die Jungs hatten Spaß in diesem Spiel und haben gute Entscheidungen getroffen. Die Special Teams waren herausragend.“ Aber es folgte einmal mehr die Relativierung. „Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren, es ist in dieser Serie noch viel Eishockey zu spielen.“ Mindestens zwei Spiele.
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