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Hohe Ansprüche, wenig Geld: Michael Preetz hat "die eine oder andere Idee".

© dpa

Viel Arbeit für Michael Preetz: Hertha BSC: Die Mannschaft ist ein Provisorium

Hertha BSC startet mit einer Mannschaft in die Bundesliga-Saison, die sich in den nächsten drei Wochen noch erheblich verändern könnte - und sollte.

Balazs Dzsudzsak hat bei Facebook noch einmal seine Wertschätzung für Hertha BSC zum Ausdruck gebracht. Allerdings eher indirekt. Der Ungar, den die Berliner gern verpflichten würden, hat Meldungen bestätigt, dass er in der Türkei war und mit Bursaspor über einen Wechsel gesprochen hat. Seine bevorzugte Wahl ist der türkische Klub aber wohl nicht. Er habe ja schon mehrmals gesagt, dass ein anderer Verein seine Priorität genieße, Hertha BSC nämlich, „aber ich will auch unterstreichen, dass ich nicht ewig warten kann“.

Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. Herthas Trainer Pal Dardai kennt Dzsudzsak aus der ungarischen Nationalmannschaft. „Wenn ich mir einen Spieler wünschen könnte, wäre er das“, hat er jüngst der Zeitung „Nemzeti Sport“ gesagt. „Ich würde ihn sehr gerne in unserer Kabine sehen.“ Aber so, wie es aktuell aussieht, könnte Dzsudzsak nach Emir Spahic und Sidney Sam der dritte Spieler werden, der sich trotz des gesteigerten Interesses der Berliner anders entscheidet.

Das passt zu dieser komplizierten Sommerpause, in der sich Hertha vor allem in Geduld üben musste. An diesem Samstag starten die Berliner in die neue Saison der Fußball-Bundesliga, die Mannschaft aber, die Dardai beim FC Augsburg aufs Feld schicken wird, könnte ganz anders aussehen als die, die in vier Wochen, im ersten Spiel nach Ende der Transferfrist, gegen den VfB Stuttgart spielt. Immerhin steht Torhüter Thomas Kraft, der am Mittwoch das Training abbrechen musste, in Augsburg zur Verfügung. Innenverteidiger Sebastian Langkamp (Pferdekuss) konnte hingegen auch am Donnerstag nicht trainieren.

Hertha BSC: Die Mannschaft ist weiterhin ein Provisorium

„Es wird sicher noch etwas passieren“, hat Dardai in dieser Woche zu der komplizierten Kaderplanung gesagt. „Aber es ist auch schwierig: Hätten wir letzte Saison früher die Rettung geschafft, hätten wir ganz andere Spieler anbaggern können.“ So steht der Kader noch immer unter Vorbehalt, die Mannschaft ist weiterhin ein Provisorium. „Wir haben noch zu arbeiten“, sagt Manager Michael Preetz. Zwölf Wochen sind seit dem Ende der vergangenen Saison vergangen; in dieser Zeit hat Hertha zwei echte Neue – Mitchell Weiser und Vladimir Darida – verpflichtet; in den noch verbleibenden drei Wochen bis zum Ende der Transferperiode (31. August) will der Klub idealerweise noch drei Spieler holen: einen Innenverteidiger, einen Flügelspieler und einen Stürmer. Das sagt eigentlich alles.

Michael Preetz will trotzdem nicht davon sprechen, dass die aktuelle Saisonplanung die schwierigste seiner Amtszeit sei; er spricht lieber von einem spannenden Transferfenster. „Wir haben keine so zügigen Lösungen gefunden wie in den vergangenen beiden Jahren, als wir schon früh Planungssicherheit hatten“, sagt Preetz. „Trotzdem sind wir nicht unzufrieden.“

Von Planungssicherheit kann selbst jetzt keine Rede sein. Zu der Frage, ob Hertha noch Spieler abgeben kann, die keine Rolle mehr spielen, stellt sich jetzt auch noch die nach dem Verbleib von Nico Schulz. „Er will weg“, sagt Dardai. „Das muss man akzeptieren.“ Neben Hoffenheim sollen auch italienische Klubs an ihm interessiert sein. Ein Wechsel des 22-Jährigen noch in diesem Sommer würde Hertha zumindest eine hübsche Summe einbringen, die der Klub dann investieren kann. „Wir haben die eine oder andere Idee“, sagt Preetz. Dass Balazs Dzsudzsak nach seinem Ausflug in die Türkei nicht mehr zu diesen Ideen zählt, will Herthas Manager so nicht bestätigen: „Es sind noch alle Chancen auf alles da.“

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