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Stefan Leitl trifft mit Hertha auf seinen früheren Arbeitgeber.

© imago/Franke

Hertha BSC muss zum Spitzenreiter Hannover 96: „Sollten uns nicht kleiner machen, als wir sind“

Das Zweitliga-Topspiel am Samstagabend ist ein Duell der Gegensätze: Während Hannover 96 einen makellosen Start hingelegt hat, knirscht es bei Hertha BSC bereits gewaltig.

Von Tammo Buschmann

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Als Pressesprecherin Vera Krings am Donnerstagmittag Herthas Verletztenliste runterratterte, stockte so manchem Anwesenden der Atem. Pascal Klemens, John Anthony Brooks, Paul Seguin, Diego Demme, Niklas Kolbe, Michal Karbownik sowie die beiden Torhüter Marius Gersbeck und Tim Goller. Sie alle werden Trainer Stefan Leitl auch am Samstagabend gegen Hannover 96 (20.30 Uhr/Sky und RTL) nicht zur Verfügung stehen, ebenso der gelbrotgesperrte Linus Gechter.

Herthas Übungsleiter rang die Personallage nur noch ein müdes Lächeln ab. Über die Länderspielpause fehlten ihm schließlich noch weitere sechs Profis, die Trainingsgruppe vor Ort sei über die knapp zwei Wochen daher „relativ klein“ gewesen. Immerhin: Die Langzeitausfälle Seguin und Brooks trainierten zuletzt bereits wieder individuell, auch Gersbeck soll zeitnah wieder ins Teamtraining einsteigen. „Licht am Ende des Tunnels“, nannte es Leitl scherzhaft.

Rund 7.500 Fans werden Hertha BSC voraussichtlich nach Hannover begleiten. Auch für Stefan Leitl sei 96 „momentan die beste Mannschaft der Liga“. Bei den Niedersachsen stand Leitl selbst noch von 2022 bis 2024 über zwei Jahre an der Seitenlinie. Am Samstag wird der 48-Jährige nun erstmals wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren – das Spiel sei daher „etwas Besonderes“.

Hertha BSC muss endlich Offensivgefahr ausstrahlen

Nur der Zeitpunkt hätte besser sein können. 96 gewann die ersten vier Saisonspiele und kassierte erst zwei Gegentreffer. Hertha hingegen steht auf dem 17. Tabellenplatz und hat zusammen mit dem 1. FC Nürnberg die schwächste Offensive der Liga. So markiert der späte 2:1-Anschlusstreffer von Sebastian Grönning am ersten Spieltag auf Schalke weiterhin das einzige Saisontor der Berliner.

Eine Baustelle, die die Berliner in der Länderspielpause gezielt angingen: Zum Wochenbeginn ließ Stefan Leitl seine Mannschaft verschiedenste Angriffsszenarien einüben, von Situationen auf engem Raum mit schnellem Torabschluss bis hin zu Flanken und Kopfbällen. „Ich kann versichern, dass die Jungs unbedingt besser spielen wollen“, so Leitl.

Wir müssen als Team versuchen gegen Widerstände anzukämpfen, das wird der Schlüssel sein, um das Ding zu drehen.

Hertha-Trainer Stefan Leitl

Dass Fabian Reese, wie es sich viele Fans wünschen, zeitnah wieder auf Linksaußen statt im Sturmzentrum eingesetzt wird, fiedelte Herthas Trainer jedoch rasch ab: „Es geht nicht um Positionen oder Grundordnungen“, machte Leitl deutlich. „Es geht darum, einen Spieler wie Fabian Reese in die Position zu bringen, in der er uns weiterhelfen kann“. Gelungen sei dies in der noch jungen Saison bisher nur beim 0:0 in Darmstadt, hob der gebürtige Münchner hervor. „Wir müssen als Team versuchen, gegen Widerstände anzukämpfen, das wird der Schlüssel sein, um das Ding zu drehen“.

Ein wenig Warmschießen durften sich zuletzt Reeses Stürmerkollegen: Sebastian Grönning und Dawid Kownacki trafen jeweils beim Test gegen Hertha 03 Zehlendorf (6:2) am vergangenen Freitag. Auch Luca Schuler (der nächste Verletzte) sammelte auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld erstmals wieder Minuten.

Doch auch defensiv tun sich vor dem Hannover-Spiel Fragen auf: Wer ersetzt Linus Gechter? Stefan Leitl ließ sich in der Hinsicht nicht in die Karten schauen, schloss aber auch eine Umstellung auf eine Viererkette nicht aus. Denn: Mit Toni Leistner und Marton Dardai stehen nur noch zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Möglich wäre, dass Außenverteidiger Deyovaisio Zeefuik die vakante Position im Abwehrzentrum einnimmt.

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