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Und Küsschen. Andrea Belotti mit Pokal.

© Reuters

Italien ist verdienter Europameister: Herz bewahrt uns vor dem falschem Jubel der Engländer

Gut, dass Italien das EM-Finale gewonnen hat. Ein Triumph der Engländer hätte für Resteuropa schwerer gewogen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Natürlich hat Italien diesen Titel verdient. Natürlich hat Italien diesen Titel auch sehr italienisch gewonnen. Mit viel italienischer Spielkultur, mit Ballbesitzfußball, mit einem Schuss italienischer Spielverhinderungskultur, eben guter Defensive und auch viel Drama.

Glücklich gegen Österreich im Achtelfinale, stark gegen Belgien eine Runde später – und dann die zwei Elfmeterschießen im Halbfinale gegen die sehr starken Spanier und dann im Endspiel gegen die letztlich wankenden Engländer.

Wer so gute Nerven hat im entscheidenden Moment, der hat es verdient, neuer Europameister zu werden. Das Herz hat gewonnen am späten Sonntagabend im Wembley-Stadion, nicht der überbordende Chauvinismus.

Denn was wäre passiert, wenn die Engländer das Ding so nach Hause geschaukelt hätten? Nach dem Brexit hätte es bei vielen in der Nation von der Insel wohl kein Halten mehr gegeben, wäre der englische Hochmut für Resteuropa nur schwer zu ertragen gewesen.

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Trotzdem kann einem die englische Mannschaft etwas leidtun, besonders ihre jungen Elfmeterfehlschützen, die von Trainer Gareth Southgate vorgeschickt wurden. Aber England hat sich mit Perspektive nach vorn gespielt. Platz vier bei der WM, Platz zwei bei der EM. Beim dritten Anlauf müssen sie dann vielleicht nicht mehr gegen die Wand donnern.

Freuen wir uns aber mit den Italienern. Nach ihren WM-Titeln 1982 und 2006 wurden sie nie arrogant, das ist auch jetzt nicht zu befürchten.

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