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„Kinder nachhaltig in Vereine bringen“: Wie Berlins Schüler und Schülerinnen zum Sporttreiben animiert werden sollen
Beim Aktionstag „Sport macht Schule“ sollen Kinder neue Sportarten kennenlernen. Dahinter steht auch die Idee, die Zusammenarbeit zwischen Berliner Schulen und Vereinen zu stärken.
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Wie können Kinder und Jugendliche für Sport begeistert werden? Diese Frage stellt sich mehr denn je, denn ein Großteil der jungen Menschen in Deutschland bewegt sich zu wenig. In Berlin möchte man dem Bewegungsmangel mit dem Aktionstag „Sport macht Schule“ entgegenwirken. Dieser wird seit 2013 an verschiedenen Schulen ausgerichtet, an diesem Dienstag findet er im Bezirk Wedding, an der Gesundbrunnen Grundschule, statt.
„Wir versuchen Schüler und Schülerinnen zur Bewegung zu animieren. Viele Kinder sitzen eher vor dem Rechner, dadurch tritt die Bewegungskomponente immer mehr in den Hintergrund“, sagt Sebastian Rüß vom Sportausschuss des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), der das Ganze mit dem Landessportbund Berlin und der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit organisiert.
An zwölf Aktionstagen werden jährlich an den Schulen verschiedene Sportarten vorgestellt, die von Inlineskating über Klettern bis hin zu Streetball reichen. Nach der Eröffnung an der Gesundbrunnenschule stehen noch Schulen in Reinickendorf, Lichtenberg, Neukölln und Marzahn-Hellersdorf auf dem Programm. Die jeweiligen Schulen konnten sich vorab bewerben und wurden von einer Jury ausgewählt. „Der Bedarf ist so groß, dass man gar nicht alle Schulen berücksichtigen kann“, so Rüß.
Bei dem Aktionstag würden auch die lokalen Sportvereine einbezogen. „Kinder sollen sehen, wie schön Bewegung ist. Das kann sogar in einer Vereinsmitgliedschaft münden. Wir wollen, dass Kinder nachhaltig in Vereine gebracht werden.“
Dahinter steht nicht zuletzt die Idee, die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Sportvereinen zu stärken. Meist werde das Interesse für Sport in der Schule geweckt, sagt Rüß, und anschließend in den Vereinen intensiviert. „Es ist wichtig, dass Kinder in der Nähe ihres Wohnorts Sport treiben können und nicht durch ganz Berlin fahren müssen. Das schreckt bloß ab. Wir wollen das Ganze so niedrigschwellig wie möglich machen.“
Der Mitgliedsbeitrag für Kinder, die im Rahmen des Aktionstages einen Verein finden, wird ein Jahr lang vom VBKI übernommen. „Wir gehen bewusst an sogenannte Brennpunktschulen. Im letzten Jahr konnten wir 40 Vereinsmitgliedschaften vermitteln.“
Ein besonderes Highlight sind die prominenten Athlet:innen, die bei „Sport macht Schule“ dabei sind, in der Vergangenheit war das unter anderem die ehemalige Schwimmerin Britta Steffen. Am kommenden Dienstag wird der Bahnradfahrer Theo Reinhardt dabei sein, der zu Beginn des Jahres seine Karriere beendete. „Erfolgreiche Sportler zum Anfassen – das finden die Schüler super.“ (ih)
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