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Fußball-WM 2018 im Live-Ticker: Besuch bei Putin - Matthäus wehrt sich gegen Kritik
„Ehre für die Ukraine!“ – die Fifa verwarnt Kroatiens Vida. Mustafa Özil heizt die Debatte an, DFB-Präsident Grindel stellt sich hinter Bierhoff. Mehr im Liveblog.
- Imre Balzer
- Christopher Stolz
- Hilda Lücker
Stand:
- Kroatien setzt sich gegen WM-Gastgeber Russland im Elfmeterschießen durch.
- England steht als drittes Team im Halbfinale.
- Mustafa Özil greift Oliver Bierhoff in einem Interview scharf an.
- Die Entwicklungen von Samstag können Sie hier nachlesen.
Rückblick über den Tag
Soviel zu diesem sportlich ruhigen, aber dafür politisch aufgeladenen Fußballtag. Wir fassen nochmal zusammen: DFB-Präsident Grindel fordert, dass sich Mesut Özil endlich zu seinem Foto mit türkischen Präsidenten Erdogan äußert und nicht länger schweigt. Derweil führt Özils Vater ein Interview mit der "Bild" und nimmt darin seinen Sohn in Schutz. Der kroatische Abwehrspieler Domagoj Vida widmet den Sieg seiner Mannschaft über Russland der Ukraine. Dafür wird er von der Fifa verwarnt. Lothar Matthäus verteidigt sich gegen die Kritik daran, dass er dem russischen Präsidenten Putin ein Trikot überreicht hat.Stimmung in Russland
Statement von Vida
Über die Website der kroatischen Nationalmannschaft hat sich Domagoj Vida zu der Kritik an dem Jubelvideo geäußert, in dem er zusammen mit Teambetreuer Ognjen Vukojevic zu sehen ist und seinen Sieg der Ukraine widmet. In dem Statement heißt es:
Brasilien hält offenbar an Trainer Tite fest
Zwar endete die WM für die Südamerikaner bereits im Viertelfinale, trotzdem will Brasilien offenbar weiter mit Nationaltrainer Tite zusammenarbeiten und seinen Vertrag verlängern, wie brasilianische Medien berichten. Für das Team ist eine solche Form der Vertragsverlängerung durchaus unüblich. Bislang erst zwei Mal hat ein Trainer die brasilianische Mannschaft bei zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften begleitet. Sowohl bei Mario Zagallo und Tele Santana war dies der Fall.
Die Mannschaft hat sich trotz 1:2-Niederlage direkt hinter ihren Trainer gestellt. "Er hat großartige Arbeit geleistet", sagte Kapitän Miranda. "„Er hat auch eine gute WM mit uns gespielt und wir können die Arbeit eines Trainers nicht anhand eines Spieles bewerten. Ich glaube, dass er bleiben sollte, denn die Seleção befindet sich auf einem guten Weg.“
Für den Trainer sprechen seine Erfolge mit dem Team. Bei 26 Spielen unter Tite haben die Brasilianer erst zwei Spiele verloren. Darauf verwies auch Stürmer Gabriel Jesus. „Bei der WM wird man immer in Frage gestellt, wenn man sie nicht gewinnt“, sagte er: „Aber wir alle wissen um die Wichtigkeit von Tite und wie er unseren Fußball revolutioniert hat. Und meiner Meinung nach, wie auch nach der Meinung der Fans, muss Tite bleiben.“
"Ehre für die Ukraine"
Zwar behauptet Kroatiens Abwehrspieler Domagoj Vida, sein Jubel "Ehre für die Ukraine!" nach dem Sieg über Russland sei lediglich ein Witz gewesen. Die Wortwahl deutet jedoch in eine andere Richtung. Der Ausruf ist seit Jahrzehnten in der Ukraine verbreitet, seit dem Bürgerkrieg 2014 ist er als Slogan jedoch vor allem bei Personen und Gruppen beliebt, die sich gegen einen russischen Einfluss auf das Land engagieren.Matthäus besucht Putin
Lothar Matthäus verteidigt sich gegen Anbiederungsvorwürfe
Der fünfmalige WM-Teilnehmer und Fußball-Weltmeister von 1990, Lothar Matthäus, hat Kritik an seinem Auftritt bei Wladimir Putin im Kreml zurückgewiesen. „Politik und Sport lassen sich nicht trennen, aber für uns Sportler zählt nur der friedliche und faire Wettkampf“, erklärte der Rekordnationalspieler am Sonntag auf Twitter nach Anbiederungsvorwürfen. „Die Menschen in Russland haben eine fantastische WM organisiert und zeigen der Welt ihre Gastfreundschaft und Herzlichkeit, dafür gebührt ihnen Dank! Diesen Dank habe ich ausgesprochen.“ (dpa)Fifa verwarnt Vida nach Ukraine-Video
Das Vida-Video
Hintergrund zur Vida-Äußerung über die Ukraine
WM-Talk High Noon: Warum gucken immer noch alle WM?
Trotz des Vorrunden-Aus der Deutschen stimmen die Quoten bei ARD und ZDF. Aber warum eigentlich? Darüber spricht Claus Vetter heute mit Tagesspiegel-Medienredakteur Markus Ehrenberg. Außerdem: Wie die Russen auf das WM-Aus reagiert haben.
Elfmeterschießen auf den Kopf gestellt
Stress für Kroaten nach unbedachter Aussage
Jetzt geht's ans Eingemachte
Halbfinale ohne Brasilien und Deutschland?

Das Ende eines Traums
Spaniens Nationaltrainer ist schon wieder weg
England rules!
Bierhoff, der WhatsApp-Manager
Während Oliver Bierhoff, Mustafa Özil und nun auch Reinhard Grindel sich die Köpfe einhauen, schweigen Joachim Löw und Mesut Özil. Dass dieses Schweigen zumindest bei Özil einseitig ist, verriet Bierhoff am Samstag in der "ARD".
„Mesut habe ich direkt kontaktiert, aber so kurzfristig nicht erreicht", sagte der DFB-Teammanager. "Ich hoffe natürlich ihn zu sprechen und das persönlich nochmal klarzustellen. Per Whatsapp habe ich das auch schon getan.“ Vielleicht war das der Fehler. Er hätte ihm einfach bei Instagram schreiben sollen. Denn da ist er aktiv, wie man den Urlaubsbilder entnehmen kann.
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