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Hertha BSC in der Saison 2022/23: Santiago Ascacibar wechselt zu Estudiantes
Hertha spielt im letzte Test in den USA 2:2 +++ 7:0-Erfolg gegen SIMA Montverde +++ Oliver Christensen fährt mit Dänemark zur WM +++ Wie geht es weiter mit dem neuen Stadion? +++ Mehr im Blog.
Stand:
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Mehr zu Hertha BSC:
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Leihe nach Cremonese endet vorzeitig
Santiago Ascicabar, der seit dem Sommer von Hertha BSC an US Cremonese aus der italienischen Serie A verliehen ist, steht vor einer Rückkehr in seine argentinische Heimat. Die Leihe nach Italien wird vorzeitig beendet, stattdessen schließt sich der defensive Mittelfeldspieler bis zum Saisonende Estudiantes de la Plata an, dem Klub, von dem Hertha vor der Saison Innenverteidiger Agustin Rogel verpflichtet hat.
Darauf haben sich alle drei Klubs grundsätzlich geeinigt. Ascacibar habe unheimliches Heimweh gehabt, berichtete Fredi Bobic am Donnerstag in einer Medienrunde während des Trainingslagers von Hertha in Florida. Aus privaten Gründen ziehe es ihn zurück in die Heimat.
Auch in der Personalie Deyovaisio Zeefuik erwartet Herthas Sportgeschäftsführer in Kürze Klarheit. „Das müsste demnächst durch sein“, sagte er. Der niederländische Rechtsverteidiger, der in Herthas Planungen keine Rolle mehr gespielt hat, ist bereits vor einer Woche aus dem Trainingslager in den USA abgereist. Er wechselt auf Leihbasis zum italienischen Erstligisten Hellas Verona. „Es ist alles schon besprochen“, sagte Bobic, „sonst hätten wir ihn nicht abreisen lassen.“
Erstes Unentschieden nach drei Siegen
Dank einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause hat Hertha BSC in der Generalprobe vor dem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres eine Pleite gerade noch abwenden können. Im vierten und letzten Testspiel während des Trainingslagers in Florida lag der Berliner Fußball-Bundesligist gegen den 15-maligen Kolumbianischen Meister Millonarios FC bereits 0:2 zurück. Am Ende kam Hertha durch Tore von Wilfried Kanga und Lucas Tousart immerhin noch zu einem 2:2 (0:1)-Unentschieden.
Nach drei Siegen gegen drei unterklassige Gegner während ihres Aufenthalts in den USA lieferte die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz am Mittwoch vor 1500 Zuschauern im Osceola Heritage Park in Orlando allerdings in der ersten Hälfte eine dürftige Leistung ab. David M. Silva brachte den aktuellen kolumbianischen Pokalsieger schon früh in Führung. Nach einem Freistoß aus aussichtsreicher Position an Herthas Strafraumgrenze staubte er in der neunten Minute zum 1:0 ab.
Herthas Spiel war vor der Pause insgesamt zu fehlerhaft, so dass offensiv wenig zusammenlief. In der ersten Halbzeit erspielten sich die Berliner, bei denen Derry Scherhant (links) und Marco Richter (rechts) die Flügelzange bildeten, keine einzige Chance. Mittelstürmer Kanga war kaum zu sehen. Gefühlt war er in der gesamten ersten Hälfte höchstens fünf Mal am Ball.
Nach der Pause war Hertha deutlich griffiger und auch mutiger, doch wie schon in der ersten Hälfte kassierten die Berliner ein frühes Gegentor. In der 53. Minute ließ sich die Viererkette mit einem simplen Chipball überrumpeln, Luis Carlos Ruiz überwand Torhüter Oliver Christensen mit einem Lupfer und vollendete zum 2:0 (53. Minute).
Immerhin: Die Mannschaft von Trainer Schwarz steckte nicht auf. Kanga verkürzte per Foulelfmeter auf 1:2 (56.) und hatte nur eine Minute später die große Chance auf den Ausgleich. Der Ivorer scheiterte allerdings am glänzend reagierenden Alvaro Montero. Beim 2:2 durch Lucas Tousart war der Torhüter der Kolumbianer dann allerdings machtlos. Nach einem feinen Zuspiel von Kevin-Prince Boateng traf der Franzose aus kurzer Distanz zum 2:2-Endstand (69.).
Die vielen Fans der Millonarios hatten trotzdem ihren Spaß. Auch wenn es nur ein Testspiel war, unterstützten sie ihre Mannschaft 90 Minuten lang mit Trommeln und Trompeten, mit Gesang und großem Enthusiasmus.
Für Hertha hingegen hielt sich der Spaß in Grenzen. Vor allem die erste Halbzeit dürfte Trainer Schwarz gezeigt haben, dass bis zum ersten Pflichtspiel des neuen Jahres, am Samstag kommender Woche beim VfL Bochum, noch eine Menge Arbeit vor ihm und der Mannschaft liegen.
Die Aufstellung: Christensen – Kenny, Rogel, Kempf, Mittelstädt – Tousart, Boetius – Richter, Boateng (78. Klemens), Scherhant – Kanga.
Filip Uremovic muss pausieren
Das sagt Herthas Trainer Sandro Schwarz
Dritter Sieg im dritten Test: Hertha gewinnt 7:0
Hertha BSC hat auch das dritte Testspiel im Trainingslager in Bradenton (Florida) gewonnen. Gegen SIMA Montverde Academy, ein Highschool-Team aus Orlando, gewann der Berliner Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit 7:0 (4:0).
Trainer Sandro Schwarz ließ gegen einen Gegner, der vornehmlich 18- und 19-Jährige, aber auch zwei 15-Jährige aufbot, seine vermeintliche Reserve ran. Die Tore erzielten Myziane Maolida (17.), Suat Serdar (22.), Stevan Jovetic (27., 51., 65.), Jessic Ngankam (35.) und Dodi Lukebakio (83.).
Am Abend (19 Uhr, Ortszeit, 1 Uhr MEZ) steht für Hertha noch ein weiterer Test an, der letzte vor dem Pflichtspielauftakt am Samstag kommender Woche beim VfL Bochum. In Orlando trifft das Team dann auf Millonarios FC, den 15-maligen Meister und aktuellen Pokalsieger Kolumbiens.
Für den Klub aus der Hauptstadt Bogota haben unter anderem Alfredo di Stefano, Carlos Valderama und der frühere Unioner John Jairo Mosquera gespielt.
Herthas Aufstellung: Ernst (46. Cuk) – Pekarik, Klemens, Dardai, Eitschberger – Sunjic, Serdar – Lukebakio, Jovetic, Maolida – Ngankam.
Christensen könnte auf Mathew Leckie treffen
Jean-Paul Boetius trainiert individuell
Jean-Paul Boetius ist zurück auf dem Platz. Exakt drei Wochen, nachdem bei dem Mittelfeldspieler von Hertha BSC eine Hodenkrebserkrankung festgestellt worden war, hat er am Donnerstag das individuelle Training wieder aufgenommen
„Hohen Puls hat er gehabt“, berichtete Sandro Schwarz, der Trainer des Berliner Fußball-Bundesligisten, mit einem Lächeln. Bei Hertha sind sie froh, dass sich die Erkrankung wie schon bei Marco Richter auch bei Boetius relativ glimpflich herausgestellt hat. Der Tumor war nicht bösartig, so dass sich der Niederländer keiner Chemotherapie unterziehen muss.
Wann Boetius, der im Sommer ablösefrei zu Hertha gekommen ist, wieder eine Option für Trainer Schwarz ist, steht noch nicht fest. Einige Wochen dürfte es wohl noch dauern, bis er den nötigen Fitnesszustand hat.
Für das nächste Bundesligaspiel der Berliner bei Rasenballsport Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr, live bei Sky) fehlen außerdem Kelian Nsona, Jessic Ngankam und Filip Uremovic. Fraglich sind zudem die beiden Stürmer Wilfried Kanga und Davie Selke, die beide wegen eines leichten grippalen Infekts bisher noch nicht mit der Mannschaft trainieren konnten.
"Blau-weisses Stadion" bei Expertenrunde beteiligt
Ein neuer Trainer, ein neuer Präsident, der Wirbel um den Investor: Bei Hertha BSC war in den vergangenen Wochen und Monaten einiges los. Ein Thema, das für die Zukunft des Berliner Fußball-Bundesligisten als existenziell angesehen wird, ist dabei ein wenig in den Hintergrund geraten: das neue, vereinseigene Stadion, das im Idealfall auf dem Olympiagelände gebaut werden soll.
Nach der vergleichsweise ruhigen Sommerpause hat sich die Faninitiative „Blau-weisses Stadion“ nun wieder zu Wort gemeldet. Der Anlass: Im Oktober sollen die Expertenrunden zum Thema „Hertha Stadion auf dem Olympiagelände“ beginnen, die von der Senatssportverwaltung einberufen werden.
Die Initiative hat angeboten, sich an diesen Runden zu beteiligen und nach eigener Aussage „mittlerweile ein Zeichen von Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger bekommen, dass unsere Initiative an der Expertenrunde teilnehmen soll“. In der Erklärung heißt es dazu: „Wir sehen diesen Schritt nicht nur als Wertschätzung unserer Arbeit, sondern auch als Beleg für ein Bewusstsein bei den zuständigen politischen Akteuren, dass dieses Thema nicht von einigen wenigen diskutiert und entschieden werden kann, sondern weiterhin, wie auch beim Runden Tisch, der gemeinsame Prozess im Vordergrund steht.“
Auch auf die Frage, welche Auswirkungen der angekündigte Ausstieg von Herthas Investor Lars Windhorst haben wird, geht die Initiative ein: „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass ein Stadion finanziell zu stemmen ist.“ Ein genauer Finanzierungsplan sei allerdings erst seriös zu erstellen, „wenn wir wissen, welcher Baugrund es final sein wird“. Mit jedem weiteren zeitlichen Verzug werde es aber immer schwieriger, einen Standort in Berlin zu finden.
Hertha lässt Vorwürfe prüfen
Hertha BSC lässt Berichte über eine in Tel Aviv erhobene Klage gegen Investor Lars Windhorst und dessen Tennor Services Suisse AG von einer Kanzlei aufarbeiten. Wie der Club am Freitag mitteilte, sei Tennor zudem „zur detaillierten Stellungnahme“ aufgefordert. Berichtet über die Klage in Israel hatte am Donnerstag die „Financial Times“. Tennor-Sprecher Andreas Fritzenkötter hatte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag als „kompletten Unsinn“ bezeichnet. Eine Sprecherin des Gerichts in Tel Aviv bestätigte der dpa am Donnerstag, dass die Klage am 29. September wieder zurückgezogen worden sei. Im Kern soll es um ein Sicherheitsunternehmen gegangen sein, das den früheren und dann zurückgetretenen Hertha-Präsidenten Werner Gegenbauer angeblich für eine Millionenzahlung hatte diskreditieren sollen. Einen für Dienstag angesetzten Medientermin mit dem neuen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein und Windhorst verschob die Hertha.Hodentumor: Jean-Paul Boetius wird operiert
„So bitter diese Nachricht im ersten Moment auch ist, wir sind voller Hoffnung und Zuversicht, dass Jean-Paul wieder gesund wird und schnellstmöglich in unseren Kreis zurückkehrt“, sagte Sportgeschäftsführer Fredi Bobic, „bis zu seiner Rückkehr bekommt er von uns jede erdenkliche Unterstützung.“
In der Vorbereitung und den ersten Saisonspielen war mit Marco Richter bereits ein Hertha-Profi mit Hodenkrebs ausgefallen. Der Mittelfeldspieler steht seit einigen Partien wieder auf dem Platz und konnte seit seinem Comeback mit zwei Toren glänzen.
Streit um Kündigung: Rune Jarstein verklagt Hertha BSC
Torhüter Rune Jarstein hat Hertha BSC wegen seiner Kündigung in Folge eines heftigen Disputs mit Torwarttrainer Andreas Menger verklagt. „Ich kann bestätigen, dass es ein Verfahren von Herrn Jarstein gegen die Kündigung seines Arbeitsverhältnisses gibt und am 1. November 2022 um 12.45 Uhr ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Berlin - nach jetzigem Stand - stattfinden wird“, sagte Klaus Mittelstädt, Sprecher des Landesarbeitsgerichts Berlin, der „Bild“-Zeitung. Dies bestätigte er auch der Deutschen Presse-Agentur.Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic sagte der Zeitung: „Wir haben uns arbeitsrechtlich unter Einhaltung einer sozialen Ausfallfrist getrennt. Dagegen wehrt sich Rune Jarstein gerichtlich.“
Der Norweger, der 2014 zum Hauptstadtklub gewechselt war, war nach dem Streit mit Menger vom Verein suspendiert worden. Bobic hatte wenige Tage später erklärt, dass der Verein eine Auflösung von Jarsteins Vertrag anstrebe. „Wir haben jetzt ein bisschen Ruhe einkehren lassen, wir unterhalten uns wie vernünftige Menschen und wollen versuchen, dass es am Ende sauber auseinander geht“, hatte Bobic damals gesagt, und auch betont: „Die Form, die Art und Weise und auch die Sprache war nicht okay in dieser Situation.“ (dpa)
Ein Ex-Mainzer könnte den Ex-Mainzer ersetzen
Dardai und Neuendorf gehen
Dardai war Ende November 2021 als Trainer der Berliner abgelöst und durch Tayfun Korkut ersetzt worden. Der 46-jährige Ungar hatte in der Saison 2020/2021 Hertha zum Klassenerhalt geführt, nachdem der Rekordspieler der Berliner das Team erst Ende Januar 2021 von Bruno Labbadia übernommen hatte.
Feyenoord besitzt eine Kaufoption
Michelbrink und Kesik gehen
Zwei Talente aus dem eigenen Nachwuchs verlassen Hertha BSC – einer von beiden zunächst jedoch nur auf Zeit. Während Jonas Michelbrink, 21, fest zum Drittligisten MSV Duisburg wechselt, spielt Mesut Kesik, 19, bis zum Ende der Saison für Göztepe Izmir. Der türkische Zweitligist besitzt keine Kaufoption.
„Jonas ist talentiert und auf einem richtig guten Weg. Er hat Perspektive – und wir sind überzeugt, dass er schnell in der Dritten Liga ankommt“, sagt Ralf Heskamp, der Geschäftsführer Sport des MSV, über Michelbrink. Der Mittelfeldspieler, gebürtiger Hannoveraner, wechselte 2014 in die Nachwuchsabteilung von Hertha BSC. Im Mai 2021 feierte Michelbrink sein Bundesligadebüt für die Berliner Profis. Insgesamt kommt er auf zwei Erstligaeinsätze für Hertha.
In der Regel hat er allerdings für die U 23 in der Regionalliga Nordost gespielt. In 45 Spielen für das Team von Trainer Ante Covic erzielte er vier Tore, neun bereitete er vor. In Duisburg erhält er einen Zweijahresvertrag. „Wir sehen in Jonas viel Potenzial, dass er unsere Offensive fußballerisch noch besser machen kann“, sagt MSV-Trainer Torsten Ziegner. „Dazu strahlt er auch Torgefahr aus.“
Mesut Kesik ist im Sommer 2018 vom 1. FC Union in die U 17 von Hertha gewechselt. Im Februar hat er einen Profivertrag unterschrieben. Damals spielte er noch in Herthas U 19, deren Kapitän er war und mit der er es bis ins Finale um die deutsche Meisterschaft schaffte.
„Er hat sich sowohl auf als auch neben dem Platz in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt“ sagte Herthas Manager Fredi Bobic über den defensiven Mittelfeldspieler. Den Profivertrag habe sich Kesik absolut verdient. „Wir haben großes Vertrauen in ihn und seine Qualitäten.“
Zu Beginn der Vorbereitung durfte Kesik mit den Profis unter Trainer Sandro Schwarz trainieren. Ins Trainingslager nach England reiste der gebürtige Berliner dann jedoch nicht mit. Nun soll er in der zweiten türkischen Liga Spielpraxis sammeln.
Boyata geht - Profivertrag für Wollschläger
Dedryck Boyata hat den Fußball-Bundesligisten Hertha BSC in Richtung seiner Heimat verlassen. Der 31-malige belgische Nationalspieler unterschrieb am Montag einen Vertrag beim belgischen Meister FC Brügge bis 2025, wie beide Vereine mitteilten.„Dedryck hat seine Verdienste um Hertha BSC. Er hat die Mannschaft in den vergangenen beiden Spielzeiten als Kapitän aufs Feld geführt und auch seinen Anteil am Klassenerhalt in der zurückliegenden Saison“, wird Sportgeschäftsführer Fredi Bobic in der Mitteilung zitiert, „wir wollen nun jedoch neue Wege gehen. Das haben wir ihm in einem offenen und respektvollen Gespräch mitgeteilt. Mit dem Wechsel nach Brügge haben wir eine für alle Beteiligten gute Lösung gefunden.“
Der 31-Jährige war 2019 von Celtic Glasgow zu den Blau-Weißen gewechselt. In 76 Pflichtspielen erzielte der Abwehrchef sechs Tore. Seine drei Jahre in Berlin waren aber auch von vielen Verletzungspausen geprägt. Farbtechnisch ändert sich für Boyata nicht viel: Brügge läuft in Blau-Schwarz auf.
Laut Hertha-Trainer Sandro Schwarz bemüht sich Hertha um Ersatz für den Innenverteidiger: „Es geht aber nicht darum, irgendetwas zu holen, sondern was der Markt hergibt und für uns darstellbar ist.“ Am 1. September schließt das Transferfenster in Deutschland.
Unterdessen haben die Berliner Nachwuchstalent Luca Wollschläger langfristig an den Verein gebunden. Der 19 Jahre alte Mittelstürmer unterschrieb einen Profivertrag bis 30. Juni 2025. Wollschläger kam vor drei Jahren von Hansa Rostock in die Hertha-Akademie. In der vorigen Saison feierte er sein Bundesligadebüt. (dpa)
Hertha suspendiert Torwart Jarstein - Zeichen stehen auf Trennung
Torwart Rune Jarstein steht nach acht Jahren bei Hertha BSC vor dem Aus. Der norwegische Schlussmann wurde nach einem Disput mit Torwart-Coach Andreas Menger suspendiert, er stand auch nicht im Kader beim 1:1 der Berliner in der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen Eintracht Frankfurt. „Es ist was vorgefallen, was nicht der Tagesordnung entspricht. Das war schon ein bisschen heftiger. Wir haben ein Gespräch am Freitag geführt. Nach dem Gespräch haben wir Rune aus dem Kader genommen, aus den Gründen wie das Gespräch war und wie es gelaufen ist“, sagte Geschäftsführer Fredi Bobic am Sonntag.Jarsteins Vertrag läuft 2023 aus. Womöglich wird sich der 37 Jahre alte Schlussmann mit den Berlinern auf eine Auflösung des Kontrakts oder einen Transfer einigen. „Ich kann es in der Form noch nicht sagen. Ich habe es angesprochen mit dem Berater und mit Rune selbst, wie man miteinander umgeht und welche Worte man wählt. Kritisch kann man sein, aber die Tonalität und die Sprache waren komplett falsch“, sagte Bobic. Eine Reaktion von Jarstein zum Thema gab es noch nicht. (dpa)

Hilfe im Stadion bei Diskriminierung
Hertha BSC bietet bei Heimspielen diskriminierten Besucherinnen und Besuchern sofortige Hilfe an. Unter dem Slogan „Wo ist Lotte?“ hilft der Berliner Fußball-Bundesligist ab sofort Betroffenen von Diskriminierung im Umfeld des Stadionbesuchs. Neben Helferinnen und Helfern in auffälligen pinken Westen, können Betroffene zudem einen Schutzraum im Block O aufsuchen, in dem sie betreut werden.
Ein Projektteam aus den Abteilungen Fanbetreuung, Corporate Social Responsibility und Digitale Medien hat dieses Hilfsangebot im Zeitraum von anderthalb Jahren ausgearbeitet. „Das Konzept ,Wo ist Lotte?‘ stellt einen wichtigen Schritt zu einem sicheren Stadionerlebnis für alle dar“, sagte Herthas Geschäftsführer Thomas Herrich.
Mit dem Codewort „Wo ist Lotte?“ soll die Hemmschwelle bei Betroffenen überwunden werden, Hilfe zu suchen. Die Helfer und Helferinnen mit den pinken Westen bringen die Hilfesuchenden dann zu einem geschulten Team. Darüber hinaus kann der Verein die betroffenen Personen an ausgebildete Partnerorganisation weiterleiten, damit sie später professionelle Hilfe erhalten. Zudem steht Hertha auch außerhalb der Spieltage zur Verfügung, um bei später gemeldeten Fällen Hilfestellung zu leisten. (dpa)
Paul Keuter verlässt Hertha BSC
Paul Keuter, Mitglied der Geschäftsleitung, verlässt Fußball-Bundesligist Hertha BSC. Der 47-Jährige werde sich am 30. September vom Klub verabschieden, wie Hertha am Dienstagabend bestätigte. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.Er gilt als einer der Köpfe hinter der Kniefall-Aktion der Bundesliga-Mannschaft von Hertha vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 im Oktober 2017 als Zeichen gegen Rassismus. Keuter trieb das gesellschaftliche Engagement der Hertha auch in anderen Bereichen voran. Unter anderem wurde in seiner Zeit beim Klub ein Ethikkodex erarbeitet.
Boëtius unterschreibt bis 2025
Nach dem missglückten Saisonstart hat Hertha BSC Jean-Paul Boëtius verpflichtet. Dies gab der Berliner Fußball-Bundesligist am Montag bekannt. Der frühere Profi des FSV Mainz 05 unterschrieb einen Vertrag bis 2025.Der offensive Mittelfeldspieler war zuvor ohne Verein und kostet daher keine Ablöse, nachdem seinen Vertrag beim Ligakonkurrenten Mainz nach der vergangenen Spielzeit ausgelaufen war. Dort war der 28-jährige Niederländer seit 2018 und spielte unter anderen unter dem aktuellen Berliner Trainer Sandro Schwarz.
„Er ist ein gestandener Profi, kennt unseren Trainer aus dieser Zeit und damit auch die Art des Fußballs, den wir spielen möchten. Für uns ist es ein Glücksgriff, einen Akteur mit solchen Fähigkeiten und dieser Ligaerfahrung ablösefrei zu bekommen“, sagte Sportgeschäftsführer Fredi Bobic.
Hertha BSC war im DFB-Pokal in der ersten Runde ausgeschieden und verlor am Samstag zum Liga-Auftakt das Stadtderby bei Union Berlin. (dpa/Tsp)
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