
© REUTERS/Gilbert Bellamy
Curaçao stellt einen Rekord auf: Diese Länder sind erstmals bei einer Fußball-WM dabei
48 Nationen werden im kommenden Jahr an der WM-Endrunde teilnehmen. Vier der bisher qualifizierten Teams feiern dann ihr Debüt. Wir stellen sie vor.
Stand:
Der Großteil der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 ist gespielt, 42 von 48 Plätzen für das Turnier im neuen XXL-Format sind vergeben. Um die restlichen sechs WM-Tickets geht es im März in den Play-offs.
Mindestens vier Neulinge werden im kommenden Jahr in Kanada, Mexiko und den USA dabei sein, weitere können in den Play-offs dazukommen. Wir stellen an dieser Stelle das Quartett vor, das sicher erstmals auf der WM-Bühne aufspielt.
Joachim Löw stand bei Usbekistan auf der Wunschliste
In diesem Jahr war in der Trainerfrage ziemlich viel los im usbekischen Fußball. Zunächst war Srecko Katanec (einst Profi beim VfB Stuttgart) im Januar aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten.
Timur Kapadze übernahm, der mit 118 Länderspielen die zweitmeisten Einsätze für Usbekistan als Spieler bestritten hat. Kapadze führte den zentralasiatischen Staat im Juni zur WM. Als es geschafft war, schenkte Staatspräsident Shavkat Mirziyoyev jedem Spieler ein Auto einer chinesischen Marke.
Der Verband suchte unterdessen einen neuen Trainer, auch der Name Joachim Löw fiel im Sommer. Wie die „Bild“ berichtete, gab es eine konkrete Anfrage und die usbekische Botschaft in Berlin hatte sich eingeschaltet. Doch Löw, der die deutsche Mannschaft 2014 zum WM-Titel geführt hatte, sagte ab.
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Doch einen Weltmeister holte Usbekistan (Spitzname des Teams: „Weiße Wölfe“) dann trotzdem: Fabio Cannavaro, Kapitän des italienischen Teams bei der WM 2006. Kapadze ist einer seiner Co-Trainer. Cannavaro hatte bisher beispielsweise Guangzhou Evergrande (China), Udinese Calcio und Dinamo Zagreb sowie interimsmäßig Chinas Nationalteam betreut.
Bekanntester Spieler ist Verteidiger Abdukodir Khusanov von Manchester City. In dieser Saison kam der 21-Jährige bislang auf vier Einsätze in der Premier League und einen in der Champions League.
Usbekistan liegt in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 50, das Land hat etwa 36 Millionen Einwohner, Hauptstadt ist Taschkent.
Drei Tore in nicht einmal 20 Minuten bringen Jordanien die Teilnahme
Vor genau zwölf Jahren durfte Jordanien einmal von der WM-Teilnahme träumen. Mitte November 2013 hatte es das Team in die entscheidenden Partien gegen Uruguay geschafft. Doch schon nach dem Hinspiel war der Traum erledigt: Jordanien verlor auf eigenem Platz 0:5, das zweite Spiel endete 0:0.
Diesmal fand der lange Weg durch die Qualifikation in Asien ein erfreulicheres Ende, ganz ohne Play-offs: In ihrer ersten Gruppenphase gab es Platz eins vor Saudi-Arabien, in der nächsten dann Platz zwei hinter Südkorea.

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Zum Helden wurde Ali Olwan, der Anfang Juni beim 3:0 im Oman alle Tore erzielte – innerhalb von nicht einmal 20 Minuten. Der 26-Jährige wechselte im vergangenen Sommer vom Selangor FC (Malaysia) zum Al-Karma SC in den Irak.
Jordanien liegt in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 66, das Land hat gut elf Millionen Einwohner, Hauptstadt ist Amman.
Diesmal nutzen die Kapverden ihre Chance auf die WM-Teilnahme
Die überdimensionalen Tickets waren schnell da. Kaum hatten die Kapverden Mitte Oktober 3:0 gegen Eswatini (früher Swasiland) gewonnen, liefen die Spieler jubelnd mit riesigen „Eintrittskarten“ durch das Estadio Nacional de Cabo Verde in Praia. „FIFA World Cup 26“ stand oben, drunter der Zeitraum, in dem das Turnier stattfindet sowie: „Cabo Verde“ und – am wichtigsten – „qualified“.
Im Jahr 1975 war die Inselgruppe im Atlantik vor der Westküste Afrikas unabhängig von Portugal geworden. Wurzeln auf den Kapverden hat beispielsweise Cristiano Ronaldo, dessen Urgroßmutter von dort stammte.
Schon vor vier Jahren war die Mannschaft – genannt „Blauhaie“ – nah dran an der WM-Teilnahme. Beim 1:1 in Nigeria fehlte ein Tor. Nun war das Team nicht aufzuhalten und gewann die Gruppe vor Kamerun.
Von den Spielern, die gegen Eswatini zum Einsatz kamen, spielen fünf in Portugal, zum Teil in der zweiten Liga. Andere sind in Irland tätig, oder in Russland, Rumänien und Bulgarien.
Kap Verde liegt in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 68, das Land hat gut 500.000 Einwohner, Hauptstadt ist Praia.
Curaçao hat einen sehr berühmten Trainer
Island (knapp 400.000 Einwohner/WM-Teilnehmer 2018) hielt bisher einen Rekord. Nie war ein Land mit weniger Einwohnern bei einer Fußball-WM vertreten. Diesen Rekord ist Island seit Mittwoch los.
Denn da erreichte Curaçao in der CONCACAF-Qualifikation (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) auswärts ein 0:0 gegen Jamaika und wird 2026 bei der WM mitspielen.

© IMAGO/ANP/IMAGO/Aruba v Curacao
Curaçao (gut 155.000 Einwohner) ist eine Karibikinsel, die ungefähr 60 Kilometer nördlich von Venezuela liegt und zum Königreich Niederlande gehört. Curaçao ist weder dem EU- noch dem Schengenraum zugehörig. Der Spitzname des Teams lautet „Blaue Welle“.
Auf der Bank sitzt ein berühmter Trainer: Dick Advocaat. Der 78-Jährige trainierte unter anderem die niederländische Nationalmannschaft, Borussia Mönchengladbach, die PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam, die Glasgow Rangers und Zenit St. Petersburg.
Gegen Jamaika fehlte Advocaat allerdings, er war aus familiären Gründen in die Niederlande gereist. „Es ist eine sehr schwere Entscheidung, die Jungs hier verlassen zu müssen. Ich habe die Entscheidung schweren Herzens getroffen, aber die Familie ist wichtiger als Fußball“, hatte Advocaat gegenüber „Voetbal International“ gesagt.
Im Sommer wird er Otto Rehhagel als ältesten Trainer der WM-Geschichte ablösen. Rehhagel war 71 Jagre alt, als er 2010 mit Griechenland teilnahm.
Curaçao liegt in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 82, Hauptstadt ist Willemstad.
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